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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Tassen Kaffee, die sie getrunken hatte, war Eve auf dem Fußboden ihres Büros ein erholsamerer Schlaf vergönnt als in dem großen, leeren Bett daheim. Als sie die Augen aufschlug, dehnte sie sofort die Suche, die bisher erfolglos war, von Bundesstaats- auf Landesebene aus, besorgte sich die nächste Dosis Koffein, ging damit in den Waschraum, klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und rollte die Ärmel von Roarkes Hemd bis zu den Ellenbogen auf.
    Kurz nach acht betrat sie das Büro von Captain Feeney in der Abteilung für elektronische Ermittlungen und sah ihn dort vor seinem eigenen AutoChef stehen. Wie Eve hatte auch er die Ärmel seines Hemds heraufgerollt und sein Waffenhalfter umgeschnallt. Sein drahtiges, karottenrotes Haar hatte am frühen Morgen wahrscheinlich einen Kamm gesehen, wirkte jedoch nicht weniger zerzaust als ihre provisorische Frisur.
    Schnuppernd trat sie durch die Tür. »Was ist das für ein Geruch?«
    Als er zu ihr herumfuhr, lag ein überraschter und, wie Eve dachte, leicht schuldbewusster Ausdruck auf seinem langen, an einen Bassett erinnernden Gesicht.
    »Nichts. Was gibt’s? Weswegen bist du hier?«
    Sie schnupperte erneut. »Doughnuts. Du hast Doughnuts hier.«
    »Pst, sei leise.« Er stürzte an ihr vorbei und schloss hastig die Tür. »Willst du etwa, dass die gesamte Abteilung angelaufen kommt?« Da er wusste, dass es nicht genügen würde, die Tür einfach zu schließen, sperrte er zusätzlich noch ab. »Was willst du?«
    »Einen Doughnut.«
    »Hör zu, Dallas, meine Frau ist gerade auf dem Gesundheitstrip, weswegen es bei mir zu Hause keinen halbwegs vernünftigen Happen mehr zu essen gibt. Pausenlos Tofu, Salat, Gemüse und lauter anderes widerliches Zeug. Ab und zu braucht ein Mann aber ein bisschen Fett und Zucker, damit er funktioniert.«
    »Das sehen ich und alle anderen genauso. Also rück einen Doughnut raus.«
    »Gottverdammt.« Er marschierte zum AutoChef, und als er die Klappe öffnete, sah sie dort ein halbes Dutzend der wunderbaren Kringel liegen, denen dieser verführerische Duft entstieg.
    »Heiliges Kanonenrohr. Die sind ja sogar frisch !«
    »Die Bäckerei ein Stückchen weiter unten macht jeden Morgen ein paar Dutzend von den Dingern. Weißt du, was sie für einen einzigen verlangen?«
    Blitzschnell streckte Eve den Arm aus, schnappte sich einen Doughnut und biss herzhaft hinein. »Egal, wie viel, sie sind es wert«, stellte sie, den Mund voll Fett und Sahne, genüsslich schmatzend fest.
    »Sei leise. Wenn du so laut schmatzt, rennen sie mir gleich die Bude ein.« Er nahm sich ebenfalls ein Teilchen und biss mit einem tiefen Seufzer davon ab. »Schließlich will niemand ewig leben, oder? Ich habe meiner Frau gesagt, he, ich bin Polizist. Und als Polizist sieht man dem Tod täglich ins Auge.«
    »Da hast du völlig Recht. Hast du auch einen mit Marmelade?«
    Bevor sie sich den nächsten Doughnut stibitzen konnte, warf er die Klappe des AutoChefs ins Schloss. »Und als Polizist, der dem Tod täglich ins Auge sieht, interessiert es einen ja wohl nicht die Bohne, wenn man ab und zu ein bisschen Fett in die Arterien pumpt.«
    »Vor allem nicht, wenn das Fett derart hochwertig ist.« Sie leckte sich den Zucker von den Fingern. Sie hätte ihn erpressen können, damit sie einen zweiten Doughnut von ihm bekam, doch würde ihr davon wahrscheinlich schlecht. »Letzte Nacht ist eine junge Frau vom Balkon auf den weit entfernten Bürgersteig gesegelt.«
    »Gesprungen?«
    »Nein. Sie war schon tot, als sie runtergefallen ist. Ich warte noch auf die Berichte vom Pathologen und aus dem Labor, aber es sieht wie ein Sexualmord aus. Sie hatte ein Date mit einem Typen, den sie aus einem Chatroom kannte und dem sie seit ein paar Wochen E-Mails geschrieben hat. Ich habe ihn auf Diskette, als er die Wohnung betritt und wieder verlässt, aber ich weiß nicht, wer er ist. Du musst also versuchen, ihn mit Hilfe ihres Computers aufzuspüren.«
    »Hast du das Ding dabei?«
    »Es ist unten in der Asservatenkammer. Das Opfer heißt Bryna Bankhead. Aktenzeichen H-78926B.«
    »Ich werde die Kisten von jemandem holen lassen.«
    »Danke.« In der Tür blieb sie noch einmal stehen. »Feeney, falls du McNab auf diese Sache ansetzt, könntest du ihn vielleicht bitten – ich weiß nicht –, gegenüber Peabody mit seinen Weibergeschichten ein bisschen zurückhaltender zu sein?«
    Das Strahlen, das der Doughnut auf sein Gesicht gezaubert hatte, wich

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