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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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einer rivalisirenden Gesellschaft bekannt, und diese Begegnung mit dem Canada-Reisenden ließ ihn für die Zukunft die größten Schwierigkeiten vorhersehen.
Fußnoten
    1 34,000 Oesterr. S.-Gulden = 68,000 Reichsmark.
Siebenzehntes Capitel.
Die Annäherung des Winters.
    Man schrieb den 21. September. Die Sonne stand im Herbst-Aequinoctium, das heißt, Tag und Nacht waren auf der ganzen Erdkugel von gleicher Dauer. Die Abwechselung zwischen Licht und Finsterniß hatte den Insassen des Fort-Esperance, welche während der Stunden der Dunkelheit natürlich besser schliefen, zu großer Befriedigung gedient. Das Auge ruht dabei aus und stärkt sich wieder, vorzüglich, wenn einige Monate ununterbrochenen Sonnenlichtes es hartnäckig ermüdet hatten.
    Es ist bekannt, daß die Fluth zur Zeit der Tag-und Nachtgleiche eine besonders hohe ist, da sich Sonne und Mond dabei in Conjunction befinden und die Summe ihres Einflusses die Intensität jener Erscheinung erhöht. Es war das also eine Veranlassung, die Fluth an der Küste des Cap Bathurst mit möglichster Sorgsamkeit zu beobachten. Einige Tage vorher hatte Jasper Hobson deshalb verschiedene Merkzeichen, eine Art Seehöhenmesser, angebracht, um den Unterschied zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Wasserstande genau kennen zu lernen. Auch dieses Mal fand er es, trotz aller Angaben früherer Beobachter, bestätigt, daß der Einfluß der Sonne und des Mondes sich an diesem Theile des Eismeeres kaum bemerkbar machte. Die Fluth war eben annähernd gleich Null, – was den Berichten so vieler anderer Seefahrer widersprach.
    »Hier liegt etwas vor, was nicht natürlich ist!« sagte sich dabei der Lieutenant Hobson.
    Er wußte in der That nicht, was er davon zu halten habe. Da ihn aber andere Sorgen in Anspruch nahmen, beschäftigte er sich mit der Erklärung dieser Eigenthümlichkeit nicht allzulange.
    Am 29. September trat in dem Zustande der Atmosphäre eine wesentliche Veränderung ein. Das Thermometer fiel auf 5° unter Null. Der Himmel war mit Dünsten erfüllt, welche sich auch bald als Schnee niederschlugen. Die schlechte Jahreszeit rückte heran.
    Mrs. Joliffe beschäftigte sich, bevor der Schnee den Boden bedeckte, mit ihren Sämereien. Es stand zu hoffen, daß die nicht überempfindlichen Sauerampher-und Löffelkrautsamen, wenn sie durch die Schneedecke geschützt waren, der Rauhigkeit des Klimas widerstehen und im Frühlinge hervorknospen würden. Ein hinter dem ansteigenden Cap gelegenes Terrain von mehreren Ackern war vorher zugerichtet worden, und wurde nun in den letzten Tagen des Septembers besäet.
    Jasper Hobson wollte nicht die strenge Kälte abwarten, um seine Gefährten die Winterkleidung wieder anlegen zu lassen. Alle eilten auch, sich entsprechend zu bekleiden, und trugen nun Wolle auf dem bloßen Körper, Ueberzieher von Damhirschfell, Beinkleider von Robbenhaut, Pelzmützen, und für Wasser undurchlässige Stiefeln. Gleichzeitig machten auch die Wohnräume so zu sagen Wintertoilette. Die Holzwände wurden nämlich mit Pelzfellen überdeckt, um zu verhindern, daß sich bei zufälligen Temperatur-Erniedrigungen Eisschichten an ihrer Oberfläche ablagerten. Meister Raë setzte zu derselben Zeit die Condensatoren in Stand, welche den in der Luft verbreiteten Wasserdampf aufnehmen und zweimal wöchentlich entleert werden sollten. Das Feuer im Ofen wurde nach den Schwankungen der Luftwärme so regulirt, daß das Thermometer in den Wohnräumen immer + 10° Celsius zeigte. Bald mußte das Haus ja auch mit einer dicken Schneelage bedeckt sein, welche gegen jeden Verlust der Wärme seines Innern schützte. Mit diesen Hilfsmitteln hoffte man den beiden furchtbarsten Feinden der Ueberwinternden, der Kälte und der Feuchtigkeit, siegreich entgegen zu treten.
    Am 2. October war die Thermometersäule noch weiter gesunken, und der erste dauernde Schnee umhüllte die ganze Umgebung des Cap Bathurst. Die leichte Brise veranlaßte keinen eigentlichen in den Polarländern so bekannten Schneewirbel, denen die Engländer den Namen »Drifts« gegeben haben.
     

    Jägergalanterie. (S. 157.)
     
    Ein weißer gleichmäßig gelagerter Teppich breitete sich bald über das Cap, die Umzäunung des Forts und das Küstenland. Nur die Gewässer des Sees und des Meeres waren noch nicht in Banden geschlagen, und stachen durch ihre graue, trübe, fast schmutzige Farbe grell gegen alles Andere ab. Am nördlichen Horizonte aber gewahrte man schon die ersten Eisberge, welche sich scharf

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