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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Mikroben sich genauso ausbreiten wie irdische Grippe-Viren. Und deshalb bin ich sicher, dass wir alle bereits davon verseucht sind. Es gibt keine Möglichkeit, eine Infektion zu erkennen, solange die Mikroben nicht anfangen zu wachsen. Das kann in einigen Tagen passieren oder erst in ein paar Jahren - ich weiß es nicht. In Bartens Körper wuchsen die Biester besonders schnell heran, sie bildeten zuerst Larven und dann diese Insektoiden, die den Körper bei lebendigem Leibe von innen her auffraßen. Ich habe alle Mittel eingesetzt, um die Larven zu vernichten, aber es war vergeblich. Bis jetzt gibt es keine Möglichkeit, diese Parasiten unschädlich zu machen. Und die Ansteckungsgefahr ist ungewöhnlich hoch. Es gibt schon zwei weitere Krankheitsfälle hier an Bord."
    "Wer ist es?"
    "Mendric und Klyden," gab der Arzt Auskunft, "Aber sie mussten nicht so lange leiden wie Bartens. Ich habe ihnen eine tödliche Injektion verabreicht. Sie sind vor zwei Stunden gestorben. Und wir werden ihnen folgen."
    "Was reden Sie denn da?" empörte sich der Kapitän, "Das war Mord. Ich werde Sie vor Gericht bringen, Sie Wahnsinniger!"
    "Wir werden alle sterben," sprach der Arzt ungerührt weiter, "Keiner von uns darf diesen Planeten je wieder verlassen. Andernfalls würden wir diese Seuche auf die Erde bringen. Und von dort aus würde sie sich rasend schnell auf alle Kolonien ausbreiten. Ich habe die Daten bereits in den Zentralcomputer eingegeben, damit dieser entsprechende Maßnahmen ergreifen kann. Außerdem haben die Raumgardisten Andersen, Martens und Callahan den Befehl erhalten, alle Angehörigen der Besatzung zu töten. Außer Ihnen, den drei Gardisten und mir lebt jetzt niemand mehr an Bord. Es ging schnell und schmerzlos."
     
Einige Sekunden lang war es totenstill in dem Raum, dann verfärbte sich das Gesicht des Kapitäns.
    "Ich bringe Sie um, Sie Irrer!" brüllte er, "Wie konnten Sie so etwas tun?"
    "Die Parasiten hätten uns ohnehin bei lebendigem Leibe gefressen. Wäre es Ihnen lieber gewesen, auf diese Weise zu sterben? Sie haben doch selbst gesehen, wie schlimm das bei Bartens war. Und wenn ein paar von uns es geschafft hätten, zur Erde zurückzukehren, dann hätte das den Untergang der gesamten Menschheit bedeutet. Mir blieb keine andere Wahl, Kapitän."
    In diesem Augenblick traten drei Raumgardisten mit angeschlagenen Laser-Waffen in den Raum. Der Arzt gab ihnen mit der Hand ein kurzes Zeichen.
    Bevor der Kapitän reagieren konnte, feuerten die Gardisten auf ihn und den Bordarzt. Im nächsten Augenblick sanken die beiden leblos zu Boden.
     
Die drei Gardisten sahen sich vielsagend an.
    "Jetzt müssten wir drei uns eigentlich gegenseitig erschießen," meinte Andersen grinsend, "Aber ich schätze, dass es keiner von uns damit besonders eilig hat, nicht wahr?"
    Callahan lachte.
    "Der Doktor hat doch nicht ernsthaft daran geglaubt, dass wir uns hier selbst umbringen. Ich hab' jedenfalls keine Lust, auf diesem verdammten Planeten zu sterben."
    "Wir können sofort starten," sprach Martens, "In drei Monaten sind wir wieder zu Hause. Dort werden Sie sicher ein Mittel finden, die Parasiten in uns zu erledigen. Vielleicht sind wir ja auch gar nicht infiziert."
    "Okay," meinte Callahan, "Dann lasst uns hier so schnell wie möglich verschwinden."
     
In diesem Augenblick begannen im ganzen Raumschiff die Alarmsirenen zu heulen.
    Die drei Männer wurden bleich vor Schrecken, als ihnen die kalte, mechanische Stimme des Schiffscomputers mitteilte, dass die Selbstvernichtungsautomatik der MARCO POLO das Raumschiff in drei Minuten sprengen würde ...
     
Ende
     
     

Verlorene Welt
     
Der interdimensionale Raum brach strahlend auf. Gleißende Blitze aus reiner Energie zuckten um den gerade entstandenen Dimensionsriss - ein künstlich erzeugtes "Wurmloch", ein Durchgang in einem unvorstellbar fremden Multiversum, in dem Zeit und Raum keine Bedeutung hatten.
    Inmitten der grellen Energie-Entladungen tauchte ein metallischer Körper auf: ein Raumschiff.
     
Langsam verblasste die grelle Strahlung, die Energieentladungen ließen nach, wurden schwächer und hörten schließlich ganz auf. Das künstlich erzeugte "Wurmloch" löste sich auf und verschwand spurlos.
    Zurück blieb nur das Raumschiff, das jetzt in relativer Bewegungslosigkeit im Vakuum des Raumes schwebte.
    Aufatmend lehnte sich John Brenton in seinem Kommandostand zurück. Eine Rückkehr aus dem interdimensionalen Raum in den sogenannten "Normalraum" war eine

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