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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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noch ein wenig Zeit, um halbwegs Ordnung in das Durcheinander hier zu kriegen.« Sie sah sich unter den Leuten um. »Er ist nicht mehr da.«
    »Nein«, stimmte Roarke ihr zu. »Er ist nicht mehr da. Ich nehme an, er war bereits fort, bevor der Streifenwagen kam. Warum lässt du mich nicht mit den Experten reden und gucken, was ich für dich in Erfahrung bringen kann?«
    »Das wäre nett.«
    Sie selbst vernahm der Reihe nach erst die Verletzten, die unter Fünfundzwanzig- und die über Fünfzigjährigen, und fuhr dann mit den Ortsfremden und den verbliebenen Frauen fort. Während sie jedoch die Personalien aufnahm, versuchte, einen Eindruck von den Leuten zu bekommen, und Namenslisten schrieb, war sie sich sicher, dass der Vogel längst ausgeflogen war.
    Als nur noch die Angestellten übrig waren, setzte sie sie in das Café und ging zu ihrem Mann, der in einer Nische vor einem Computer saß. Wie auf allen anderen Monitoren wirbelten auch auf diesem Bildschirm Farben, Formen und fremdartige Symbole in wildem Durcheinander herum. Neben dem Bildschirm stand ein großer Becher mit einem modischen Kaffee-Mixgetränk.
    »Wurde der Virus von hier aus in die anderen Geräte eingespeist?«
    »Ja. Ich muss...«
    »Fass ja nichts an!« Sie packte ihn am Handgelenk. »Fass-ja-nichts-an!«, wiederholte sie und winkte einen uniformierten Beamten zu sich heran. »Ich brauche ein Spurensicherungsset.«
    »Wir haben nur Mini-Sets im Wagen.«
    »Das müsste für meine Zwecke reichen. Dann, Officer Rinsky«, las sie den Namen des Kollegen von seiner Plakette ab, »können Sie den Chef dieses Ladens darüber informieren, dass das Ding auf Befehl der Polizei bis auf weiteres geschlossen bleiben wird.«
    »Das wird sicher lustig.« Überraschend fröhlich marschierte Rinsky los.
    »Ich hätte«, meinte Roarke, als sie sich ihm wieder zuwandte, »sowieso nichts angefasst. Schließlich mache ich diesen Job bereits lange genug.«
    »Jetzt sei nicht so empfindlich. Außerdem ist es nicht dein Job, sondern meiner. Woher weißt du, dass der Virus von hier in das System eingespeist worden ist?«
    Er klappte seine Finger ein und studierte gründlich seine sorgfältig gefeilten Nägel. »Tut mir Leid.« Dann sah er sie mit einem geistesabwesenden Lächeln an. »Hast du etwas gesagt? Ich sitze nämlich einfach hier herum und warte darauf, dass ich meine liebreizende Frau, wenn sie mit der Arbeit fertig ist, mit nach Hause nehmen kann.«
    »Himmel. Okay, okay, tut mir Leid, dass ich dich so angefahren habe. Ich bin ein bisschen angespannt. Hättest du mutiger, starker und überaus intelligenter Mensch vielleicht die Freundlichkeit, mir zu erzählen, woher du weißt, dass der Virus von hier aus eingegeben worden ist?«
    »Das klang schon recht gut. Zwar hätte es noch besser gewirkt, wenn du dabei nicht so das Gesicht verzogen hättest, aber es soll mir trotzdem genügen. Ich weiß, dass er sich von hier aus ausgebreitet hat, denn ich habe bei der Suche über den Zentralcomputer den Virus bis an seinen Anfangspunkt zurückverfolgt. Dieses Gerät hier war als Erstes infiziert. Der Virus war darauf programmiert, sich selbst zu klonen, wie ich vermute, von hier auf den Zentralcomputer und von dort auf alle anderen Geräte überzugreifen und dann beinahe überall gleichzeitig zu platzen. Das war echt clever.«
    »Toll.«
    Rinsky tauchte wieder neben ihnen auf. »Ihr Untersuchungsset, Lieutenant.«
    »Danke.« Sie nahm den Beutel, zog ihn auf, versiegelte sich ihre Hände und gab die Dose weiter an ihren Mann. »Fass trotzdem noch nichts an.« Sie zog einen Powerpointer aus der Tasche, schaltete ihn ein und tauchte den Kaffeebecher in ein kaltes, blaues Licht. »Ein guter Daumenabdruck und ein Teil des Zeigefingers. Gut. Hast du deinen Taschencomputer dabei?«
    »Immer.«
    »Kannst du Zugriff auf die Akte nehmen? Ich muss die Abdrücke vergleichen.«
    Während er tat wie ihm geheißen, glitt sie mit dem blauen Licht über den Tisch. Dort waren zu viele Abdrücke, und sie waren fast ausnahmslos verschmiert.
    »Lieutenant?« Roarke hielt einen kleinen Ausdruck mit den Abdrücken aus der Akte in die Luft.
    Knurrend nahm sie das Papier entgegen, hielt es neben den Becher und nickte. »Das ist er. Warte.« Sie schob den Powerpointer durch den Griff des Bechers, kippte ihn mit einem versiegelten Finger ein wenig auf die Seite und goss die Kaffeemischung in einen offenen Beutel. »Warum müssen die Leute wunderbaren Kaffee immer mit irgendwelchem Schaumzeug oder

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