Das Letzte Plädoyer: Roman
wurde klar, warum Payne der jüngste Partner in der Geschichte der Kanzlei geworden war.
»Gute Idee«, meinte Danny. »Aber das macht nicht viel Sinn, bevor wir nicht wissen, ob das Grundstück, an dem wir interessiert sind, wirklich zum Verkauf steht. Hier kommen Sie ins Spiel. Sie finden alle relevanten Informationen in diesem Ordner, abgesehen vom Besitzer des Grundstücks. Sie müssen schließlich etwas tun, um sich Ihr Geld zu verdienen.«
Payne lachte. »Ich mache mich sofort an die Arbeit, Nick. Sobald ich den Besitzer aufgespürt habe, melde ich mich bei Ihnen.«
»Beeilen Sie sich.« Danny stand auf. »Der Profit ist nur dann hoch, wenn wir rasch vorgehen.«
Payne lächelte wieder überbreit, stand auf und schüttelte die Hand seines neuen Mandanten. Als Danny gerade gehen wollte, entdeckte er eine vertraute Einladung auf dem Kaminsims. »Nehmen Sie heute Abend an Charlie Duncans Party teil?«, fragte er und klang erstaunt.
»Ja. Gelegentlich investiere ich in seine Theaterstücke.«
»Dann sehen wir uns dort«, sagte Danny. »Sie können mich dann auch gleich über den neuesten Stand der Dinge informieren.«
»Wird gemacht«, versicherte Payne. »Darf ich nur noch eine Sache fragen, bevor ich mich an die Arbeit mache?«
»Aber ja, natürlich.« Danny versuchte, nicht besorgt zu klingen.
»Was die Investition angeht, wollen Sie die gesamte Summe selbst aufbringen?«
»Bis zum letzten Penny«, bestätigte Danny.
»Und Sie haben nicht vor, jemand anderem ein Stück vom Kuchen abzugeben?«
»Nein«, erklärte Danny mit fester Stimme, »habe ich in der Tat nicht.«
»Vergeben Sie mir, Vater, denn ich habe gesündigt«, sagte Beth. »Es ist jetzt zwei Wochen her, seit ich das letzte Mal gebeichtet habe.«
Hochwürden O’Connor lächelte, als er Beths sanfte Stimme erkannte. Er war immer sehr bewegt, wenn sie beichtete, denn was sie für Sünde hielt, hätten die meisten seiner Gemeindemitglieder nicht einmal der Erwähnung wert erachtet.
»Ich bin bereit, deine Beichte zu hören, mein Kind«, sagte er, als habe er keine Ahnung, wer auf der anderen Seite des Gitterfensters saß.
»Ich habe schlecht von einem anderen Menschen gedacht und diesem Menschen Böses gewünscht.«
Hochwürden O’Connor rutschte auf seinem Bänkchen vor. »Kannst du mir sagen, was dich zu solch bösen Gedanken veranlasste, mein Kind?«
»Ich wollte, dass meine Tochter es einmal besser hat als ich, und ich fand, dass die Direktorin der Schule, die ich ausgesucht hatte, mir keine faire Chance gab.«
»Wäre es möglich, dass du die Dinge nicht von ihrer Warte aus betrachten konntest?«, wandte Hochwürden O’Connor ein. »Möglicherweise hast du ihre Motive falsch gedeutet.« Als Beth nichts darauf erwiderte, fuhr er fort: »Du darfst nie vergessen, mein Kind, dass es nicht an uns liegt, den Willen des Herrn zu hinterfragen. Vielleicht hat Er andere Pläne für deine kleine Tochter.«
»Dann muss ich den Herrn um Vergebung bitten«, sagte Beth, »und darauf warten, dass er mir seinen Willen offenbart.«
»Ich glaube, das wäre die vernünftigste Vorgehensweise, mein Kind. In der Zwischenzeit solltest du beten und die Führung des Herrn suchen.«
»Und welche Buße wird mir für meine Sünden auferlegt, Vater?«
»Du musst reumütig werden und jenen vergeben, die deine Probleme nicht verstehen können«, erklärte Hochwürden O’Connor. »Sprich ein Vaterunser und zwei Ave Maria.«
»Danke, Vater.«
Hochwürden O’Connor wartete, bis er die Tür zufallen hörte und sicher sein konnte, dass Beth gegangen war. Er blieb noch eine Weile sitzen und dachte über Beths Problem nach, erleichtert darüber, dass er von keinem anderen seiner Schäfchen dabei gestört wurde.
Sobald er seinen Vorsatz gefasst hatte, verließ er den Beichtstuhl und eilte in die Sakristei. Dabei kam er an Beth vorbei, die mit gesenktem Kopf und auf Knien den Rosenkranz betete.
In der Sakristei angekommen, verschloss Hochwürden O’Connor die Tür, ging zu seinem Schreibtisch und wählte eine Nummer. Dies war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen er das Gefühl hatte, dass der Wille des Herrn ein wenig Unterstützung brauchte.
Big Al setzte seinen Boss wenige Minuten nach 20 Uhr vor dem Haupteingang ab. Als Danny das Gebäude betrat, musste man ihm nicht erst sagen, wo sich die Büroräume von Charlie Duncan befanden. Lautes Lachen und Geplauder drangen aus dem ersten Stock nach unten, und ein oder zwei Gäste standen im Flur am
Weitere Kostenlose Bücher