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Das kostbare Opfer

Das kostbare Opfer

Titel: Das kostbare Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gesichtsausdrude verriet, daß er sich
rettungslos verhaspelt hatte.
    »Sie haben es nicht so
gemeint!« fuhr ihn Moss an. »Ich bin stolz darauf, daß ich meinem guten Freund Al
Wheeler helfen konnte, diesen Fall aufzuklären! Und ich werde meine Firma auch
entsprechend unterrichten, Lavers! Aber das ist noch nicht alles. Ich werde den
Zeitungen berichten, wie ein trotteliger alter Knacker infolge der
hervorragenden Fähigkeiten seines jungen Assistenten, eines gewissen
Polizeileutnants, in Amt und Würden bleiben kann.«
    »Augenblick mal«, brüllte
Lavers. »Wenn ich nicht gewesen wäre, würde Wheeler den Fall überhaupt nie
übertragen bekommen haben. Sie kamen zu mir und bettelten, ich sollte etwas
unternehmen. Ich schlug Wheeler für die Sache vor, und Sie hielten ihn, als Sie
ihn das erstemal kennenlernten, für einen Idioten. Das haben Sie mir selber
gesagt!«
    »Gebettelt!« schrie Moss mit
sterbender Stimme. »Ich und betteln — bei einem solchen alten...«
    »Gentlemen«, sagte ich so
taktvoll wie möglich, »es ist bereits ausreichend Blut geflossen, um das Rote
Kreuz auf Wochen hinaus zu versorgen.«
    »Halten Sie den Mund!« schrien
sie mich beide gleichzeitig an.
    Ich tat ihnen den Gefallen und
ging zu Candy hinüber, die auf der Couch saß. »Mensch!« sagte sie und versuchte
zu lächeln. »So ein Rendezvous habe ich auch noch nicht erlebt!«
    »Jetzt ist alles vorüber«,
sagte ich. »Wir können feiern.«
    »Wheeler!« Lavers’ Stimme traf
mich hinterm Ohr wie der Schlag einer Axt.
    »Jawohl, Sir!« Ich richtete
mich auf und blickte ihn an.
    »Ich wünsche Erklärungen«,
sagte er. »Wie kamen Sie auf Williams? Durch die Eingebung eines dieser
Frauenzimmer, die Sie in Ihrer Wohnung ständig auf Lager haben?«
    »Ich kam auf Williams mittels
der Eliminations-Methode, Sir«, gestand ich. »Zu Beginn, als wir von der
Annahme ausgingen, daß Farnham ermordet worden sei, kam seine Frau als Täterin
nicht in Frage, weil sie ein unwiderlegbares Alibi hatte. Also mußte es jemand
anderer gewesen sein. Das einzige offensichtliche Motiv zu Farnhams Mord war
seine Lebensversicherung, und die gelangte an seine Frau. War es also wirklich
Mord, mußte sie wenigstens daran beteiligt sein.«
    »Klar«, sagte Lavers
widerstrebend. »Erzählen Sie weiter.«
    »Wer blieb also noch übrig?«
sagte ich. »Da war das Inkassobüro mit seinen Angestellten. Eine Zeitlang
glaubte ich, Edna Bright und Vince Malone wären die Täter. Doch dann fanden wir
heraus, daß die beiden sich auf etwas ganz anderes spezialisiert hatten. Dann
folgte die Ermordung Coles, die eines bewies, nämlich, daß Farnham ermordet
worden sein mußte.
    Zu diesem Zeitpunkt dachte ich,
daß Cole Eves Partner gewesen sei und sie ihn umgebracht habe, um das Geld
nicht mit ihm teilen zu müssen. Dann ging ich der Sache nach und stellte fest,
daß Cole sich in der fraglichen Zeit, in der Farnham überfahren worden war, in
seinem Büro aufgehalten hatte.
    Blieb also nur noch Williams.
Als ich anfing, mir Gedanken über ihn zu machen, fielen mir einige Dinge ein.
Edna Bright hatte mir erzählt, es sei Williams nicht möglich gewesen, Farnhams
Adresse — oder die seiner Frau — ausfindig zu machen. Sie sagte, es sei die
einfachste Sache der Welt gewesen und sie könne nicht verstehen, weshalb er es
nicht geschafft hätte. Da begann ich, mich zu fragen, ob es ihm wirklich nicht
geglückt war. Und da war auch einiges, was er mir selber erzählt hatte. Wie
schwer es gewesen sei, mit Cole zusammenzuarbeiten, daß er sogar hinter seinen
eigenen Angestellten hergeschnüffelt habe, um sich zu versichern, daß sie ihre
Aufträge ausführten... Daß Cole immer auf schöne Frauen aus war und darauf,
sich leicht zu verdienendes Geld unter den Nagel zu reißen.«
    »Was noch?« brummte Lavers.
    »An dem Abend, als Cole
ermordet wurde, saß ich mit Williams zusammen an der Bar. Als ich ging, erwähnte
er, an diesem Abend eine Verabredung zu haben, und dann brüllte er vor Lachen.
Es hängt von der Art Ihres Humors ab«, sagte ich vorsichtig, »ob Sie das auch
so lustig finden. Er hatte ein Rendezvous hinter einem Bett, wo er auf den
richtigen Moment wartete, sein Opfer bei einem Schäferstündchen zu ermorden.«
    »Diese Art von Humor geht mir
ab«, bemerkte Moss.
    »Um daran Gefallen zu finden,
braucht man das Hirn eines Verbrechers«, sagte ich, »wie meines zum Beispiel.«
    Er warf mir einen Blick aus den
Augenwinkeln zu, und in diesem Augenblick wußte ich, daß

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