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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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irgendeinem zusätzlichen Geschmack versauen?« Sie versiegelte den Beutel, schob den Becher in eine zweite Tüte und verschloss auch sie. »Eine Frage.«
    »Schieß los.«
    »Woher hat er gewusst, dass wir auf dem Weg hierher gewesen sind? Er muss es gewusst haben. Sonst hätte er den Virus nicht geladen. Wir waren ein paar Minuten nach der Meldung deines Computers hier, aber trotzdem hat er es gewusst, hat hier ein Chaos ausbrechen lassen und sich verdünnisiert. Wie hat er das gemacht?«
    »Ich habe bereits eine Theorie, aber bevor ich die erkläre, gehe ich der Sache lieber noch etwas genauer nach.«
    Sie verlagerte ihr Gewicht von einem Bein aufs andere und sah ihn fordernd an.
    »Dazu muss ich das Gerät hier öffnen.«
    Im Grunde könnte oder sollte wohl eher Feeney, McNab oder jemand anderes aus der Abteilung für elektronische Ermittlungen die Kiste abholen und auseinander nehmen oder sich hier vor Ort ansehen.
    Doch Roarke war halt bereits da.
    Wäre er ein Polizist, hätte er die Abteilung für elektronische Ermittlungen sowieso längst unter sich.
    »Am besten verpflichte ich dich als offiziellen Berater in dem Fall.«
    »Das bin ich doch immer wieder gern.« Er zog ein kleines Kästchen aus der Innentasche seiner Jacke und spreizte seine Finger. »Dann fasse ich jetzt also etwas an.«
    Mit einem Minischraubenzieher hatte er das Gehäuse innerhalb von wenigen Sekunden aufgeschraubt, sagte leise hmmm und stocherte vorsichtig an den Platinen herum. »Die Geräte hier in diesem Club haben drei verschiedene Level«, erklärte er im Plauderton. »Dieses Ding gehört zum höchsten und kostet pro Minute, je nachdem, wie viele Funktionen man es gleichzeitig ausüben lässt, zwischen einem und zehn Dollar.«
    Ihr Magen hüpfte unangenehm. »Gehört der Laden etwa dir?«
    »Allerdings, das tut er.« Er fuhr mit seiner Arbeit fort und schloss seinen eigenen Handcomputer mit einem haarfeinen Kabel an den großen Rechner an. »Aber das ist im Moment nicht weiter wichtig. Außer, wenn du in Betracht ziehst, dass du dir wegen der Geschehnisse vorhin und wegen der Beschlagnahme dieses Geräts kein Gejammer und keine Klagen von dem Eigentümer anhören musst.« Er hob den Kopf und grinste sie kurz an. »Dadurch bleibt dir jede Menge Schreibarbeit erspart.«
    »Du weißt doch, dass die rechten Halbgötter der Bürokratie von Papierkram leben.«
    »Dein Kiefer wird allmählich blau.«
    »Ich weiß.« Sie fuhr vorsichtig mit ihrem Daumen über die schmerzende Stelle. »Verdammt.«
    »Tut’s weh?«
    »Ich habe mir auf die Zunge gebissen. Das tut noch viel mehr weh. Hast du auch was abbekommen?«
    »Kaum. Er hat das System gründlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Wirklich clever«, meinte er. »Ohne vollständige Fehlerdiagnose kann ich natürlich nichts Genaues sagen, aber es macht den Eindruck, als hättest du es mit einem echt guten und vor allem weitsichtigen Techniker zu tun. Es ist nämlich nicht gerade einfach, ein öffentlich zugängliches Gerät dazu zu bringen, dass es einem Meldung macht, wenn auf das eigene Benutzerkonto zugegriffen wird. Wahrscheinlich hatte er einen hochempfindlichen, tragbaren Scanner dabei, den er an die Kiste angeschlossen hat. Sehr vorsichtig und, wie gesagt, äußerst clever.«
    »Dann hätte also nicht jeder es geschafft, ein solches Chaos anzurichten?«
    »Oh, nein, ganz sicher nicht. Die Geräte hier in diesem Club sind extra so eingerichtet, dass sie automatisch runterfahren, wenn jemand versucht, einen Virus einzuschleusen. Sie verfügen über einen internen Detektor und haben zusätzlich noch einen Filter eingebaut. Trotzdem ist es ihm gelungen, einen Virus zu laden, der nicht nur diesen einen, sondern gleich alle Computer abstürzen lassen hat. Und zwar innerhalb weniger Minuten, nachdem er bemerkt hat, dass jemand auf sein Benutzerkonto zugegriffen hat.«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Du klingst ziemlich beeindruckt.«
    »Oh, das bin ich auch. Und zwar in höchstem Maß. Dein Mann ist geradezu brillant. Wirklich schade, dass er genauso verdorben und wertlos wie diese Kiste ist.«
    »Mir bricht das Herz.« Sie stand auf. »Ich schicke die Angestellten heim und lasse die Kiste Feeney bringen, damit er sie ebenfalls auseinander nehmen kann. Sobald das erledigt ist, würde ich gerne noch die Überwachungsdisketten durchgehen. Lass uns gucken, wie er heute Abend ausgesehen hat.«
     
    Er sah, dachte Eve, selbstgefällig aus. Trotz seines netten, angenehmen Lächelns

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