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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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verführerisches kleines Grübchen genau in der Mitte Ihres Kinns.«
    »Wollen Sie mich anbaggern?«
    »Das, was ich für Sie empfinde, lässt sich sowieso nicht in Worte kleiden, Dallas. Aber ich habe es inzwischen aufgegeben, mit Kollegen auszugehen.«
    »Das klingt sehr vernünftig. Ah, da kommen sie ja endlich. Standbild«, wies sie den Computer an.
    Es war dreiundzwanzig Uhr achtunddreißig. In kaum mehr als zwei Stunden schien Bryna ihrem Cyber-Date sehr nahe gerückt zu sein. Eng umschlungen und lachend traten sie durch die Tür.
    »Er sieht echt fantastisch aus«, erklärte Peabody und beugte sich dichter zu dem Monitor. »Wie die Antwort auf die Gebete jeder Jungfrau. Groß, dunkelhaarig, attraktiv.«
    Eve stieß ein leises Knurren aus. Der Mann schien etwa einen Meter achtzig groß und um die fünfundachtzig Kilo schwer zu sein. Die Haare hatte er sich aus der Stirn gestrichen, so dass sich eine Mähne dunkler Locken über seine Schulterblätter ergoss. Seine Haut war bleich wie die eines Dichters und wurde von den funkelnden Smaragden in seinem Mundwinkel und oberhalb des rechten Wangenknochens sowie von seinen leuchtend grünen Augen vorteilhaft betont. Ein schmales, dunkles Bärtchen wuchs senkrecht von seiner Unterlippe bis zu seinem Kinn.
    Unter seinem dunklen Anzug trug er ein am Hals offenes, edelsteingrünes Hemd, und von seiner linken Schulter hing eine schwarze Ledertasche bis auf seine schmale Hüfte herab.
    »Ein hübsches Paar«, fügte Peabody hinzu. »Auch wenn sie den Eindruck macht, als ob sie ein paar alkoholische Getränke zu sich genommen hat.«
    »Wahrscheinlich mehr als bloße Cocktails«, korrigierte Eve und sah sich Brynas Gesicht etwas genauer an. »Sie hat einen komischen Glanz in ihren Augen. Und er?« Jetzt blickte sie in das Gesicht des Mannes. »Stocknüchtern, wie es scheint. Rufen Sie im Leichenschauhaus an. Sie soll auf Drogen getestet werden. Computer?«
     
    EINEN AUGENBLICK...
     
    »Wollen wir doch mal sehen, ob du ein paar Funktionen gleichzeitig erfüllen kannst.« Da sie endlich eine neue Kiste hatte, hegte sie die Hoffnung, dass es tatsächlich funktionierte, und so wies sie sie an: »Gleiche den auf dem Bildschirm abgebildeten Mann mit den Bildern aus sämtlichen Datenbanken ab. Ich will einen Namen.«
     
    DATENBANKEN IN DER STADT, IM STAAT, IM LAND ODER WELTWEIT?
     
    Eve tätschelte das Gehäuse des Geräts. »Diese Frage höre ich gerne. Fang in New York City an. Und bis du was gefunden hast, spielst du weiter die Diskette in normalem Tempo ab.«
     
    EINEN AUGENBLICK...
     
    Leise summend fuhr der Computer mit dem Abspielen der Diskette fort. Vor dem Fahrstuhl hob der Unbekannte Brynas Hand an seinen Mund.
    »Ende der Diskette. Wechsel zur Diskette aus dem Fahrstuhl zwei, beginnend um dreiundzwanzig Uhr vierzig.« Das aktuelle Bild verschwand und wurde durch ein anderes ersetzt.
    Eve konnte verfolgen, wie das beidseitige Werben auf der Fahrt ins zwölfte Stockwerk seine Fortsetzung fand. Der Mann knabberte sanft an Brynas Fingern, beugte sich zu ihr nach vorn und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann war es Bryna, die ihn entschieden an sich zog, ihre Brust an seinen Körper presste und ihre Lippen auf seinen Mund. Es war ihre Hand, die tastend zwischen ihren Leibern hinunterglitt.
    Als die Tür des Fahrstuhls aufging, drehten sie, ohne voneinander abzulassen, eine Pirouette in den Flur. Eve wies den Computer zu einem erneuten Diskettenwechsel an und betrachtete das Paar, als es auf dem Weg zu ihrer Wohnung war. Bryna öffnete umständlich die Tür, und als sie ein wenig das Gleichgewicht verlor, lehnte sie sich schwankend an ihn an. Dann trat sie in den Korridor ihres Apartments, er aber blieb höflich auf der Schwelle stehen.
    Der perfekte Gentleman, überlegte Eve. Er hatte ein warmes Lächeln im Gesicht und sah sie fragend an. Bittest du mich etwa noch herein?
    Statt etwas zu sagen, packte Bryna ihn am Kragen seiner Jacke, zog ihn in den Flur und warf hinter ihm die Wohnungstür ins Schloss.
    »Sie war diejenige, die die ganze Sache aktiv vorangetrieben hat.« Stirnrunzelnd sah Peabody auf den jetzt leeren Flur.
    »Ja.«
    »Damit will ich nicht sagen, dass sie es verdient hätte zu sterben. Ich habe nur gemeint, dass sie die treibende Kraft gewesen ist. Selbst als sie im Fahrstuhl die Sache in die Hand genommen hat, hat er die Gelegenheit nicht ausgenutzt. Eine Menge Typen – verdammt, die meisten Typen – hätten ihr in dem Moment bestimmt unter den Rock

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