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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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er für nöthig erachtet hatte.
    Am 24. September früh hatten zwei Schlitten Mrs. Paulina Barnett, den Lieutenant, Sergeant Long, Sabine und Marbre nach der Walroß-Bai gebracht. In der Mitte von Felsen, zwischen denen wenige magere Gesträuche sproßten, hatten einige Leute des Detachements Tags vorher Spuren von Füchsen entdeckt, die es unzweifelhaft machten, daß Letztere in der Nähe umherschweiften. Die Jäger, deren Lust einmal gereizt war, drängten daher, die Fährte wieder aufzusuchen, welche ihnen eine so kostbare Beute versprach und in der That auch lieferte. Zwei Stunden nach ihrer Ankunft lag ein schöner Silberfuchs todt auf dem Boden.
    Da wurden noch zwei bis drei andere Exemplare bemerkt, was die Jäger veranlaßte, sich zu theilen. Während Sabine und Marbre den Spuren des einen nachgingen, suchten der Lieutenant, Sergeant Long und Mrs. Paulina Barnett einem anderen schönen Thiere, welches sich hinter Felsstücken zu verbergen suchte, den Rückweg abzuschneiden.
    Es bedurfte gegenüber diesem Fuchse, der sich schlau zu decken und keinen Körpertheil einer Kugel auszusetzen wußte, der Aufbietung der größten List.
    Eine halbe Stunde währte schon diese resultatlose Verfolgung. Drei Seiten waren indessen dem Thiere abgesperrt und das Meer verschloß die vierte. Jenes mochte das Mißliche seiner Lage einsehen und beschloß derselben durch einen glücklichen Sprung zu entgehen, der dem Jäger keine andere Wahl, als die, ihn im Fluge zu schießen, übrig ließ.
    Der Fuchs sprang also auf einen Felsblock, doch Jasper Hobson lauerte ihm schon auf, und in dem Augenblicke, da das Thier wie ein Schatten vorüber flog, begrüßte er es mit seiner Kugel.
    Fast zu derselben Zeit donnerte ein zweiter Schuß, und der tödtlich getroffene Fuchs sank zu Boden.
    »Hurrah! Hurrah! rief Jasper Hobson, der ist mein!
    – Und mein!« antwortete ein Fremder, der, als Jasper Hobson eben die Hand nach dem Thiere ausstreckte, seinen Fuß darauf setzte.
    Erstaunt wich Jasper Hobson zurück. Er hatte den zweiten Schuß aus Sergeant Long’s Gewehr gekommen geglaubt, und jetzt stand er vor einem vollkommen fremden Jägersmann, dessen Büchsenlauf noch rauchte.
    Die beiden Rivalen maßen sich mit den Augen.
    Mrs. Paulina Barnett und ihr Begleiter kamen hinzu, auch Sabine und Marbre fanden sich eiligst ein, während ein Dutzend Menschen vom Ufer her auf den Fremdling zukamen, der sich höflich vor der Reisenden verneigte.
    Jener war ein hochgewachsener Mann, der vollständige Typus jener »Canada-Reisenden«, deren Concurrenz Jasper Hobson vor Allem fürchtete. Der Jäger trug noch ganz jenes traditionelle Costüm, welches Washington Irving, der amerikanische Romanschriftsteller, genau beschrieben hat: eine in Mantelform übergeschlagene Decke, ein baumwollenes Hemd mit bunten Streifen, weite kurze Tuchhosen, Gamaschen aus Leder und Schuhe aus Damsell, einen bunten Gürtel, welcher das Waidmesser, Tabaksbeutel nebst Pfeife, und einige Lagergeräthschaften barg, mit einem Worte, eine halb civilisirte und halb wilde Kleidung. Vier seiner Begleiter waren so wie er, nur minder elegant, ausgerüstet, die acht Anderen, welche als Bedeckung dienten, gehörten zu den Chippeway-Indianern.
    Jasper Hobson konnte sich nicht täuschen; er hatte einen Franzosen, mindestens einen Abkommen der canadischen Franzosen, vielleicht den Agenten einer amerikanischen Compagnie vor sich, welcher die Errichtung der neuen Factorei zu beobachten entsendet war.
    »Dieser Fuchs gehört mir, mein Herr, sagte Jasper Hobson nach einigen Augenblicken des Schweigens, während deren er und sein Gegner sich Auge in Auge gegenüber gestanden hatten.
    – Er gehört Ihnen, falls Sie ihn getroffen haben, antwortete der Unbekannte in gutem Englisch, aber mit einem leichten fremden Accente.
    – Sie irren sich, mein Herr, entgegnete Jasper Hobson lebhafter. Selbst für den Fall, daß ihn Ihre Kugel und nicht die meinige getödtet hätte!«
    Ein verächtliches Lächeln antwortete dieser Behauptung, welche die ganze Anmaßung der Hudsons-Bai-Compagnie über die Territorien vom Atlantischen bis zum Stillen Oceane wiederspiegelte.
    »Sie betrachten also, fuhr der Fremdling fort, während er sich gefällig auf die Mündung seines Gewehres stützte, die Hudsons-Bai-Compagnie als vollkommene Herrin über die Gebiete des nördlichen Amerikas?
    – Ohne Zweifel, erwiderte Lieutenant Hobson, und wenn Sie, mein Herr, wie ich voraussetze, etwa einer amerikanischen Gesellschaft

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