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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Woche schlafen würde. »Auf dem Haus lastet eine Hypothek in Höhe von einer Million Pfund bei Norwich Union«, hatte ihn die Stimme informiert. »In den letzten drei Monaten hat er keine einzige Hypothekenrate mehr bezahlt.«
    Danny drehte sich vom Fenster weg, als Davenport den Raum betrat. Er trug ein Hemd ohne Krawatte, Jeans und Turnschuhe. Danny hatte selbst im Gefängnis Männer gesehen, die besser angezogen waren.
    »Möchten Sie einen Drink?«, fragte Davenport.
    »Ist noch etwas zu früh für mich«, erwiderte Danny.
    »Es ist niemals zu früh.« Davenport schenkte sich großzügig Whisky ein, nahm einen Schluck und lächelte. »Ich komme gleich zur Sache, weil ich ja weiß, wie beschäftigt Sie sind. Es ist nämlich so, dass ich im Augenblick finanziell etwas klamm bin – nur vorübergehend, nur bis mich jemand für eine neue Serie verpflichtet. Erst heute Morgen hat mich mein Agent angerufen und mir ein paar Ideen unterbreitet.«
    »Sie brauchen ein Darlehen?«, fragte Danny.
    »Ja, genau darum geht es.«
    »Und was können Sie mir als Sicherheit bieten?«
    »Tja, meine Gemälde beispielsweise«, sagte Davenport. »Ich habe über eine Million dafür bezahlt.«
    »Ich gebe Ihnen 300 000 für die gesamte Sammlung«, bot Danny an.
    »Aber ich habe über …«, stotterte Davenport und goss sich noch einen Whisky ein.
    »Können Sie denn nachweisen, dass die Gesamtsumme, die Sie zahlten, sich auf über eine Million beläuft?«
    Davenport starrte ihn an, als ob er sich zu erinnern versuchte, wo sie sich das letzte Mal begegnet waren.
    »Ich werde meinen Anwalt anweisen, einen Vertrag aufzusetzen, und Sie erhalten das Geld, sobald Sie unterschrieben haben.«
    Davenport nahm noch einen großen Schluck Whisky. »Ich werde darüber nachdenken«, sagte er.
    »Tun Sie das«, meinte Danny. »Und wenn Sie die gesamte Summe innerhalb von zwölf Monaten zurückzahlen, gebe ich Ihnen die Sammlung zum selben Preis wieder.«
    »Wo ist der Haken?«, fragte Davenport.
    »Kein Haken, aber wenn Sie das Geld nicht innerhalb von zwölf Monaten zurückzahlen, gehören die Gemälde mir.«
    »Das ist eine sichere Sache für mich.« Davenport grinste breit.
    »Das hoffe ich.« Danny stand auf, und Davenport begleitete ihn aus dem Raum.
    »Ich lasse Ihnen den Vertrag und einen Scheck über 300 000 Pfund zuschicken.« Danny folgte ihm in den Flur.
    »Wie nett von Ihnen«, sagte Davenport.
    »Wollen wir hoffen, dass sich etwas ergibt, das Ihren besonderen Talenten entspricht«, meinte Danny, als Davenport die Haustür öffnete.
    »Darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen«, versicherte Davenport. »Ich wette, Sie bekommen Ihr Geld schon in den nächsten Wochen zurück.«
    »Gut zu hören«, entgegnete Danny. »Ach ja, falls Sie je beschließen sollten, dieses Haus zu verkaufen …«
    »Mein Heim?«, rief Davenport. »Nein, niemals. Das steht völlig außer Frage. Denken Sie nicht einmal daran.«
    Er machte sich nicht die Mühe, Danny die Hand zu schütteln, sondern schloss einfach die Tür, als hätte er es mit einem Vertreter zu tun gehabt.

60
    Danny las den Artikel in der
Times
, während Molly ihm schwarzen Kaffee einschenkte.
    Am Ende des ›Berichts aus dem Parlament‹ war ein Gespräch abgedruckt, das im Unterhaus zwischen der Sportministerin und Billy Cormack, dem Parlamentsabgeordneten für Stratford South, stattgefunden hatte.
    Cormack (Labour Partei, Stratford South). »Kann die Ministerin bestätigen, dass es für das olympische Velodrom eine Schlussauswahl zwischen zwei Grundstücken gibt?«
    Ministerin: »Ja, das kann ich, und es wird meinen geschätzten Kollegen sicherlich freuen zu hören, dass eines der beiden Grundstücke, zwischen denen eine Entscheidung gefällt werden wird, in seinem Wahlkreis liegt.«
    Cormack: »Ich danke Ihnen für diese Antwort. Ist sich die Ministerin bewusst, dass der Präsident des britischen Radsportverbandes mir geschrieben und mich darauf hingewiesen hat, dass sich sein Verband einstimmig für das Grundstück in meinem Wahlkreis ausgesprochen hat?«
    Ministerin: »Ja, das ist mir bewusst, nicht zuletzt deswegen, weil mir mein geschätzter Kollege eine Kopie dieses Briefes zukommen ließ.« (Gelächter) »Und ich darf ihm versichern, dass ich die Position des britischen Radsportverbandes bei meiner Entscheidungsfindung sehr ernst nehmen werde.«
    Andrew Crawford (Konservative Partei, Stratford West): »Ist der Ministerin klar, dass diese Neuigkeit in meinem Wahlbezirk nicht mit

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