Das Laecheln der Menschen

Kuiper-Gürtel hinaus zu fliegen, solange die Ursachen der Katastrophe nicht bekannt sind ...
    ... und nun zu den Regionalmeldungen ..."
     
Ende
     
     

Ein ruhiges Haus
     
    Ein ruhiges Haus, meinen Sie?
    Na ja, jetzt ist es wirklich viel ruhiger hier. Schließlich sind wir hier im Schutzbezirk und die Leute von der Bürgerwehr halten uns die Straßenbanden vom Halse. Gestern haben sie wieder eine ganze Bande abgeknallt, die sich in dieses Viertel gewagt hat. Unsere Hauswächter waren auch mit dabei. Da konnten sie gleich ihre neue Spezialmunition ausprobieren. In nächster Zeit wird sich wohl keine Bande mehr trauen, über die Sperrzäune zu klettern.
    Aber hier bei uns im Haus ist es erst seit ein paar Wochen wieder erträglich geworden.
    Vorher war es hier geradezu die Hölle. Über und unter uns wohnen nämlich Familien mit kleinen Kindern, stellen Sie sich das mal vor. Es war einfach furchtbar. Immer dieses Geheul und Geschrei, die Streitereien der Kleinen, das ewige Trampeln und Scharren der schrecklichen kleinen Füße, es war einfach nicht auszuhalten.
    Zuerst haben wir nur mit einem Stock gegen die Decke und auf den Boden gestoßen. Als das überhaupt nichts half, hat mein Mann mal mit den Leuten ein sehr ernstes Wort gesprochen.
    Ja, entschuldigen Sie, haben die Eltern da gesagt, die Kleine zahnt, oder die Zwillinge lernen gerade laufen und sie könnten nicht immer aufpassen, dass die Kleinen leise sind beim Spielen.
    Natürlich haben wir uns mit solchen faulen Ausreden nicht zufriedengegeben. Der ständige Krach von den Kindern war ja schlimmer als das gelegentliche Schießen an den Elektrozäunen um unseren Schutzbezirk.
    Mein Mann hat sich schließlich bei der Hausverwaltung beschwert, jede Woche einmal, dann war das Maß endlich voll.
    Die Hausverwaltung hat den Eltern schließlich mit der fristlosen Kündigung gedroht. Danach ist es auch sofort besser geworden, denn schließlich ist es heute gar nicht so leicht, eine Wohnung in einem geschützten Viertel zu finden.
    Wie sie die Kinder zum Schweigen gebracht haben, fragen Sie?
    Ja - also, ganz genau weiß ich das auch nicht.
    Ich glaube, sie binden die Kleinen jetzt an den Bettpfosten fest, damit sie nur noch krabbeln können. Das macht ja auch viel weniger Krach. Wahrscheinlich geben sie ihnen auch starke Beruhigungsmittel. Jetzt schreien und johlen sie Gott sei Dank nicht mehr so wie früher, sondern plappern nur noch leise vor sich hin. Außerdem schlafen sie jetzt auch ziemlich viel. Dann herrscht wirklich eine himmlische Ruhe.
    Natürlich grüßen wir die Eltern jetzt auch wieder, wenn wir ihnen im Hausflur begegnen. Man ist ja schließlich nicht nachtragend. Wir fragen sie sogar ganz nett und freundlich, wie es den Kindern geht.
    Sie sagen immer, dass es den Kleinen gut geht.
    Aber warum sie dabei Tränen in den Augen haben, weiß ich auch nicht ..."
      
Ende
     
     

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