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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wieder tun. So. Jetzt haben Sie sich entschuldigt. Jetzt können Sie wieder gehen.«
    Er stieß den Atem aus, den er angehalten hatte. »Jenna, bitte. Ich muss heute noch etwas richtig machen. Meine Kinder reden nicht mehr mit mir.«
    Sie wandte sich langsam zu ihm um, und in ihren Augen las er keinen Zorn, sondern Enttäuschung. »Das sollte Sie nicht wundern. Aber mit mir hat das nichts zu tun.«
    Steven verengte die Augen. Das klang ganz nach Vorwurf. »Und womit dann?«
    »Steven, wie viele Abende waren Sie in dieser Woche zu Hause?«
    Aha.
Jetzt
wusste er, worauf sie hinauswollte. »Wenn Sie die Frage stellen, wissen Sie es vermutlich schon«, antwortete er angespannt.
    Sie sah ihn einen Moment lang wortlos an, dann humpelte sie zu ihrem Esstisch, auf dem die Hefter lagen, in denen sie korrigiert hatte. Sie klopfte leicht auf den Tisch. »Setzen Sie sich. Bitte.«
    Sie hatte bitte gesagt. Also gehorchte er.
    »Das alles geht mich natürlich nichts an«, begann sie.
    »Nein, im Grunde nicht.«
    Sie lächelte, und Gott allein wusste, warum es ihn beruhigte, aber so war es. »Ich sag’s Ihnen aber trotzdem. Das schulden Sie mir, weil Sie heute so unhöflich zu mir waren.«
    »Und Sie zu mir am Freitag. Damit sollten wir quitt sein.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Dafür haben Sie meine Entschuldigung aber schon akzeptiert. Netter Versuch, hat aber nicht hingehauen. Wie auch immer. Während wir vorhin darauf warteten, dass Sie nach Hause kommen würden, habe ich mit Ihren Söhnen gesprochen. Nicky sagte mir, dass Sie nie zu Hause sind. Matt sagte, Sie hätten ihm versprochen, dieses Wochenende zu einem Filmfestival zu gehen, hätten es aber völlig vergessen. Und heute Abend kamen Sie wieder zu spät. Zu einem großen Essen mit der Familie.«
    Sie hatte Recht, er wusste es. Dennoch ärgerte es ihn maßlos, dass sie es aussprach. »Und Sie sind Expertin in Kinder- und Familienfragen, Dr. Marshall?«
    »Nein«, sagte sie freundlich. »Wohl aber eine Expertin in Fragen zur Flüchtigkeit des Augenblicks. Die Zeit verstreicht, Steven. Sie können sie nicht aufhalten. Man denkt immer, man hat ja noch den nächsten Tag, um alles richtig zu machen, um die Dinge zu sagen, die gesagt werden sollten, um die Dinge zu tun, die unbedingt getan werden müssen. Aber manchmal kooperieren Zeit und Leben nicht miteinander, und es gibt keinen weiteren Tag mehr.« Sie blinzelte, doch ihre Augen blieben trocken. In Gegensatz zu seinen. »Und Sie wissen das, Steven. Sie hätten vor kurzem beinahe Nicky verloren. Also warum gehen Sie Ihren Kindern aus dem Weg? Sie lieben Sie.«
    Steven stand auf und trat an die Schiebeglastüren, die zum Balkon führten. Sie hatte Recht. Er hätte vor kurzem beinahe Nicky verloren. Warum arbeitete er so viel? Ging er seinen Kindern aus dem Weg? Er rieb sich den Nacken, der in letzter Zeit dauernd verspannt zu sein schien. Nun, er konnte nur eins nach dem anderen erledigen. Und als Erstes musste er diese Sache bereinigen. »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen, Jenna. Es tut mir Leid, dass ich so ausfallend geworden bin. Ich hatte einen ziemlich miesen Tag und dachte, dass meine Tante mir mal wieder eine potenzielle Heiratskandidatin aufdrängen wollte. Ich … ich dachte, Sie hätten sich mit ihr abgesprochen. Wirklich, es tut mir Leid.«
    »Entschuldigung angenommen.«
    Steven drehte sich um. »Angenommen? Einfach so?«
    Jenna verzog die Lippen zu einem reuigen Lächeln. »Warum nicht? Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie meine am Freitag auch einfach akzeptiert. Und ich habe Sie als Idioten bezeichnet.«
    »Als dämlichen Idioten.«
    Jenna verdrehte die Augen. »Vielen Dank, dass Sie es mir wieder ganz genau in Erinnerung gerufen haben. Wir haben uns jetzt zweimal getroffen, Agent Thatcher, und beide Male ging es daneben. Vielleicht sollten wir noch einmal ganz von vorne anfangen.«
    Steven rollte die Schultern und spürte, wie eine Last von ihm abfiel. Er trat zu Jenna, hielt ihr die Hand hin und musste plötzlich grinsen. »Ich bin Steven. Schön, Sie kennen zu lernen.«
    Sie nahm seine Hand und schaute auf. Ein wenig schüchtern, wie er fand. »Jenna. Kann ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    Er schaute in ihre Augen und sein Herz setzte aus. Ihre Lippen bewegten sich, aber es dauerte ein paar Sekunden, bis er ihre geflüsterten Worte verstand.
    »Steven?«
    Erst jetzt sah er, dass er noch immer ihre Hand hielt, und er ließ hastig los. »Ähm … ja. Ein Drink wäre toll.«
    Aber sie stand

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