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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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der Brüstung des Observatoriums aus mit einem Sprung die Beine des Fliegers erreichen könnte. »Anzug, ändere die Flughöhe der Maschine: zehn Meter nach oben.«
    Das schwache Summen um sie herum veränderte sich, dann wurde es wieder wie zuvor. Er sah, dass Beychae seine schwere Jacke auszog, dann blickte er sich im Innern des Fliegers um; der Effektor verriet ihm, dass außer ihnen niemand an Bord war, doch er wollte sich selbst vergewissern. »Lass uns sehen, welches Ziel dieses Ding als nächstes ansteuern sollte«, sagte er, während sich Beychae auf einer langen Couch niederließ, seufzte und sich reckte.
    »Anzug, welches ist das nächste Ziel der Maschine?«
    »Gipline Endstation«, antwortete ihm die künstliche Stimme.
    »Das hört sich wunderbar an. Bring uns dorthin, Anzug, und lass es so legal und normal wie möglich aussehen.«
    »Schon unterwegs«, sagte der Anzug. »Voraussichtliche Ankunftszeit in vierzig Minuten.«
    Das Hintergrundgeräusch des Fliegers änderte sich, wurde höher; der Boden bewegte sich ein klein wenig. Der Bildschirm auf der anderen Seite der weiträumigen Kabine zeigte, dass sie sich über bewaldeten Hügeln bewegten und an Höhe gewannen.
    Er unternahm einen Inspektionsgang durch den Flieger und vergewisserte sich, dass niemand sonst an Bord war; dann setzte er sich neben Beychae, der sehr müde wirkte. Es war für ihn wohl ein langer Tag gewesen, schätzte er.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich bin froh, dass ich sitze, so viel kann ich sagen.« Beychae schleuderte die Stiefel von den Füßen.
    »Lass mich dir einen Drink besorgen, Tsoldrin«, sagte er, während er den Helm abnahm und zur Bar ging. »Anzug«, sagte er, da ihm plötzlich ein Gedanke gekommen war. »Du kennst doch eine der Direktverbindungsnummern der Kultur in Solotol.«
    »Ja.«
    »Verbinde mich mit einer davon über den Kommunikator des Fliegers.«
    Er beugte sich vor und besah sich die Selbstbedienungsbar. »Und wie funktioniert das hier?«
    »Die Auto-Bar ist stimmakti…«
    »Zakalwe!« Smas Stimme unterbrach die des Anzugs, sodass er zusammenzuckte. Er straffte sich. »Wo bist…«, sagte die Stimme der Frau, dann hielt sie inne. »Oh, du hast dir einen Flieger besorgt, wie?«
    »Ja«, sagte er. Er blickte zu Beychae hinüber, der ihn beobachtete. »Wir sind unterwegs zum Raumhafen Gipline. Also, was ist passiert? Wo ist das Modul abgeblieben? Und Sma, ich bin beleidigt; du hast nicht angerufen, du hast nicht geschrieben, keine Blumen geschickt…«
    »Ist mit Beychae alles in Ordnung?«, fragte Sma drängend.
    »Tsoldrin geht’s gut«, antwortete er und lächelte den anderen Mann an. »Anzug, bring diese Auto-Bar dazu, uns ein paar erfrischende, aber starke Drinks zuzubereiten.«
    »Es geht ihm gut, Gott sei Dank.« Die Frau seufzte. Die Auto-Bar gab ein klickendes, gurgelndes Geräusch von sich. »Wir haben nicht angerufen«, erklärte Sma, »denn wenn wir das getan hätten, dann hätten die anderen erfahren, wo du bist; wir haben die Direktverbindung verloren, als die Kapsel explodierte. Zakalwe, das war lächerlich; es entstand das reine Chaos, nachdem die Kapsel den Lieferwagen auf dem Blumenmarkt zerstört hatte und du diese Kämpferin fertig gemacht hast. Du kannst froh sein, dass du so weit gekommen bist. Wo ist überhaupt die Kapsel?«
    »Im Observatorium geblieben, Srometren heißt es«, sagte er und sah hinunter, da sich eine Klappe in der Auto-Bar öffnete. Er nahm das Tablett mit den beiden Drinks darauf, trug es zu Beychae und setzte sich neben ihn. »Sma, wünsche Tsoldrin Beychae einen guten Tag«, sagte er, während er diesem einen Drink reichte.
    »Mr. Beychae?« Smas Stimme kam aus dem Anzug.
    »Hallo?«, sagte Beychae.
    »Es freut mich, mit Ihnen sprechen zu können, Mr. Beychae. Ich hoffe sehr, dass Mr. Zakalwe sie ordentlich behandelt. Geht es Ihnen gut?«
    »Ich bin müde, aber unversehrt.«
    »Ich nehme an, Mr. Zakalwe hat Zeit gefunden, mit Ihnen den Ernst der politischen Lage im Sternhaufen zu besprechen.«
    »Hat er«, bestätigte Beychae. »Ich… ich erwäge durchaus, das zu tun, worum Sie mich bitten, und im Moment drängt mich auch nichts, nach Solotol zurückzukehren.«
    »Ich verstehe«, sagte Sma. »Ich schätze Ihre Worte. Ich bin sicher, Mr. Zakalwe wird alles in seiner Macht Stehende tun, damit Sie während Ihrer Bedenkzeit sicher und wohlbehalten bleiben, nicht wahr, Cheradenine?«
    »Natürlich, Diziet. Also, wo ist das Modul?«
    »Es sitzt unter den oberen

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