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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Küchentür.
    „Sorry, Dad. Ich wollte nicht stören.“
    Wolf trat einen Schritt zurück. „Bleib. Sie ist deinetwegen hier.“
    Der Junge sah verdutzt drein. „Da wär ich nie draufgekommen.“
    Wolf zuckte nur eine Schulter. „Das ist Miss Mary Potter, die neue Lehrerin. Miss Potter, mein Sohn Joe.“
    Trotz ihrer Verlegenheit bemerkte sie, wie leicht es ihm fiel, sie „Miss Potter“ zu nennen. Er war völlig ruhig und gelassen, als hätte die Intimität, die sie soeben geteilt hatten, ihn überhaupt nicht berührt, während jede Faser in ihr noch vibrierte. Sie wollte sich an ihn schmiegen und sich dem alles verzehrenden Feuer hingeben.
    Stattdessen stand sie da, die Arme steif an den Seiten, mit brennendem Gesicht, und zwang sich dazu, Joe Mackenzie anzusehen. Er war der Grund, weshalb sie auf der Ranch war, sie würde sich nicht erlauben, das noch einmal zu vergessen.
    Er glich seinem Vater. Obwohl Joe erst sechzehn Jahre alt war, war er bereits gut einen Meter achtzig groß. Er würde die Größe seines Vaters mit Leichtigkeit erreichen, ebenso wie die jungen Schultern bereits das Versprechen in sich trugen, ebenso breit zu werden. Sein Gesicht wirkte jung, wies aber dieselben markanten, stolzen Züge auf wie das seines Vaters. Er wirkte beherrscht, viel zu beherrscht für einen Sechzehnjährigen, und seine Augen waren seltsamerweise von einem strahlenden Blau. Etwas Ungezähmtes lag in diesen Augen, und auch eine Bitterkeit und ein Wissen, das ihn älter machte, sprach aus ihnen. Er war seines Vaters Sohn.
    Sie würde ihn nicht aufgeben.
    Mary streckte ihm die Hand hin. „Ich möchte mich mit dir unterhalten, Joe.“
    Er behielt den distanzierten Gesichtsausdruck bei, aber er kam in die Küche hinein und schüttelte ihre Hand. „Ich wüsste nicht, worüber.“
    „Du hast die Schule abgebrochen.“ Mary atmete tief durch. „Darf ich fragen, aus welchem Grund?“
    „Da gab es nichts für mich.“
    Die ruhige, tonlose Feststellung frustrierte sie. Nichts an diesem ungewöhnlichen Jungen ließ irgendeine Unsicherheit erkennen. Wie Wolf gesagt hatte, der Junge hatte seine Entscheidung getroffen und beabsichtigte nicht, sie zu ändern. Sie suchte nach einem anderen Ansatz, als Wolfs tiefe Stimme ihre Gedanken unterbrach.
    „Miss Potter, Sie können weiterreden, nachdem Sie ein paar vernünftige Sachen angezogen haben. Joe, hast du nicht noch ein Paar alte Jeans, die Miss Potter passen könnten?“
    Der Junge musterte sie mit einem erstaunlich erfahrenen Blick. „Möglich. Die, die ich getragen habe, als ich zehn war.“ Für einen Augenblick blitzte der Schalk in den blauen Augen auf, und Mary presste die Lippen zusammen. Was war nur mit den Mackenzie-Männern, dass sie meinten, ständig ihren Mangel an Attraktivität herausstellen zu müssen?
    „Socken, T-Shirt, Stiefel und Jacke“, fügte Wolf der Liste hinzu. „Die Stiefel werden zu groß sein, aber mit zwei Paar Socken müsste es gehen.“
    „Mr. Mackenzie, wie schon gesagt, ich brauche wirklich keine zusätzlichen Sachen. Was ich anhabe, reicht völlig aus, bis ich nach Hause komme.“
    „Nein. Die Höchsttemperaturen liegen heute bei zehn Grad minus. Sie werden dieses Haus nicht mit bloßen Beinen und diesen albernen Schuhen verlassen.“
    Ihre vernünftigen Schuhe waren auf einmal albern? Sie wollte schon Protest erheben, doch dann erinnerte sie sich, wie ihr der Schnee in die Schuhe gedrungen war und ihre Zehen hatte gefrieren lassen. Was in Savannah vernünftig war, war erbärmlich unzureichend für den Winter in Wyoming.
    „Nun gut“, gab sie nach, aber nur, weil es vernünftig war. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, Kleidungsstücke von Joe anzunehmen, selbst leihweise. Sie hatte noch nie die Kleidung anderer getragen, hatte auch nicht mit ihren Freundinnen Blusen oder Röcke getauscht. Tante Ardith hatte so etwas für eine Unsitte gehalten.
    „Ich werde nach Ihrem Wagen sehen, während Sie sich umziehen.“ Ohne sie eines Blickes zu würdigen, zog Wolf seine Jacke über und verließ das Haus.
    „Hier entlang.“ Joe bedeutete ihr, ihm zu folgen. Er sah über die Schulter zu ihr zurück. „Was ist denn mit Ihrem Wagen?“
    „Ein Wasserschlauch ist geplatzt.“
    „Wo steht das Auto?“
    Mary blieb stehen. „Auf der Straße. Hast du ihn auf dem Weg hierher denn nicht gesehen?“ Sie malte sich bereits aus, dass ihr Auto den Hang hinuntergerollt war. „Ich bin über die Rückseite des Berges gekommen.
    Die ist nicht so steil.“

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