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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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der direkt neben ihm hockte, ihn hätte hören können, ganz zu schweigen von den Leuten in der Touristengruppe. »Ich möchte diese Terminals außer Betrieb setzen, leise; sie sollen nicht mehr senden können.«
    »Zwei Terminals, die auf Empfang geschaltet sind, senden einen Ortungskode.«
    »Kann ich ihre Sendefunktion stören, ohne ihre gegenwärtige Ortungskode-Funktion oder ihren gegenwärtigen Empfang zu beeinträchtigen?«
    »Ja.«
    »Gut. Das Wichtigste ist, dass jede weitere neue Signalübermittlung verhindert wird und die Terminals außer Betrieb gesetzt werden.«
    »Außerbetriebsetzung aller vierunddreißig Nicht-Kultur-Komnetzterminals im Reichweitenbereich; Bestätigung.«
    »Bestätigt; verdammt, mach schon!«
    »Auftrag ausgeführt.«
    Er beobachtete, wie sich die Blickfelddarstellung veränderte, während die internen Energiestationen der Terminals auf null zurückgingen. Der Fremdenführer ging mit den Leuten über das Steinplateau des alten Observatoriums, näher zu der Stelle, wo er und Beychae sich befanden, weg von dem schwebenden Fluggerät.
    Er schob das Visier hoch und drehte sich zu dem anderen Mann um. »Okay, los jetzt! Leise!«
    Er ging als Erster durch das Unterholz, zwischen den dicht stehenden Bäumen hindurch. Es war ziemlich dunkel unter dem halb abgefallenen Laub, und Beychae stolperte ein paar Mal, doch sie verursachten verhältnismäßig wenige Geräusche, während sie über den Teppich aus toten Blättern trabten und zwei Seiten der Observatoriumsplattform umrundeten.
    Als sie unter dem Fluggerät waren, erfasste er es mit dem Scanner des Anzug-Effektors.
    »Du hübsches kleines Maschinchen«, hauchte er, während er beobachtete, wie die Ergebnisse angezeigt wurden. Das Fluggerät wurde automatisch betrieben und war sehr dumm. Ein Vogel hatte wahrscheinlich ein komplizierteres Gehirn. »Anzug, schleich dich in das Fluggerät; übernimm die Kontrolle, ohne dass jemand etwas davon merkt.«
    »Unbemerkte Übernahme der Kontrolle über einzelnes Fluggerät im Reichweitenbereich; Bestätigung.«
    »Bestätigt. Und hör auf, bei allem eine Bestätigung von mir zu verlangen.«
    »Kontrolle übernommen. Außerkraftsetzung der vereinbarten Bestätigungsvorschrift; Bestätigung.«
    »Du liebe Güte! Bestätigt!«
    »Bestätigungsvorschrift außer Kraft gesetzt.«
    Er erwog, einfach hinaufzuschweben und Beychae dabei festzuhalten, bis hinein in das Fluggerät, doch wenn auch das AG-Feld der Maschine wahrscheinlich die Signale abschirmen würde, die der Anzug von sich gab, konnte er sich dessen nicht sicher sein. Er sah den steilen Hang hoch, dann wandte er sich an Beychae und flüsterte: »Gib mir deine Hand, wir gehen hinauf.« Der alte Mann tat, was er von ihm verlangte.
    Sie kletterten mit gleichmäßigen Schritten den Hang hinauf, wobei der Anzug mit den Stiefeln Stufen als Halt für die Füße in den Boden stieß. An der Brüstung hielten sie an. Das Fluggerät verhinderte die Sicht auf den Abendhimmel über ihnen; gelbes Licht fiel aus der Öffnung im Bauch über der Rampe und beleuchtete die steinernen Instrumente in der Nähe.
    Er schaute prüfend zu der Touristengruppe hin, während sich Beychaes Atem langsam wieder beruhigte. Die Touristen befanden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Observatoriums; der Führer deutete mit einer Taschenlampe auf einen antiken Stein. Er stand auf. »Lass uns gehen«, sagte er zu Beychae, der sich straffte. Sie traten über die Brüstung und schritten über die Rampe hinauf und in die Flugmaschine. Er folgte Beychae; er beobachtete im Bildschirm des Helms, was sich hinter ihnen tat, konnte jedoch nicht erkennen, ob jemand aus der Gruppe sie bemerkt hatte oder nicht.
    »Anzug, hol die Rampe ein«, wies er den Anzug an, während er und Beychae den einzigen großen Raum im Innern der Flugmaschine betraten. Er war luxuriös ausgestattet; die Wände waren mit Behängen geschmückt, und auf dem mit einem dicken Teppich ausgelegten Boden standen verstreut wuchtige Sessel und Couchen; am einen Ende gab es eine Selbstbedienungsbar, während die gegenüberliegende Wand aus einem einzigen hohen Bildschirm bestand, der die letzte Phase des Sonnenuntergangs zeigte.
    Die Rampe quietschte und zischte, als sie eingeholt wurde. »Anzug, zieh die Beine ein!«, sagte er, während er das Visier hochklappte. Zum Glück war der Anzug schlau genug zu begreifen, dass er die Beine des Fluggerätes meinte, nicht seine. Ihm war eingefallen, dass jemand vielleicht von

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