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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Wolkenschichten von Soreraurth fest, wo es vorher schon war. Dank deiner nova-profilneurotischen Eskapaden dort unten herrscht überall höchste Wachsamkeit; wir können nicht das Geringste bewegen, ohne gesehen zu werden, und wenn wir bei Störmanövern ertappt werden, lösen wir vielleicht selbst den Krieg aus. Beschreib noch mal, wo diese Kapsel ist; wir müssen sie vom Mikrosatelliten aus passiv orten und dann von hier oben aus in die Luft jagen, um das Beweisstück zu vernichten. Scheiße, du hast uns da einen ganz schönen Mist eingebrockt, Zakalwe.«
    »Nun, Verzeihung«, sagte er. Er nahm einen Schluck. »Die Kapsel ist unter einem großen, gelbblättrigen Laubbaum, etwa achtzig bis hundertdreißig Meter nordöstlich des Observatoriums. Oh, und das Plasmagewehr ist vielleicht… zwanzig bis dreißig Meter weiter westlich.«
    »Du hast es verloren?« Sma hörte sich ungläubig an.
    »Ich habe es in einem Wutanfall weggeworfen«, gestand er und gähnte. »Es war effektorisiert.«
    »Ich habe ja gesagt, dass es in ein Museum gehört«, quatschte eine andere Stimme dazwischen.
    »Halt die Klappe, Skaffen-Amtiskaw!«, sagte er. »Also, Sma, was jetzt?«
    »Gipline Endstation, würde ich sagen«, antwortete die Frau. »Wir werden versuchen, für euch Plätze auf einer Maschine nach draußen zu buchen; nach Impren oder irgendwo in der Nähe. Im schlimmsten Fall habt ihr eine Zivilreise von mehreren Wochen vor euch; wenn wir Glück haben, wird ihre Wachsamkeit nachlassen, und wir können mit dem Modul hinaushuschen zu einem Rendezvous. Trotzdem, wie auch immer, wir sind dem Krieg vermutlich ein Stück näher, dank der heutigen Ereignisse in Solotol. Denk mal darüber nach, Zakalwe.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Sie hört sich so an, als sei sie nicht zufrieden mit dir, Cheradenine«, sagte Beychae.
    Er hob die Schultern. »Das ist nichts Neues«, seufzte er.
     
    »Es tut mir wirklich ganz außerordentlich Leid, werte Herrschaften, so etwas ist noch niemals vorgekommen, niemals. Es tut mir wirklich Leid… Ich kann es einfach nicht verstehen… Ich werde… ähm… Ich werde versuchen…« Der junge Mann schlug auf verschiedene Knöpfe seines Taschenterminals. »Hallo? Hallo! HALLO!« Er schüttelte es, schlug mit dem Handballen dagegen. »Das ist einfach… einfach… Das hat es noch nie gegeben, noch nie…« Er sah die Leute der Touristengruppe, die sich um das einzige Licht drängten, um Entschuldigung heischend an. Die meisten Leute hatten die Augen auf ihn gerichtet; ein paar probierten an ihren eigenen Terminals herum, ohne dabei mehr Erfolg zu haben als er, und ein paar betrachteten den Himmel im Westen, als ob der letzte rote Schimmer dort das Fluggerät herausrücken sollte, das so geheimnisvollerweise beschlossen hatte, sich auf eigene Faust aus dem Staub zu machen. »Hallo? Hallo? Ist da jemand? Bitte antworten!« Der junge Mann hörte sich an, als wäre er den Tränen nahe. Das letzte bisschen Licht verschwand am Sonnenuntergangshimmel; Mondschein erhellte einige dünnere Wolkenfetzen. Die Taschenlampe flackerte. »Irgendjemand, bitte antworten! O bitte!«
     
    Skaffen-Amtiskaw nahm ein paar Minuten später noch mal Verbindung mit ihm auf, um zu berichten, dass für ihn und Beychae Kabinen reserviert worden seien auf einem Klipper mit dem Namen Osom Emananish, mit dem Ziel Breskial-System, drei Lichtjahre von Impren entfernt; es bestand die Hoffnung, dass das Modul sie einholen konnte, bevor sie dort ankamen. Wahrscheinlich wäre das dringend nötig, denn ihre Spur würde bestimmt verfolgt werden. »Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, wenn Mr. Beychae seine äußere Erscheinung verändern würde«, ließ sie die aalglatte Stimme der Drohne wissen.
    Er sah hinauf zu den Wandbehängen. »Ich schätze, wir könnten versuchen, aus dem Zeug da irgendwelche Klamotten anzufertigen«, sagte er zweifelnd.
    »Der Gepäckraum der Maschine dürfte sich als ergiebigere Quelle für Kleidungsstücke erweisen«, schnurrte die Stimme der Drohne und erklärte ihm, wie die Bodenluke zu öffnen war.
    Er tauchte mit zwei Koffern wieder auf und öffnete sie mit Gewalt. »Kleidung!«, sagte er. Er nahm ein paar Stücke heraus; sie wirkten ausreichend geschlechtsneutral.
    »Und du musst ebenfalls deinen Anzug und die Waffen ablegen«, sagte die Drohne.
    »Wie bitte?«
    »Du wirst mit diesem Zeug niemals an Bord eines Schiffes gelassen, Zakalwe, auch nicht mit unserer Hilfe. Du musst es irgendwo verstauen –

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