Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Titel: Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Fasten
Vom Netzwerk:
und ebenfalls in Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und klein hacken. Die Knoblauchzehen putzen und vierteln. Anschließend in einem feuerfesten Topf immer einen Teil des Fleisches und einen Teil des Gemüses abwechselnd aufschichten. Die einzelnen Lagen mit Pfeffer und Salz würzen. Auf die oberste Schicht die geschnittenen Tomaten füllen und mit den Lorbeerblättern, Petersilie und dem Paprikapulver bedecken. Anschließend noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einem halben Liter Weißwein begießen. Falls nötig, Wasser hinzufügen, damit alles bedeckt ist. Den Topf mit einem Deckel verschließen und das Ganze auf mittlerer Flamme aufkochen. Anschließend bei ca. 150 Grad im vorgeheizten Backofen rund zwei bis drei Stunden schmoren.
Nachspeise:
Krebstorte
    Zutaten: 20 Flusskrebsschwänze, 250 g Mehl, 5 Eier, 125 g geriebene Lebkuchen, 3 Feigen, 1 Apfel, 50 g geriebener Parmesan, 25 g Schmalz, Petersilie, etwas Safran, Pfeffer, Salz
    Zubereitung: Das Mehl, zwei Eier, Schmalz und zwei Esslöffel Wasser zu einem Teig verarbeiten und einige Stunden im Kühlschrank kalt stellen.
    Aus den restlichen Eiern, dem Parmesan und den geriebenen Lebkuchen eine Füllmasse mischen. Mit etwas Safran, gehackter Petersilie, Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend ⅔ des gekühlten Mehl-Eier-Teigs in einer gefetteten Ofenform ausbreiten. Die Lebkuchen-Käse-Füllmasse hinzugeben und die Krebsschwänze hineindrücken. Dazwischen den in Scheiben geschnittenen Apfel und die in Streifen geschnittenen Feigen verteilen. Den Rest des Teigs darauf legen und die Teigränder mit etwas Wasser verkleben. Die Oberfläche mit etwas Schmalz bestreichen. Anschließend das Ganze bei 200 Grad im Ofen ca. 45 Minuten fertig backen, bis die Kruste goldbraun ist.
    Dazu Wein, Wein, Wein.

Susanna Margaretha Brandt
1746 – 1772
    Als ein unbekannter Goldschmiedegeselle aus Holland kurz vor Weihnachten 1770 in der Frankfurter Herberge »Zum Einhorn« absteigt, nimmt das Leben von Susanna Margaretha Brandt eine dramatische Wendung. Seit vielen Jahren arbeitet die 24-jährige Frankfurterin bereits als Dienstmagd in der kleinen Herberge. Von früh bis spät schrubbt sie Böden und macht die Wäsche. Freizeit oder ein Privatleben hat Susanna dabei nicht kennen gelernt. Für den unbekannten Gast aus Holland ist die Vollwaise deshalb ein leichtes Opfer. Er lädt die junge Frau zum Wein ein, macht ihr Komplimente und schmeichelt ihr. Die in Liebesdingen vollkommen unerfahrene Dienstmagd lässt sich von den Worten des Fremden einlullen. Der genossene Wein tut sein Übriges.
    Als der eloquente Goldschmiedegeselle am nächsten Tag nach Russland weiterzieht, trägt Susanna ein Andenken im Bauch, das ihr Monate später den Kopf kosten wird. Das Ausbleiben ihrer Regelblutung bekämpft sie zunächst mit heißem Tee. Als ein Arzt, den sie aufsucht, nichts von ihrer ungewollten Schwangerschaft bemerkt, beschließt sie, das heranwachsende Kind in ihrem Bauch auch vor ihrer Arbeitgeberin und ihren Geschwistern zu verheimlichen.
    Am Abend des 1. August 1771 wird sie während ihrer Arbeit in der Waschküche von heftigen Wehen geplagt. Susanna versucht die Anzeichen der kurz bevorstehenden Geburt zu ignorieren. Sie arbeitet einfach weiter, bis es nicht mehr geht. Ohne weitere Vorankündigung drängt das ungewollte Kind mit aller Macht ans Licht der Welt. Mit dem Kopf voran poltert das Neugeborene auf den Steinfußboden. Susanna weiß nicht, ob das Kind den Sturz überlebt hat, sie überprüft es auch nicht. Allein der Gedanke, dass nun alles herauskommen wird, spukt in ihrem Kopf herum. Sie glaubt die Schande nicht ertragen zu können, als unverheiratete Frau ein Kind empfangen zu haben. In Panik würgt sie das Neugeborene und schlägt es mit dem Kopf gegen ein Holzfass. Anschließend versteckt sie die Leiche unter Heu und Pferdestroh im Stall der Herberge.
    Im Morgengrauen des nächsten Tages verlässt sie in aller Stille die Herberge »Zum Einhorn« und taucht in Mainz unter. Als ihre wenigen Ersparnisse zwei Tage später aufgebraucht sind, kehrt sie nach Frankfurt zurück und lässt sich widerstandslos am Stadttor festnehmen. Bei der Gerichtsverhandlung im Frankfurter »Römer« gesteht und bereut sie die Tat. Dennoch lassen die Richter keine Milde walten. Susanna Margaretha Brandt wird am 12. Oktober 1771 zum

Weitere Kostenlose Bücher