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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Charles geschlafen hätte, ginge ihn das, verdammt noch mal, nicht das Geringste an.«
    Aber hallo, dachte Eve. Sie gerieten auf zunehmend schwierigeres Terrain. »Richtig. Völlig richtig«, stimmte sie Peabody deshalb zu. »Einmal Arschloch, immer Arschloch. Das sollten wir wirklich nicht vergessen.«
    »Also zur Hölle mit dem Kerl«, erklärte ihre Assistentin in selbstgerechtem Ton. »Schließlich hat er es nicht mal für nötig gehalten, mich tagsüber anzurufen, um zu fragen, ob ich überhaupt Pizza mit ihm essen will. Soll er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst.«
    »Und hoffentlich kommt er von dort nie mehr zurück. Die letzten Typen auf der Liste vernehmen wir dann morgen.«
    »Was?« Peabody hatte ein wenig Mühe, diesem Gedankensprung zu folgen, meinte aber nach ein paar Sekunden: »Richtig. Ja, genau. Zu Befehl, Madam. Morgen.«
    Erfüllt von dem Gefühl, ihre Sache halbwegs gut gemeistert zu haben, lenkte Eve den Wagen weiter durch die Stadt. Mit ein bisschen Glück könnte sie in einer halben Stunde zu Hause sein.
     
    Während sich Eve durch das Verkehrschaos auf den New Yorker Straßen kämpfte, nippte Roarke an einem Bier und kam währenddessen seiner Verantwortung gegenüber einem Geschlechtsgenossen nach.
    »Ich glaube, eine Pizza ist ein guter Anfang«, erklärte ihm McNab. »Dafür hat sie eine Schwäche. Und außerdem bekommt das Ganze dadurch einen zwanglosen, freundschaftlichen Charakter.«
    »Ich würde noch eine Flasche Rotwein dazu kaufen. Allerdings keinen allzu teuren, weil das ein bisschen übertrieben wirken könnte.«
    »Das ist gut.« McNabs Miene hellte sich sichtlich auf. »Aber keine Blumen oder so.«
    »Dieses Mal noch nicht. Wenn Sie die Sache wieder ins Lot bringen wollen, müssen Sie sie überraschen. Müssen Sie dafür sorgen, dass sie nicht so recht weiß, worum es Ihnen geht.«
    »Ja.« Für McNab war Roarke der Guru in Fragen der Romantik. Ein Mann, dem es gelungen war, Dallas zu erweichen, war in Herzensangelegenheiten eindeutig ein Genie.
    »Aber diese Geschichte mit Charles...«, begann er zögernd.
    »Vergessen Sie sie.«
    »Ich soll sie vergessen? Aber...«, stotterte McNab schockiert.
    »Verdrängen Sie sie, Ian. Zumindest für den Moment. Sie hat ihn gerne. Und, egal, welcher Natur ihre Beziehung ist, ist sie ihr wichtig. Jedes Mal, wenn Sie schlecht über ihn reden, nehmen Sie sie mehr gegen sich selber ein.«
    Sie saßen mit ihrem Bier in einer Art Junggesellenbude, die McNabs kühnste Träume übertraf. Es gab einen Billardtisch, eine altmodische Theke und Fernsehbildschirme an zwei gegenüberliegenden Wänden, auf denen man das Sportprogramm verfolgen konnte, während man gemütlich auf dem weichen, dunkelroten Ledersofa oder in einem der nicht weniger bequemen Sessel saß.
    Die beiden nicht mit Fernsehern bestückten Wände waren mit Aktbildern geschmückt. Mit klassischen Akten von langen, stromlinienförmigen Frauenkörpern, gleichermaßen fremdartig wie raffiniert.
    Es war ein echter Männerraum. Ohne Computer, ohne Links, in dem man Frauen ausschließlich auf Gemälden sah, die einen nicht ständig in den Wahnsinn trieben, ging es dem elektronischen Ermittler durch den Kopf. Hier gab es jede Menge blank poliertes Holz, und neben dem Geruch von Leder hing der süße Duft von echtem Tabak in der Luft.
    Der Raum hatte Niveau, dachte McNab.
    Auch Charles hatte Niveau.
    Falls es das war, was Peabody wollte, hatte er nicht die geringste Chance.
    »Wissen Sie, wir hatten wirklich schöne Zeiten miteinander. Und damit meine ich nicht nur im Bett. Ich fing gerade an, mich an die Dinge zu gewöhnen, die sie mir vorgeschlagen hatte. Sie wissen schon, sie irgendwohin einzuladen, ihr manchmal Blumen mitzubringen oder so. Aber als es dann gekracht hat... das war schlimm.« Er trank einen großen Schluck Bier. »Echt schlimm. Erst habe ich gedacht, zum Teufel mit der blöden Zicke. Aber wir arbeiten oft zusammen, und deshalb müssen wir uns irgendwie miteinander arrangieren, oder etwa nicht? Vielleicht sollte ich es einfach dabei belassen, bevor wieder alles völlig chaotisch wird.«
    »Das wäre natürlich eine Möglichkeit.« Roarke nahm eine Zigarette aus einem schlanken Etui, zündete sie an und blies nachdenklich den Rauch durch seine schlanken Nasenflügel. »Nach allem, was ich bisher gesehen habe, sind Sie ein guter Polizist, Ian. Und ein interessanter Mann mit einem interessanten Geschmack. Wenn Sie nicht gut wären, würden weder Feeney noch Eve mit Ihnen

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