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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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werfen. Und dann noch die Sache mit seinem Bruder, der gekidnappt worden ist. Hör mal, ich muss jetzt los. Meine Vierte nimmt
Macbeth
durch, und ich muss noch den Kessel aufsetzen.« Sie ging zur Tür und drehte sich dort noch einmal um. Ihre Miene war ernst. »Sieh zu, dass sie sich nicht zu sehr in Brads Probleme hineinziehen lässt, Lucas. Sie muss immer alles unter Kontrolle haben.«
    Lucas’ Lippen zuckten. »Ich weiß, Casey. Danke«, sagte er trocken. »Ich pass auf.«
    Als die Tür wieder zu war, verdrehte Jenna die Augen.
»Ich
muss immer alles unter Kontrolle haben?«
    »O ja, und ob«, sagte Lucas freimütig. »Genau wie sie. Und du bist sicher, dass ihr zwei nicht verwandt seid?«
    »Ganz sicher. Siehst du denn nicht, wie unterschiedlich unsere Augenfarbe ist?« Jenna wandte sich wieder der Telefonliste zu. »Brads Vater arbeitet bei der Polizei. Den kriege ich bestimmt nicht so leicht an die Strippe.«
    »Gut möglich.«
    »Bestimmt sagt er, dass er keine Zeit hat. Zu viel zu tun.«
    »Kann sein.«
    Jenna warf ihm einen finsteren Blick zu. Er lächelte sie freundlich an.
    »Du machst mich wahnsinnig, Lucas.«
    »Das sagt Marianne mir seit fünfundzwanzig Jahren.«
    Jenna verschränkte die Arme vor dem Körper und sog die Wangen ein. »Als Mentor bist du wirklich daneben. Obi Wan hat Luke Skywalker immer einen klugen Rat mit auf den Weg gegeben.«
    Lucas’ ergrauender Schnurrbart bebte. »Lausche der Macht, die in dir steckt«, sagte er mit tiefer Stimme. »Was wirst du tun, junger Jedi?«
    Jenna seufzte. »Ja, ja, ich rufe seinen Vater ja schon an«, gab sie verärgert zurück. »Und wenn der Kerl mich genauso runterputzt wie der Vater von Rudy Lutz, dann komm ich und heul mich an deiner Schulter aus.«
    Lucas stand auf und tätschelte ihren Kopf. »Meine Taschentücher sind deine Taschentücher.«
    Im wahrsten Sinne des Wortes.
Dr. Jenna Marshall
stand quer über der Kleenex-Schachtel, die Lucas ihr nun hinhielt. Sie lächelte traurig. Marianne konnte sich glücklich schätzen, ihr Leben mit einem so liebevollen Mann zu teilen.
    Ihr Lächeln verschwand, als ihre Gedanken unweigerlich abdrifteten. Wenn Adam und sie bloß ein wenig mehr Glück gehabt hätten … Aber es hatte wohl nicht sein sollen. Sie konzentrierte sich und versuchte, sich an die Zeit zu erinnern, in der Adam noch gesund war, aber wie immer drängten sich die Bilder seiner letzten Tage auf. Sie atmete tief durch, richtete sich kerzengerade auf, straffte die Schultern und schüttelte den Kopf, als ob sich die Erinnerungen dadurch vertreiben ließen.
    Aber natürlich funktionierte es nicht.
    Also zwang sie sich aufzustehen. Die Pause war gleich vorüber, und sie musste Brads Vater anrufen. Noch heute. Bevor der Junge ihr noch weiter entglitt.

Freitag, 30. September, 14.45 Uhr
    Jetzt also zwei, dachte Steven, während er die Siebzig-Quadratmeter-Fläche musterte, die sie mit dem leuchtend gelben Band abgesperrt hatten.
    Ein zweites Mädchen verschwunden. Eine zweite Familie auseinander gerissen.
    Dank eines vier Jahre alten Labradors namens Pal, seines achtzigjährigen Besitzers und Sheriff Bradens, der die Fläche abgesperrt und ohne Umschweife das SBI angerufen hatte, würden sie im Fall von Samantha Egglestons Verschwinden möglicherweise einen großen Schritt weiterkommen. Steven sah zu, wie Kent wieder einmal auf Händen und Knien den Boden absuchte. Dieses Mal trug er einen Apparat auf dem Kopf, mit dem er Steven halb an einen Schweißer, halb an einen Spion aus einem alten Schwarzweißfilm erinnerte. Kent hatte eine Pinzette und säuberlich beschriftete Plastiktüten dabei. Harry Grimes durchkämmte den äußeren Rand an der Baumgrenze genauso sorgsam. Keiner würde sich auch nur den kleinsten Hinweis entgehen lassen. Möglicherweise würde es keine solche Chance mehr geben, ihrer Beute näher zu kommen.
    Steven musterte die Szenerie mit sachlichem Blick. Es war eine Lichtung genau wie die, auf der sie Lorraine Rush gefunden hatten. Die Kiefern, die die Fläche säumten, hatten diesem Vorort von Raleigh den Namen gegeben. Pineville, North Carolina. Bald schon würde dieses hübsche, kleine Kaff nicht mehr nur wegen seiner Weihnachtsbaumzucht bekannt sein. Bald würde man es in den Nachrichten mit dem Jagdrevier eines Serienkillers in Verbindung bringen.
    Lorraine Rush war vor vier Tagen gefunden worden. Samantha Eggleston gestern Morgen als vermisst gemeldet. Beide Mädchen waren hübsche Schülerinnen der High School. Beide

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