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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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war.
    »Traurig?«, wiederholte Danny.
    »In Cambridge war er der Star unserer Generation«, erzählte Payne. »Wir nahmen alle an, er würde eine glänzende Karriere einschlagen, aber das sollte wohl nicht sein.«
    »Mir fiel auf, dass Sie ihn Larry nannten«, sagte Danny. »Wie Laurence Olivier.«
    »Das ist aber auch das Einzige, was er mit Olivier gemeinsam hat.«
    Danny tat Davenport fast leid. Er musste an die Worte von Dumas denken:
Wer solche Freunde hat …
    »Tja, die Zeit ist auf seiner Seite«, meinte Danny.
    »Nicht bei seinen Problemen«, hielt Payne dagegen.
    »Probleme?«, sagte Danny, aber da schlug ihm jemand kräftig auf die Schulter.
    »Hi Nick!«, rief Charlie Duncan, ein weiterer Instant-Freund.
    »Hi Charlie«, erwiderte Danny.
    »Ich hoffe, es gefällt Ihnen auf der Party.« Duncan füllte Dannys leeres Glas mit Champagner.
    »Ja, danke.«
    »Haben Sie immer noch vor, in
Bling Bling
zu investieren?«, flüsterte Duncan.
    »O ja«, bestätigte Danny. »Ich steige mit zehntausend ein.« Trotz des wirren Manuskripts, was er aber nicht aussprach.
    »Kluger Kerl.« Duncan schlug ihm erneut auf die Schulter. »Ich gebe morgen den Vertrag in die Post.«
    »Dreht Lawrence Davenport gerade einen Film?«, fragte Danny.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Das unrasierte Aussehen und die schäbige Kleidung. Ich dachte, das gehört zu einer Rolle, die er gerade spielt.«
    »Aber nein.« Duncan lachte. »Er spielt keine Rolle, er kommt nur gerade erst aus dem Bett.« Duncan senkte seine Stimme. »Ich würde mich momentan von ihm fernhalten, alter Junge.«
    »Und warum?«, wollte Danny wissen.
    »Er schnorrt herum. Leihen Sie ihm bloß nichts, Sie kriegen es nie zurück. Gott allein weiß, wie viel er den Leuten in diesem Raum schuldet.«
    »Danke für die Warnung.« Danny stellte das volle Glas Champagner auf ein vorbeikommendes Tablett. »Ich muss los. Aber danke, es ist eine großartige Party.«
    »Jetzt schon? Sie haben noch nicht einmal die Stars getroffen, in die Sie investieren werden.«
    »Doch, habe ich«, sagte Danny.
     
    Sie hob den Hörer vom Telefon auf ihrem Schreibtisch ab und erkannte die Stimme sofort.
    »Guten Tag, Hochwürden«, sagte sie. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Anders herum, Miss Sutherland, ich möchte etwas für Sie tun.«
    »An was denken Sie dabei?«
    »Ich hatte gehofft, Ihnen bezüglich einer Entscheidung hinsichtlich Christy Cartwright helfen zu können, ein junges Mitglied meiner Gemeinde.«
    »Christy Cartwright?«, fragte die Direktorin. »Der Name kommt mir bekannt vor.«
    »Das sollte er auch, Miss Sutherland. Jede gewissenhafte Direktorin hätte sofort bemerkt, dass Christy in diesem entsetzlichen Zeitalter der Tabellenplätze wunderbares Stipendiumsmaterial abgibt.«
    »Aber eine gewissenhafte Direktorin hätte auch bemerkt, dass die Eltern des Kindes nicht verheiratet waren, ein Zustand, über den die Oberen von St. Veronica auch heute noch die Stirn runzeln, wie Sie sich sicher aus Ihrer Zeit im Vorstand erinnern werden.«
    »Und das ist auch richtig so, Miss Sutherland«, erwiderte Hochwürden O’Connor. »Doch lassen Sie mich Ihr Gewissen beruhigen, indem ich Ihnen versichere, dass ich das kirchliche Aufgebot dreimal in St. Mary verkündet und das Datum der Hochzeit am Kirchenanschlagsbrett und in der Gemeindezeitung veröffentlicht habe.«
    »Leider fand die Eheschließung selbst niemals statt«, rief ihm die Direktorin in Erinnerung.
    »Aufgrund unvorhersehbarer Umstände«, murmelte Hochwürden O’Connor.
    »Ich muss Sie bestimmt nicht an das enzyklische
Evangelium Vitae
von Papst Johannes Paul erinnern, Vater, laut dem unvorhersehbare Umstände wie Selbstmord und natürlich auch Mord in den Augen der Kirche immer noch Todsünden darstellen. Ich fürchte, ich habe keine andere Wahl, als meine Hände in Unschuld zu waschen.«
    »Sie wären nicht der erste Mensch in der Geschichte, der das tut, Miss Sutherland.«
    »Das war Ihrer nicht würdig, Vater«, fauchte die Direktorin.
    »Sie tun gut daran, mich zurechtzuweisen, Miss Sutherland, und ich entschuldige mich. Ich fürchte, ich bin auch nur ein Mensch und mache daher Fehler. Vielleicht war einer von ihnen, dass ich dem Vorstand der Schule, als eine außergewöhnlich talentierte junge Frau sich als Direktorin an St. Veronica bewarb, nicht mitteilte, dass sie, in unvorhersehbaren Umständen erst kurz zuvor eine Abtreibung hatte vornehmen lassen. Ich bin sicher, Miss Sutherland, ich muss Ihnen nicht in

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