Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
aber angesichts von Duuns Blick legte Ellud die Ohren nach hinten und enger an den Schädel. »Glaub es mir«, sagte Duun. » Miete jemanden. Ich brauche keine Konversation. Und, bei den Göttern, ich will nicht wieder eine Ehefrau! Lassen wir es beim Geschäftlichen. Auch keine Mitarbeiterin. Jemanden vom Hafen. Soll sich die Sicherheit doch selbst ihre Sorgen machen.«
    »Ich bin nicht dein ...«
    »Nenn es Freundschaft.« Duuns Stimme klang rauh und heiser. Er ballte unwillkürlich die Fäuste, und als er es merkte, entspannte er sie wieder. Und Elluds Ohren waren nach hinten gelegt. Ellud betrachtete ihn weiter, machte dabei aber den Eindruck, als würde er lieber wegsehen.
    »Duun-hatani ...« Ganz vorsichtig. Obwohl Angst, beleidigtes Zartgefühl und wohlüberlegte Fragen in ihm brodelten, würde Ellud doch auf keinen Fall fragen. Nach einem Schaden zum Beispiel. Und Einsamkeit. Und geistiger Gesundheit. Das Schweigen dauerte lange, sehr lange.
    »Ich will auch Mitarbeiter haben«, sagte Duun. (Was hast du denn gemacht, Ellud no Hsoin? Was fürchtest du? Gewalttätigkeit? Alter Freund - was erwartest du?) »Gute Leute. Junge Leute, die wissen, wie man gehorcht.«
    »Das ist aber ein Widerspruch in sich!« Elluds Lachen war vorschnell, ganz so, als wollte er unbedingt lachen, um vom Thema abzulenken. Um das Gespräch aufzulockern. Aber das Lachen erstarb schnell wieder. »Wie viele?«
    »Vier, fünf. Männliche und weibliche. Ich überlasse dir die Auswahl. Er muß Leute kennenlernen. Sie können ruhig älter sein, sagen wir - zwanzig, fünfundzwanzig. Und bei den Göttern, sie sollten lieber gefestigt sein! Du verstehst schon.«
    Längeres Schweigen. »Ich will mit den Bändern anfangen.«
    »Du hast etwas vergessen«, sagte Duun ruhig. »Dies ist dein Amt, aber du kontrollierst die Dinge nicht. Ich tue es. Ich bin kein Angestellter - und kein Hinterwäldler, der gerade in die Stadt gekommen ist. Ich gehöre nicht zu deinem Personal.«
    »Sie setzen mich unter Druck, Duun.«
    »Sie?«
    »Der Rat.«
    Duun holte tief Luft. Schloß die Augen und dachte wieder an die Wälder.
    »Duun.«
    Er öffnete die Augen. Ellud saß wie erstarrt da. »Auch sie leiten diese Sache nicht«, sagte Duun. »Sechzehn Jahre. Wie kurz manches Gedächtnis ist!«
    »Zwei Mitglieder sind gestorben. Rothon und ...«
    »Ich weiß. Ich habe dort draußen alle Nachrichten gelesen.
    Was glaubst du eigentlich, was ich gemacht habe? Ich weiß, wer dazugehört, und ich weiß, was sie tun können. Und das ist sehr schlecht; sie haben mit einem Hatani verhandelt, und sie können es nicht mehr rückgängig machen.«
    »Duun - sie könnten versuchen, dich umzubringen! Sogar das!« Duun lachte.
    »Es geht um Politik«, meinte Ellud. »Sie wären dumm, wenn sie es versuchten, aber die Politik hat schon viele Leute zu Dummköpfen gemacht. Nimm es nicht auf die leichte Schulter, Duun! Der Posten vor deiner Tür gehört zu meinen Leuten, wofür du den Göttern danken kannst. Und die Frau wird aus den Reihen meines Personals stammen. Dann fühle ich mich wohler. Sei höflich, Duun-hatani. Manche von diesen jungen Toren beten dich an!«
    Duun klappte die Ohren nach unten. »Verdammt, Ellud!«
    »Möchtest du es anders arrangieren, Duun-hatani?«
    »Rette mich vor Dummköpfen!«
    »Das versuche ich ja. Vor einem, den ich einmal liebte, Duun.«
    Duun schwieg lange. Grinste dann endlich und spürte dabei, wie die Narbe an seinem Mund zerrte. Lachte einmal kurz auf, worauf Ellud beunruhigt aussah. »Götter!« sagte Duun. »Ich ertrinke, und jemand hat ein Seil.«
    Ellud wirkte noch stärker beunruhigt. Seine Augen zeigten das Weiße.
    »Die Welt gehört mir«, sagte Duun. »Frauen sehen meine Narben nicht; mein Schützling verehrt mich, und mein letzter Freund bezeichnet mich als Dummkopf.« Er lachte wieder, setzte die Füße schwungvoll auf den Sand und stand auf. »Ich weiß das zu schätzen«, sagte er. Und ging.
     
    Die jungen Muskeln spannten sich, verknoteten und streckten sich unter einem unbehaarten, schweißbedeckten Rücken: Der Arm hielt, und Dorn zog sich am Reck nach oben, auf und nieder, auf und nieder. Duun betrat den Übungsraum, ging leise über den zertrampelten, mit Schweißflecken bedeckten Sand und stand eine Zeitlang mit verschränkten Armen daneben. Schließlich erlahmten Dorns Anstrengungen; es wurde zu einem Kampf, sich nach oben zu ziehen. In einer perversen Anwandlung landete Duun mit ausgefahrenen Krallen einen Schlag auf Dorns

Weitere Kostenlose Bücher