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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Brust raus. »Meine Vorahnungen haben mich selten getäuscht, das hat auch Baudouin einsehen müssen. Nur bei Lusignan hätte ich mehr Widerstand erwartet!« Er grinste selbstsicher.
    Ein Köder! Ich war nur ein Köder, hämmerte es in Ellens Kopf. Diese Einsicht war schlimmer als ein Faustschlag in die Magengrube, schlimmer sogar, als die Angst vor Thibault gewesen war. »Ich will nach Hause«, sagte Ellen matt.
    »Selbstverständlich. Ich werde dafür sorgen, dass du so schnell wie möglich zurück nach England kommst.« Er drückte unverbindlich ihren Arm und stolzierte dann grußlos davon.
    Wie hatte dieser Mann sie nur so viele Jahre faszinieren können? Er hatte in ihrer Seele gesessen wie eine Zecke und sich an ihrer Leidenschaft gelabt, wann immer ihm danach gewesen war, und jetzt war er einfach wieder gegangen, ohne sich zu entschuldigen, obwohl er sie in Gefahr gebracht hatte. Nicht einmal bedankt hatte er sich bei ihr.
    »Ich will nach Hause«, flüsterte Ellen noch einmal.

    Der Himmel war von einer leichten, hellgrauen Wolkendecke bedeckt, als Baudouin zwei Tage später zu ihr kam, um von den Reisevorbereitungen zu berichten, die er für sie getroffen hatte.
    »Ich wollte Euch selbst nach England begleiten, aber Guillaume braucht mich hier!«, sagte er geschäftig.
    »So, tut er das?« Ellen sah ihn aus funkelnden Augen an. »Und wenn er Euch braucht, dann seid Ihr immer zur Stelle, nicht wahr? Ihr würdet Eure Seele verkaufen für ihn!«, herrschte sie ihn erbittert an. »Dass Ihr mich hierhergeholt habt, war Guillaumes Idee, nicht die des Königs!«
    »Als er davon angefangen hat, habe ich nicht geglaubt, dass Ihr wirklich etwas für ihn tun könnt. Seid ehrlich, Ihr habt nie bei Hofe gelebt. Ihr seid … Ihr seid nur eine Schmiedin! Wie hätte ich ahnen können, dass Ihr so weit in diese Sache verwickelt seid?«
    »Verwickelt? Ich?« Ellens Stimme überschlug sich fast.
    »Verzeiht, so habe ich das nicht gemeint, ich wollte sagen …«
    »Schweigt besser!«, fuhr Ellen ihm über den Mund. Ein solchesVerhalten stand ihr nicht zu, aber das war ihr gleichgültig. Schließlich verdankten diese beiden Gockel ihr eine Menge.
    »Denkt daran, wer und was Ihr seid, liebste Ellen. Eine Schmiedin. Die beste, die ich kenne, und meine Lebensretterin, aber eben nur eine Schmiedin. Ihr werdet mir jetzt zuhören und versuchen zu begreifen, was ich Euch sage! Guillaume ist einer der wichtigsten Männer im Land, vermutlich der wichtigste gleich nach dem König und seiner Familie. Und er ist mein Freund. Ja, wenn ich ihn damit retten könnte, würde ich dem Teufel meine Seele verkaufen. Aber ich habe Euch kein Unrecht getan. Ich weiß doch, wie Ihr für ihn empfindet!«
    »Gar nichts wisst Ihr!«, gab Ellen matt zurück. »Meine Gefühle für Guillaume waren nur eine Illusion. Ich habe einen Sohn von ihm, aber sein Herz hat immer nur dem Kampf und der Krone, der er dient, gehört. Ihr wisst nichts von mir und meinen Gefühlen. Nur eine Schmiedin bin ich? Nicht nur das, ich bin auch ein Bastard, und Bérenger de Tournai war mein Vater!«
    Baudouin sah sie überrascht an. »Das wusste ich nicht, dann war Thibault ja …«
    »Mein Halbbruder, jawohl. Trotzdem hat er mir Gewalt angetan, und ich war einst auch von ihm schwanger. Warum ich Euch geholfen habe? Aus Liebe zu Guillaume oder aus Königstreue?« Ellen schüttelte traurig den Kopf. »Ich weiß es schon lange nicht mehr. Aber es ist vorbei, und darüber bin ich froh. Ich will nur noch nach Hause, wenigstens dafür müsst Ihr sorgen!«
    »Mein bester Mann und ein halbes Dutzend Soldaten werden Euch umgehend nach England geleiten!« Baudouin sah sie freundlich an. »Wenn ich Euch verletzt haben sollte, tut mir das aufrichtig leid, Ellenweore. Ich habe in bestem Glauben gehandelt.« Baudouin verbeugte sich und deutete einen Kuss auf Ellens schwielige Hand an. »Grüßt Euren Sohn von mir. Sobaldich wieder in England bin, würde ich gern nach ihm sehen, wenn Ihr es erlaubt.«
    Ellen nickte seufzend. Als Mensch aus dem Volk konnte man diese Ritter einfach nicht verstehen. Hatte sie das nicht schon in Tancarville gelernt?

St. Edmundsbury im Juni 1183
    D as Wetter war wunderbar mild, und eine laue Brise wehte, als Ellen ganz ohne Begleitung auf den Hof ritt. Sie hatte darauf bestanden, sich wenige Meilen vor ihrer Ankunft von ihren normannischen Beschützern zu trennen, um den einsamen Ritt und den ersten Blick auf Haus und Werkstatt in aller Ruhe genießen zu können.

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