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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zusammenarbeiten. Trotzdem, auch wenn Sie ein guter Polizist, intelligent und ein interessanter Mann mit einem interessanten Geschmack sind, lassen Sie doch einen wichtigen Faktor bei Ihrer Rechnung aus.«
    »Und der wäre?«
    Roarke beugte sich ein wenig vor und tätschelte McNab das Knie. »Dass Sie in sie verliebt sind.«
    McNab fiel die Kinnlade herunter, und als sein Bierglas in eine gefährliche Schräglage geriet, richtete Roarke es grinsend wieder auf.
    »Ach ja?«
    »Ich fürchte, ja.«
    McNab starrte Roarke derart entgeistert an, als wäre der ein Arzt und hätte ihm gerade eine todbringende Krankheit diagnostiziert. »Ach, verflucht.«
     
    Fünfzig Minuten später klopfte McNab nach einer endlos langen U-Bahn-Fahrt mit zweimaligem Umsteigen an Peabodys Tür.
    In ihrer schlabberigsten Jogginghose, einem alten Polizei-T-Shirt und mit einer neuen Seetang-Packung im Gesicht, die ihr einen klaren, jugendlichen Teint verleihen sollte, machte sie ihm auf und starrte auf die Pizzaschachtel und die Flasche billigen Chianti, die er in den Händen hielt.
    »Ich dachte, du hast vielleicht Hunger.«
    Sie starrte in sein grinsendes Gesicht, auf seine lächerlichen Kleider, roch dann aber den verführerischen Duft würziger Tomatensauce und erklärte großmütig: »Kann sein.«
     
    Dies war offenbar der Abend unzähliger Rendezvous. In der eleganten Royal Bar des Palace, in der ein Trio in Abendgarderobe Bach erklingen ließ, hob Charles eine schimmernde Champagner-Flöte zu einem Toast.
    »Auf diesen wunderbaren Augenblick.«
    Louise stieß leise klingelnd mit ihm an. »Auf dass er ewig währt.«
    »Dr. Dimatto.« Während er einen Schluck Champagner trank, strich er sanft mit einem Finger über ihre Hand. »Ist es nicht ein glücklicher Zufall, dass wir beide heute Abend keine Termine hatten?«
    »Nicht wahr? Und es ist ein durchaus interessanter Zufall, dass wir uns heute Morgen bei Dallas über den Weg gelaufen sind. Sie sagten, Sie kennen sie bereits seit über einem Jahr.«
    »Ja. Wir haben uns im Zusammenhang mit einem ihrer Fälle kennen gelernt.«
    »Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb sie es Ihnen durchgehen lässt, dass Sie sie Lieutenant Sugar nennen.«
    Lachend gab er etwas Kaviar auf ein kleines Stückchen Brot und bot es ihr an. »Ich gebe zu, sie hat mich von Beginn an fasziniert. Ich habe schon immer eine Vorliebe für willensstarke, intelligente und engagierte Frauen gehabt. Was für Männer mögen Sie, Louise?«
    »Männer, die wissen, wer sie sind, und nicht so tun, als ob sie etwas anderes wären. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der jeder irgendeine Rolle spielen musste. Die mir zugedachte Rolle habe ich allerdings so schnell wie möglich abgelegt. Ich habe zwar Medizin studiert, weil das von klein an meine Leidenschaft gewesen ist, aber ich übe meinen Beruf auf meine Art und Weise aus. Was eine Art und Weise ist, die meiner Familie keineswegs gefällt.«
    »Erzählen Sie mir mehr von Ihrer Klinik.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Sie haben ein bemerkenswertes Talent, den Menschen persönliche Informationen zu entlocken, ohne selber irgendetwas preiszugeben. Ich werde mich deshalb darauf beschränken, Ihnen zu erzählen, dass ich Ärztin geworden bin, weil ich das Bedürfnis und Talent hatte, andere zu heilen. Weshalb sind Sie lizenzierter Gesellschafter geworden?«
    »Weil ich das Bedürfnis und Talent hatte, anderen Vergnügen zu bereiten. Nicht nur in sexueller Hinsicht«, fügte er hinzu. »Das ist oft der einfachste Teil meiner Arbeit. Zeit mit einem Menschen zu verbringen, herauszufinden, was er möchte oder braucht, obwohl er das manchmal selbst nicht richtig weiß, und ihm diese Dinge dann zu geben, kann für beide Seiten nicht nur im körperlichen Sinne eine sehr befriedigende Erfahrung sein.«
    »Und manchmal macht es sicher lediglich Spaß.«
    Damit brachte sie ihn zum Lachen. Sie brachte ihn zum Lachen, wurde ihm bewusst, seit er ihr zum ersten Mal begegnet war. »Manchmal. Wenn Sie eine Klientin wären...«
    »Was ich nicht bin.« Dies sagte sie mit ruhiger Stimme und sah ihn dabei mit einem warmen Lächeln an.
    »Wenn Sie es wären, hätte ich eventuell vorgeschlagen, einfach etwas zusammen zu trinken, genau wie wir es zurzeit tun. Uns beiden die Möglichkeit zu geben, um uns zu entspannen, miteinander zu flirten und vorsichtig zu ergründen, was für ein Mensch der jeweils andere ist.«
    Der Kellner schenkte ihnen beiden nach, doch keinem von beiden fiel es

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