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Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Titel: Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Fasten
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durch das verschneite Land rumpelt, anders werden.
    Bacon steigt stöhnend aus und betrachtet fröstelnd die Spuren, die die Kutschenräder im Schnee hinterlassen haben. Während ihm eiskalter Wind ins Gesicht bläst und seine Wangen rötet, grübelt der alternde Philosoph darüber nach, ob sich durch Schnee nicht auch ganz andere Dinge konservieren ließen. Er gibt seinem Kutscher den Auftrag, von einem nahe gelegenen Bauernhof bei Highgate ein Hühnchen zu holen, es auszunehmen und zu rupfen. Unter dem Gelächter der umstehenden Bauern füllt Bacon anschließend mit bloßen Händen Schnee in den noch warmen Körper des Tieres. Danach schaufelt er schwitzend weiteren Schnee in einen Sack, legt das Hühnchen hinein und lässt sich mitsamt seiner Beute nach Hause kutschieren.
    Wenige Tage später taut er das Hühnchen auf, lässt es sich zubereiten und verspeist es zu Abend. Das Fleisch ist zart und unverdorben. Lediglich ein leichtes Kratzen im Hals schmälert den kulinarischen Genuss des experimentierfreudigen Philosophen. Die tatkräftige Wissensmehrung endet für Francis Bacon nur wenig später tragisch: Zwar hat ihm sein lukullischer Versuch die Erkenntnis beschert, dass Speisen durch eisige Kälte länger frisch bleiben – allerdings zog er sich bei seinem Schneeexperiment nahe Highgate eine Lungenentzündung zu, an der er am 9. April 1626 stirbt. Das aufgetaute Hühnchen, die Urform der modernen Tiefkühlkost, ist der letzte kulinarische Genuss, der dem Wegbereiter des philosophischen Empirismus vergönnt ist.

Empirisches Hühnchen
à la Francis Bacon
    Zutaten: 1 tiefgekühltes Hühnchen, 12 gekochte Esskastanien (aus der Dose), 100 g Champignons, 1 TL Kalbsfondpulver, 2 TL Preiselbeergelee, 1 EL Weinessig, Salz, Pfeffer, Butter
    Zubereitung: Das Hühnchen auftauen, salzen und pfeffern. Anschließend im vorgeheizten Ofen 30 Minuten bei 200 Grad braten. Während der Backzeit das Hühnchen zweimal wenden. Nach 20 Minuten die Esskastanien dazugeben und mitbraten. In der Zwischenzeit die Champignons putzen, vierteln und in etwas Butter anbraten. In einem Topf ca. 10 ml Wasser und das Kalbsfondspulver aufkochen. Anschließend den Weinessig und das Preiselbeergelee darunter mischen. Alles zusammen heiß servieren.

John Belushi
1949 – 1982
    John Belushi und Cathy Smith können sich kaum mehr auf den Beinen halten, als sie am Abend des 4. März 1982 durch die Straßen von West-Hollywood stolpern. Der 33-jährige »Blues Brothers«-Star und die Back-Up-Sängerin von »The Band« haben bereits ein Dutzend Cocktails und ein paar Linien Koks intus, als sie sich dem »Roxy«-Club am Sunset Strip nähern. Doch das elitäre »Roxy« ist nicht ihr eigentliches Ziel. Über dem »Roxy« gibt es einen noch elitäreren Club namens »On The Rox«, zu dem nur die Superstars aus dem Filmbusiness Zutritt haben. Anfang der 80er Jahre ist John Belushi so ein Superstar. Seit der Sohn albanischer Einwanderer gemeinsam mit Dan Aykroyd den Blockbuster »The Blues Brothers« abgedreht hat, gehört er zu den Großen im Showgeschäft. Doch der Ruhm hat auch seine Schattenseiten. Beinahe jeden Abend zieht der übergewichtige Schauspieler um die Häuser von Los Angeles und pumpt sich mit Alkohol und Drogen voll. Sein Lebenslicht brennt nur noch mit schwacher Flamme. In der Nacht vom 4. auf den 5. März 1982 wird es endgültig verlöschen.
    Im »On The Rox« kippen Belushi und Cathy Smith weitere Cocktails und Longdrinks. Danach wechseln sie ins nahe gelegene Restaurant »Rainbow Bar & Grill«. Belushi löffelt dort mit glasigen Augen einen Teller Linsensuppe. Es geht ihm nicht besonders. Der Sauf- und Drogentrip durch das Vergnügungsviertel von Hollywood setzt ihm mehr zu, als ihm lieb ist. Er hofft, dass die Linsensuppe seinen Körper wieder ein wenig stärken kann. Als es ihm jedoch auch nach dem Essen noch nicht besser geht, bittet er Cathy, ihn in sein Zimmer im vornehmen »Chateau Marmont Hotel« am Sunset Boulevard zu bringen.
    Dort angekommen, legt er sich allerdings nicht sofort ins Bett. Im Gegenteil: Er achtet nicht auf die Zeichen seines erschöpften Körpers, sondern feiert weiter mit Cathy. Gesellschaft erhalten die beiden dabei von zwei prominenten Schauspielerkollegen: Zuerst klopft Comedian Robin Williams an Belushis Hotelzimmertür, etwas später

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