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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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sich auf rein akustischem Wege – es ist nicht einmal eine Kabelverbindung zwischen zwei Dampfmännern nötig, damit sie sich überträgt. Wir schieben ein paar befallene Exemplare die Stufen nach Mechanzia empor, und binnen einer Woche werden die Berge des Freistaats der Dampfmänner nur noch von ölsabbernden Vollidioten bevölkert sein.«
    »Sie Dreckskerl!« Amelia wand sich im Griff ihrer Wächterinnen. »Sie widerlicher Shifter-Dreckskerl!«
    Robur lächelte über ihren kleinen Ausbruch. »Der Sonnenkönig war der Dampfritter, die stets seine Regimenter besiegten, müde geworden. Er verlangte nach etwas, um das Metallvolk von der gesamten Grenze
nach Quatérshift fernzuhalten. Dann kam unserem Projekt leider die Revolution in die Quere. Es war ironischerweise wesentlich einfacher, meine Arbeit an dieser Krankheit in einer gemischtrassigen Gesellschaft wie Jackals zu vollenden, in der es einen reichlichen Vorrat an Dampfmann-Körpern und Komponenten gab.«
    Quest wandte sich an den Passagier, der in Amelias Verstand lauerte. »Es waren die Schändungen der Dampfmann-Gräber, nicht wahr, die Sie zuerst misstrauisch werden ließen?«
    
    »Aber ich brauchte dieses Altmetall«, sagte Robur. »Bei den uralten Komponenten sind die Verschlüsselungsmuster gebrochen, und ihre ausgespähten Entwürfe kursieren unter Mechomanikern als allgemeine Währung. König Dampf gibt sich große Mühe, jede neue Generation seines Volkes mit neuen Fortschritten auszustatten und die Arbeit meines edlen Berufsstands damit mächtig zu erschweren. Ich musste sehr tief in den Kern dieser dreckigen Rasse hineinspähen, um eine derart mächtige Dampfmannkrankheit zu erschaffen.«
    »Eine solche Umkehrung ist durchaus fair«, setzte Quest hinzu. »Ich habe oft genug erlebt, wie meine Zinker mit der Berechnungsmaschinenkrankheit angesteckt wurden, und daher begriff ich sofort, dass das unvollendete Projekt meines Kollegen durchaus Potenzial besaß.«
    »Sie sind die Krankheit, Quest«, fauchte Amelia. »Sie und Ihr kleiner Shifter.«

    »Wir sind keine Ungeheuer«, protestierte Robur. »Begreifen Sie nicht, dass wir, ich und mein jackalianischer Freund, uns immer wieder das Entsetzen jener Unschuldigen vorstellen, wenn der camlantische Todesnebel durch ihre Unterkünfte zieht und sie allmählich in Stücke reißt? In diesen Zeiten sehe ich kaum noch etwas anderes als die unzähligen Gesichter der Ermordeten, bevor mich der Schlaf übermannt. Aber der Körper der menschlichen Rasse ist von einem Krebsgeschwür befallen, und wir müssen es herausschneiden, wenn wir überleben wollen. Sie würden das besser verstehen, wenn Sie mit angesehen hätten, was Menschen in den organisierten Gemeinschaften meines Landes einander angetan haben. Solche Dinge dürfen nicht weitergehen. Wir müssen uns ändern.«
    »Ich werde Sie aufhalten!«, bellte Amelia. »Sie werden das nicht tun.«
    »Dann haben Sie Ihre Wahl getroffen«, seufzte Quest. »In unserer neuen Welt ist kein Platz für Abweichung und Opposition, Frau Professorin. Gerade Sie sollten wissen, wenn die camlantische Gesellschaft neu entstehen soll, dann ist größte Harmonie unter ihren Bürgern zwingend erforderlich. Aber es gibt noch etwas zu überprüfen …« Er nahm seine camlantische Krone ab und reichte sie einem der Luftschiffmatrosen. »Bringen Sie die Krone und Professorin Harsh in eine der Zellen, und dann werfen Sie den da –«, er deutete auf Bull Kammerlan, »später dazu. Ich bin ziemlich sicher, dass die Kronen der Camlantiker auch nach all diesen Jahrhunderten
noch in Ordnung sind, aber ich denke, eine Demonstration ihrer Funktionsweise wäre aus Vorsicht durchaus angebracht.«
    »Du bist nichts weiter als ein lächerlicher Krämer«, brüllte Bull und wehrte sich, als man ihn hinter Amelia herschleppte. »Du wärst nicht mal in der Lage, ein Abwasserwerk zu leiten, von einer neuen Welt ganz zu schweigen.«
    »Du bist also mit meinen Berechnungen auch nicht einverstanden?«, fragte Quest. »Dann will ich dir neue Zahlen nennen, Zahlen, die selbst ein so niederer Royalist wie du begreifen sollte. Eine Krone und zwei Seelen, die Schutz benötigen. Jetzt rechne mal schön.«
    Amelia wurde gegen allen Widerstand in die Zelle geschubst, dann warf man Bull Kammerlan neben sie auf den Boden und versiegelte den Raum.
    »Eine Krone, Süße«, sagte Bull, »und wir sind zu zweit. An den Zahlen wird sich nichts ändern.«
    »Ich habe

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