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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ist. Ich will Antworten auf meine Fragen, ich will eine Spur, und ich will sie heute. Weil der Kerl nämlich heute Abend sein nächstes potenzielles Opfer treffen wird. Weil er nicht anders kann.«
    Sie starrte erneut auf den Bildschirm, auf dem der Mörder verächtlich die Menge betrachtete. »Wer dieses Opfer sein wird, steht für ihn schon fest.«
    Sie trat vor eine Pinnwand, an der man Fotos beider Opfer zusammen mit Aufnahmen des Täters vor und nach den Morden sah.
    »Sie wird jung sein«, fuhr sie fort. »Anfang bis höchstens Mitte zwanzig. Sie wird alleine leben. Sie wird attraktiv sein, intelligent, mit einer Vorliebe für Poesie. Sie wird romantisch sein und derzeit keine ernsthafte Beziehung haben. Sie lebt und arbeitet in der Stadt. Er hat sie bereits gesehen, hat sie auf der Straße oder an ihrem Arbeitsplatz beobachtet. Vielleicht hat sie sogar schon mit ihm gesprochen, ohne dass sie wusste, dass er der Mann ist, der sie im Chatroom verführt. Wahrscheinlich denkt sie an heute Abend, an die Verabredung, die sie mit einem Mann getroffen hat, der genau ihren Erwartungen und Hoffnungen entspricht. In ein paar Stunden, denkt sie, werde ich ihn treffen. Und vielleicht, ja, vielleicht...«
    Sie wandte sich von der Pinnwand ab. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie am Leben bleibt. Ich will kein weiteres Gesicht an diesem Reißbrett sehen.«
    »Könnte ich dich kurz unter vier Augen sprechen, Lieutenant?« Roarke winkte in Richtung seines eigenen Arbeitszimmers.
    »Na ja, ich bin im Dienst.«
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren.« Er dirigierte sie in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. »Ich kann dir die Käuferlisten in einem Bruchteil der Zeit besorgen, die Peabody dafür brauchen würde.«
    »Hast du nichts anderes zu tun?«
    »Jede Menge. Aber trotzdem würde es, wenn ich die Listen erstellen und miteinander vergleichen würde, erheblich schneller gehen.« Er strich mit einer Fingerspitze erst über den blauen Fleck und dann über das kleine Grübchen in der Mitte ihres Kinns. »Ich hätte gerne etwas, worauf ich mich konzentrieren muss, und«, fügte er hinzu, »ich möchte ebenfalls kein weiteres Gesicht auf deinem Mordbrett sehen. Ich werde mir die Listen auf jeden Fall besorgen, aber ich dachte, du wärst vielleicht ein bisschen weniger erbost, wenn ich so tue, als bäte ich dich um Erlaubnis.«
    Sie kreuzte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn. »Wenn du so tust?«
    »Ja, Liebling.« Er küsste sanft ihr Hämatom. »Und nun, da du weißt, was ich zu tun gedenke, hast du die Möglichkeit, Peabody mitzunehmen, wenn du nachher das Haus verlässt.«
    In diesem Augenblick drang das dezente Läuten der Gegensprechanlage an sein Ohr. »Ja?«
    »Eine gewisse Dr. Dimatto ist hier und möchte zu Lieutenant Dallas vorgelassen werden.«
    »Schicken Sie sie rauf«, wies Eve den Butler an. »Tu, was du nicht lassen kannst«, meinte sie zu Roarke. »Aber vorläufig werde ich so tun, als hätte ich keine Ahnung, was du treibst.«
    »Meinetwegen. Ich bereite nur schnell ein paar Dinge vor, und dann komme ich noch mal kurz rüber und sage Louise guten Tag.«
    »Mach doch, was du willst.« Sie öffnete die Tür und blickte ihn, bevor sie aus dem Zimmer ging, noch einmal über ihre Schulter an. »Das tust du schließlich immer.«
    »Und genau aus diesem Grund bin ich ein so zufriedener und ausgeglichener Mensch.«
    Schnaubend kehrte sie zurück in ihr Büro.
    Louise kam schnellen Schrittes durch die Tür, entdeckte Eves Kaffeebecher und erklärte lächelnd: »O ja, ich hätte auch gerne einen Kaffee, vielen Dank.«
    »Peabody, Kaffee für Dr. Dimatto. Kann ich sonst eventuell noch was für Sie tun?«
    Louise starrte auf das Teilchen, das McNab sich gerade genüsslich zwischen die Zähne schob. »Ist das etwa eine Apfeltasche?«
    Er stieß ein Geräusch aus, das zu jeweils einem Drittel Bestätigung sowie Ausdruck von Freude und Schuldbewusstsein war.
    »Dann hätte ich davon ebenfalls gerne eins.«
    Eve warf einen Blick auf Louises elegantes, leuchtend rotes Kostüm. »Sie sehen nicht gerade so aus, als wollten Sie gleich nach Ihren Patienten sehen.«
    »Ich habe nachher noch ein Treffen mit ein paar potenziellen Spendern.« Sie legte ihren Kopf ein wenig auf die Seite, und an ihren Ohrläppchen blitzten zwei kleine Diamanten auf. »Und man kriegt umso mehr Geld von den Leuten zugesteckt, je weniger man aussieht, als würde man es brauchen. Total absurd. Auf alle Fälle... Danke, Peabody. Haben

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