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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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fehlen. Wer hilft mir denn nun, wenn ich Albträume habe?«
    Ich wäre nicht mehr da, das war das Schlimmste für mich. Eine Träne lief an meiner Nase vorbei über meine Wange. Er hob den Finger und verrieb die Träne mit seinem Daumen.
    »Das alles hier wird mir fehlen, Briar.«
    »Wir treffen uns einfach im Wald. Du kannst abends ausreiten und ich werde an der Höhle auf dich warten.« Ich nickte.
    »Ja das könnten wir machen. Aber wir werden uns immer wieder trennen müssen.«
    Wir blickten uns tief in die Augen. Eine weitere Träne stahl sich davon.
    »Lilia. Meine liebe Lilia.«
    Er schloss die Augen und atmete meinen Duft tief ein. Meine Blicke wanderten über sein Gesicht, zu seinen langen Wimpern, über seine hohen Wangenknochen, zu seinen Wunden, die uns für immer miteinander verbinden würden, bis hin zu seinen Lippen.
    Die Kerze flackerte auf. Ich atmete tief ein und beugte mich zu ihm. Was passierte da nur in mir? Seine Augen sahen so friedlich aus, als würde er schlafen.
    Ganz leicht legte ich meine Lippen auf seine, obwohl ich keine Angst vor einer Zurückweisung hatte. Egal, was in Zukunft sein würde: jetzt war jetzt. Seine Mundwinkel zuckten kurz und dann erwiderte er meinen Kuss, ohne seine Augen zu öffnen. Wir küssten uns nur kurz, dann gewannen wir etwas Abstand. Ich öffnete meine Augen und auch er sah mich an.
    Wir verharrten. Ja , stand in seinen, er wollte es auch. Mit seinem Arm zog er mich noch näher an sich heran und eine starke Hitze umgab uns. Sofort vereinte sich sein weicher Mund mit meinem, als hätten sie nur darauf gewartet.
    Wir küssten uns, als wäre es das letzte Mal, dass wir uns so küssen konnten. Wie könnte ich Kinthos jemals so sehr lieben, wie Briar? Der Kuss war zärtlich. Es war ein Kuss, den sich zwei Freunde gaben, die eigentlich keine Freundschaft empfanden. Das wussten wir beide und doch genossen wir diesen Moment. Meine Lippen lagen einfach auf seinen und ohne uns zu bewegen genossen wir diesen Moment, dankbar, dass wir uns gefunden hatten. Als wir uns voneinander lösten, blickten wir uns wieder tief in die Augen.
    Es war Glückseligkeit, die zwischen uns war und in dieser Nacht war die Welt um uns in Ordnung. In dieser Nacht bekämen die Albträume keine Chance. Er schob meinen Kopf zurück auf seine Brust. Mit seiner Hand streichelte er meinen Rücken, bis wir friedlich Arm in Arm einschliefen.
    Als die Vögel am Morgen zu zwitschern begannen, öffnete ich die Augen und lag noch immer in Briars Arm. Ich genoss seine Wärme und ließ in Gedanken unseren Kuss Revue passieren. Er atmete gleichmäßig und hatte seinen Arm noch immer auf meinem Rücken liegen.
    Mit einem Mal vernahm ich Stimmen, die sich rasch näherten. Schnell löste ich mich von Briar. Durch meine hektischen Bewegungen wachte er auf und schaute mich verwirrt an. Ich verkroch mich in meinem Bett unter der Decke und legte den Finger auf meinen Mund.
    Noch bevor die Stalltür aufschwang hatte ich die Augen geschlossen und tat, als würde ich tief schlafen. Briar gähnte laut und ich erkannte Karthanes Stimme.
    »Briar? Es ist Besuch gekommen.«
    Ich täuschte weiter meinen Schlaf vor, als ich Schritte hörte, die zu Briar gingen. Jemand setzte sich.
    »Wie geht es dir?«
    Kinthos!
    Briar hatte mir nicht gesagt, dass er Kinthos kannte. Ich hatte mich gerade noch rechtzeitig davongestohlen.
    »Es geht. Könnte besser sein, aber ich habe ja nette Gesellschaft«, flüsterte Briar. Er spielte das Spiel mit: »Die meiste Zeit schlafen wir, weil uns die Medizin so umhaut.«
    Er erzählte ihm von dem Nebulos und wie er uns jeweils zugerichtet hatte. Es war mir unangenehm, die Geschichte noch mal zu hören, zumal Briar sie teilweise anders wiedergab, als ich sie empfunden hatte.
    »Lilia war so mutig, du hättest sie sehen sollen, Kinthos. Jede andere wäre schreiend weggelaufen, aber sie hat sich um mich gekümmert.«
    »Furchtbar, was ihr erlebt habt!«
    »Kurz bevor ich das Bewusstsein verloren habe, hat sie mir sogar von dir erzählt«, lachte Briar, doch ich zog grimmig die Augenbrauen zusammen.
    »Hat sie das?«
    »Ja, es ist mir gestern wieder eingefallen, als Nana mir erzählt hat, dass Lilia ein Königsmädchen ist. Sie hat mir in der Höhle von der Deligo und einem Kleid erzählt. Wahrscheinlich wollte sie nicht, dass ich das Bewusstsein verliere.«
    »Geht es ihr denn auch gut?«, fragte Kinthos fürsorglich.
    »Ja, ich denke sie kann schon in ein paar Tagen in den Tempel ziehen.«
    »Ich

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