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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einer freundlichen Miene. »Das stimmt. Pass auf, was hältst du davon: Wenn ich darf, komme ich nächstes Wochenende vorbei, und wir beide gehen dann mit Cindy Lou in den Park. Wie hört sich das an?«
    »Aber ich will jetzt anfangen. Bitte.«
    Jenna tippte dem Jungen auf die Nasenspitze. »Leider kann man nicht immer alles haben, was man will. Im Übrigen muss ich zu Hause unbedingt noch Arbeiten korrigieren. Das konnte ich bisher nicht, weil die in meiner Tasche waren.«
    »Könnten Sie dann Jim hier lassen?«, fragte Nicky flehend, und Steven schloss erneut die Augen. Sein Mut sank. Er hätte das vorhersehen können. Nicky hatte dank Helens Einmischung bereits begonnen, eine Bindung zu Jenna zu entwickeln, und diese Bindung würde nichts als Kummer und Enttäuschung bringen. Und wer konnte es dem Jungen verdenken? Wer würde zu Jenna Marshall nicht bereits bei der ersten Begegnung eine Bindung entwickeln wollen? Er selbst hatte nicht widerstehen können!
    »Nein, Nicky, das geht nicht«, sagte sie. »Wenn ich Jim hier lassen würde, wäre Jean-Luc allein. Und du willst doch sicher auch nicht, dass er sich einsam fühlt, oder?«
    Nicky schüttelte langsam den Kopf. »Nein, wohl nicht.« Dann erhellte sein Gesicht sich. »Aber dann bleiben Sie doch noch wenigstens zum Nachtisch. Tante Helen hat drei Pies gemacht.«
    »Drei Pies? Lieber Himmel.« Jenna schüttelte den Kopf. »Nein, trotzdem nicht, Schätzchen. Ich muss wirklich gehen.« Sie richtete sich wieder auf und sah kurz zu Brad hinüber. »Morgen? Sehe ich dich in der Klasse?«
    Brad nickte knapp.
    »Helen, meine Tasche? Und, Matt, könntest du mir bitte meinen Mantel bringen? Jim, hol die Leine.«
    Seufzend verließ Helen das Esszimmer. Matt folgte ihr. Der Hund war mit Nicky im Schlepptau bereits davongetrabt. Brad stand auf und bedachte seinen Vater mit einem eiskalten Blick. »Toll gemacht, Daddy«, höhnte er. »Es ist dir schon wieder gelungen, einen schönen Abend zu ruinieren.« Dann wandte er sich an Jenna. »Bitte entschuldigen Sie das unmögliche Benehmen meines Vaters, Dr. Marshall. Und bitte, nehmen Sie sich doch noch von den Resten mit. Mir ist der Appetit vergangen.«
    Steven presste die Lippen zusammen, als Brad sich umwandte und die Hand zu einer Parodie eines Grußes hob. Einen Moment später war sein ältester Sohn fort, und Steven befand sich mit Jenna und einem gedeckten Tisch voller Truthahn, Füllung und Beilagen allein im Raum. Brad hatte Recht. Er hatte den Abend ruiniert und sich unmöglich benommen. »Jenna, ich—«
    Sie hielt die Hand hoch, um ihn zu unterbrechen. »Nicht nötig, Mr. Thatcher.«
    Autsch. Nun waren sie also wieder ganz förmlich. »Es tut mir Leid«, sagte er ruhig.
    In ihren Augen loderte dasselbe Feuer, das er gesehen hatte, als er sie in der Aula der Schule umgerannt hatte. »Nicht bei mir sollten Sie sich entschuldigen, sondern bei Helen und den Jungen. Das war unverzeihlich.«
    »Ich würde es gerne erklären.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich will’s gar nicht hören.«
    Helen kam mit ihrer Tasche, und Steven trat vor, um ihr mit dem schweren Ding zu helfen, aber Jenna rupfte sie Helen förmlich aus der Hand. »Ich trage sie selbst«, knurrte sie. Dann holte sie tief Luft und wandte sich zu Helen um. »Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Tut mir Leid, dass ich jetzt so schnell verschwinden muss.«
    »Ich verstehe nur allzu gut«, murmelte Helen. Und gemeinsam mit Steven sah sie Jenna hinterher, wie sie, die schwere Tasche über die Schulter gehängt, auf den Explorer zuhumpelte. Jim trottete neben ihr her. Als der Wagen nicht mehr zu sehen war, wandte Helen sich mit verächtlichem Blick an ihren Neffen. »Du Vollidiot«, flüsterte sie. Dann ließ sie ihn stehen.

Seattle, Washington
    Sonntag, 2. Oktober, 21.00 Uhr Ortszeit
(18.00 Pacific Standard Time)
    »Ich hoffe nur, du weißt, was du tust«, sagte Barrow und bremste ab, um einen Fußgänger, der zwei Koffer hinter sich herzog, über den Zebrastreifen zu lassen.
    »Darüber werde ich mir klar, während ich unterwegs bin«, erwiderte Neil trocken. »Oder fällt dir was Besseres ein?«
    Barrow warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, bevor er in eine Lücke am Bordstein vor der Abflughalle fuhr. »Du könntest die ganze Sache vergessen und dich auf dein Leben konzentrieren. Du kannst versuchen, Tracey zurückzukriegen, ein paar Kinder in die Welt zu setzen und im Garten eines netten Vorstadthäuschens Zucchini anzubauen.«
    Neil sah ihn nur

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