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Das Land jenseits des Waldes, Band I

Das Land jenseits des Waldes, Band I

Titel: Das Land jenseits des Waldes, Band I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benedikt Altmann
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kurzen, aber wirklich nur für einen ganz kurzen Moment überlegte Knars nun, ob er jetzt nicht wirklich einfach mal kurz ausrasten sollte. Aber natürlich nicht in der tirolerischen Bedeutung des Wortes, wie sie Frau Professor Wechselberger vorher gemeint hatte. Sondern einfach mal den ganzen Frust dieses bislang durchweg total unerfreulichen Tages aus sich raus schreien, der sich in ihm angestaut hatte, seit sich das Tor dort oben an der Einfahrt heute am frühen Nachmittag nahezu lautlos hinter ihm geschlossen hatte.
    Dann aber schoss ihm ein Satz eines berühmten Schriftstellers durch den Kopf und mit diesem Satz hielt er es dann auch :
    »…if you can’t fix it,
    you have got to stand it.«

04 Lars
     
E s klopfte an der Tür.
    »Herein«, sagte Frau Professor Wechselberger.
    Mit vorsichtigen Schritten kam Lars ins Besprechungszimmer der Direktorin.
    »Ah, Lars, da sind sie ja«, sagte Frau Professor Wechselberger dann, als sie von ihrem Büro herüberkam. »Darf ich ihnen hier nun endlich ihren neuen Mitschüler vorstellen. Also das ist Konstantin. Er übernimmt ab sofort den frei gewordenen Platz von dem jungen Tischendorf.«
    »Hmm«, Lars zog seine Augenbrauen hoch.
    »Ist das jetzt der Typ, auf den wir vorher über zwei Stunden gewartet haben?« demonstrierte Lars seine hohe Kunstfertigkeit in der Anwendung der rein rhetorischen Fragestellung.
    Wie zur Bestätigung blickte Knars scheu zu Lars hinauf. Er hielt diese zurückhaltende Geste in seiner augenblicklichen Lage für mehr als nur angebracht. Lars war groß, sehr schlank und hatte für die Jahreszeit relativ kurze, streng nach hinten gekämmte dunkelblonde Haare. Unter einem angenehm leichten hellgrauen Pullover trug er ein penibel gebügeltes hellblaues Hemd mit aufgestelltem Kragen, unter dessen offenen oberen drei Knöpfen ein ebenfalls frisch gebügeltes weißes T-Shirt hervorschaute.
    »Also Konstantin!« fuhr Frau Professor Wechselberger fort. »Das ist der Lars. Er ist zur Zeit hier bei uns in der Oberstufe der Schloßsprecher . Und er wird dich dann gleich hier im Schloss erst mal begleiten und dir dann alles weitere zeigen.«
    »Hi«, sagte Knars dann leise und blickte im Gegensatz zu vorher erstmals direkt in Lars’ tiefblaue Augen.
    »Grüß dich«, sagte Lars und reichte dem sitzenden Knars seine Hand. »Verschollen und aus dem Nebel dann doch noch wieder aufgetaucht …«
    »Er geht mit dir dann auch gleich hinunter zum Drogentest«, Frau Professor Wechselberger wedelte mit einen mehrseitigen zusammengehefteten Formular. »Deine Eltern haben das hier ja auch unterschrieben. Das ist daher nichts Persönliches sondern reine Routine. Obligatorisch halt. Neue Richtlinien vom Stiftungsrat. Also wenn der Herr Kollege Rechenberg irgendwann mal noch den Weg hier rauf findet, dann können wir voranschreiten.«
    »Wir haben auf den Neuen hier vorher fast zwei Stunden unten im Arztzimmer gewartet«, erläuterte Lars wie er seinen eigentlich freien Sonntagnachmittag zugebracht hatte. »Dann ist der Herr Rechenberg wieder in sein Haus hinüber gegangen und zwar rasend vor Zorn!«
    »So aber jetzt sind wir halt alle erstamal a bisserl froh, das uns der Konstantin hier nicht noch ganz verloren gegangen ist«, sagte Frau Professor Wechselberger dann.
    Knars blickte schweigend hinüber zum Kaminfeuer und begann dabei von den anderen zunächst noch unbemerkt leicht zu zittern.
    »Also ganz wie man’s nimmt«, sagte Lars dann mit fester Stimme. »Es mag an dieser unserer Schule durchaus auch Mitschüler geben, auf die man hier sehr wohl und wohl auch sehr gern ganz verzichten könnte.«
    Frau Professor Wechselberger blieb nicht verborgen, wie Knars inzwischen auf seinem Stuhl zusammengekauert bibberte. »Aber, jetzt geh’ Konstantin, das meint er jetzt ganz bestimmt doch gar nicht so brutal wie’s vielleicht klingt. Er hat seinen Abend hier halt irgendwie anders geplant gehabt, für welche Sauereien auch immer, bitteschön, das will ich ja auch gar nicht so genau wissen, höhöhö.«
    Lars schnaufte, schluckte, blieb aber stumm.
    »Schon klar«, sagte Knars dann und klopfte wie als Entschuldigung auf Lars’ Jeans. »Ich versteh’ das schon. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Es soll nicht wieder vorkommen.«
    Ehe noch jemand etwas in die Stille hinein erwidern konnte, flog unangeklopft die Tür auf. Und herein kam Rechenberg. Rot im Gesicht angelaufen. Schnaubend. Halbglatze. Runde Stahlbrille.
    Grimmig blickte er auf Knars hinunter. »Isser

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