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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hierunter vorzüglich auch Sauerampher und Löffelkraut, deren antiscorbutische Eigenschaften man unter jenen Breiten sehr hoch zu schätzen weiß. Wählte man ein gegen die schneidendsten Winde geschütztes Terrain, welche ebenso wie eine Flamme alle Vegetation scheinbar verbrennen, so durfte man wohl auf das Aufkeimen dieser Körner im nächsten Sommer rechnen.
     

    Auszug zum Robbenschlag. (S. 141.)
     
    Uebrigens war die Apotheke des neuen Forts mit Mitteln gegen den Scorbut reichlich versehen. Die Compagnie hatte einige Kisten Citronen und Limoniensaft geliefert, deren eine Polar-Expedition niemals entbehren kann. Der Vorrath hieran, wie der anderer Artikel, mußte aber weise geschont werden, da anhaltendes schlechtes Wetter die Verbindung des Fort-Esperance mit den Factoreien im Süden auf lange Zeit unterbrechen konnte.
Fußnoten
    1 Verfasser einer in England sehr geschätzten Anleitung zur Angelfischerei.
Fünfzehntes Capitel.
Fünfzehn Meilen von Cap Bathurst.
    Die ersten Septembertage waren herangekommen. In drei Wochen mußte, selbst unter den günstigsten Verhältnissen, die rauhe Jahreszeit zur Einstellung jeder Arbeit nöthigen. Man mußte also eilen. Glücklicher Weise waren die neuen Bauten schnell aufgeführt worden. Meister Mac Nap hatte mit seinen Leuten wahre Wunder der Arbeit vollbracht. Das »
Dog-house
« wartete nur noch des letzten Hammerschlages, und die Palissade umschloß das Fort fast vollkommen in der vorgezeichneten Linie. Man war jetzt dabei, das Thor anzufertigen, welches den Zugang zum inneren Hofe bildete. Die aus zugespitzten, fünfzehnfüßigen Pfählen bestehende Umplankung bildete an der Vorderseite eine Art Halbmond oder »Katze«. Zur Vollendung des Vertheidigungssystemes sollte aber auch der Gipfel des Cap Bathurst, welcher die Position beherrschte, befestigt werden. Man sieht hieraus, daß Lieutenant Hobson neben dem System der fortlaufenden Umwallung auch das der detachirten Forts anwandte, womit ein großer Fortschritt in der Kunst Vauban’s und Cormontaigne’s bezeichnet ist. In Erwartung dieser Krönung des Caps gewährte aber auch schon die Palissade allein hinreichenden Schutz gegen einen »Tatzenstreich«, wo nicht gegen einen Handstreich.
    Den 4. September bestimmte Jasper Hobson zur Jagd auf die Amphibien des Ufers, denn es wurde allgemach nöthig, sich vor Eintritt der schlechteren Jahreszeit mit dem nöthigen Heiz-und Leuchtmaterial zu versorgen.
    Das Lager der Robben war etwa fünfzehn Meilen weit entfernt.
    Jasper Hobson schlug Mrs. Paulina Barnett vor, den Zug zu begleiten, was diese gern annahm. Hatte auch das beabsichtigte Gemetzel für sie nichts besonders Anziehendes, so reizte doch die Aussicht, das Land zu sehen, die Umgebung des Cap Bathurst und vorzüglich diejenigen Theile, welche unmittelbar an die steile Küste grenzten, kennen zu lernen, ihre lebhafte Neugierde.
    Als Begleitung bestimmte Lieutenant Hobson den Sergeant Long und die Soldaten Petersen, Hope und Kellet.
    Um acht Uhr Morgens brach man auf. Zwei mit je sechs Hunden bespannte Schlitten folgten der kleinen Gesellschaft, um die Körper der erlegten Amphibien zum Fort zurückzubefördern.
    Da die Schlitten jetzt leer waren, so benutzten sie die Theilnehmer der Expedition für sich selbst. Das Wetter war schön, doch dämpften die niedrigen Nebel des Horizontes die Strahlen der Sonne, deren gelbliche Scheibe zu dieser Zeit des Jahres während der Nacht schon einige Stunden lang unterging.
    Der Küstenstrich westlich von Cap Bathurst zeigte eine vollkommen ebene Oberfläche, welche das Niveau des Polarmeeres nur um einige Meter überragte. Diese Eigenthümlichkeit des Erdbodens erregte aus folgenden Gründen Jasper Hobson’s Aufmerksamkeit:
    In den arktischen Meeren ist die tägliche Fluth eine sehr hohe, wenigstens nach der allgemeinen Annahme. Viele Seefahrer, welche darauf Acht hatten, wie Parry, Franklin, die beiden Roß, Mac Clure und Mac Clintock, haben das Meer zur Zeit der Syzygien (d.i. des Neu-oder des Vollmondes) zwanzig bis fünfundzwanzig Fuß über den gewöhnlichen Wasserspiegel steigen sehen. War diese Beobachtung richtig – und es lag kein Grund vor, die Wahrheitsliebe jener Beobachter in Zweifel zu ziehen, – so mußte sich Lieutenant Hobson nothwendiger Weise fragen, woher es käme, daß der unter dem Einflusse der Anziehungskraft des Mondes anschwellende Ocean dieses kaum über das Meer hervorragende Ufer nicht überfluthete, da sich keinerlei Hinderniß, keine Düne

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