Das Letzte Plädoyer: Roman
Prozessanwalt von Lawrence Davenport hatte alles in seiner begrenzten Macht Stehende getan, um dafür zu sorgen, dass mehr Frauen als Männer zu den Geschworenen gehörten. Als es am Ende sieben zu fünf stand, war er überzeugt, dass es im schlimmsten Fall zu einem Patt kommen würde.
Während die Geschworenen sich setzten, sah Craig sie interessiert an. Er war sich bewusst, dass sie und nur sie allein über sein Schicksal befinden würden. Er hatte Larry bereits angewiesen, mit den weiblichen Geschworenen Blickkontakt zu halten, da sie nur drei Geschworene brauchten, die den Gedanken, Lawrence Davenport ins Gefängnis zu schicken, nicht ertragen konnten. Falls Larry diese einfache Aufgabe bewerkstelligte, würden sie alle frei sein. Aber zu seiner Verärgerung sah Craig, dass Davenport dieser schlichten Anweisung nicht Folge leistete, sondern beschäftigt schien und einfach nur vor sich hin starrte.
Sobald sich die Geschworenen gesetzt hatten, bat der Richter den Gerichtsdiener, die Anklagepunkte vorzulesen. Der Gerichtsdiener ging zur Anklagebank und blieb vor den drei Männern stehen.
»Die Angeklagten mögen sich erheben.«
Alle drei Männer standen auf.
»Spencer Malcolm Craig, Ihnen wird zur Last gelegt, in der Nacht des 18. September 1999 Bernard Henry Wilson ermordet zu haben. Bekennen Sie sich schuldig oder nicht schuldig?«
»Nicht schuldig«, verkündete Craig trotzig.
»Gerald Simon Payne, Ihnen wird zur Last gelegt, in der Nacht des 18. September 1999 in eine Schlägerei verwickelt gewesen zu sein, die zum Tod von Bernard Henry Wilson führte. Bekennen Sie sich schuldig oder nicht schuldig?«
»Nicht schuldig«, sagte Payne mit fester Stimme.
»Lawrence Davenport, Ihnen wird zur Last gelegt, in der Nacht des 18. September 1999 Zeuge des Mordes an Bernard Henry Wilson gewesen zu sein und später vor Gericht einen Meineid abgelegt zu haben. Bekennen Sie sich schuldig oder nicht schuldig?«
Alle Augen im Gericht richteten sich auf den Schauspieler, der sich einmal mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sah. Lawrence Davenport hob den Kopf und schaute zur Besucherempore hinauf, wo seine Schwester am Ende der ersten Reihe saß.
Sarah lächelte ihrem Bruder aufmunternd zu.
Davenport senkte den Kopf und schien einen Augenblick zu zögern, bevor er mit kaum hörbarem Flüstern sagte: »Schuldig.«
– Ende –
Danksagung
Für unschätzbare Ratschläge und Hilfe bei diesem Buch möchte ich danken:
dem ehrenwerten Richter Michael Beloff, Kevin Robinson, Simon Bainbridge, Rosie de Courcy, Mari Roberts, Alison Prince und Billy Little
Über Jeffrey Archer
Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, wurde bereits mit 29 Jahren Abgeordneter im britischen Unterhaus. Hoch verschuldet musste er zurücktreten – und schrieb den ersten seiner vielen internationalen Bestseller. 1992 wurde er in den Adelsstand erhoben, gehörte lange dem Oberhaus an und verbüßte eine zweijährige Haftstrafe wegen Meineids. Zuletzt erschienen: ›Die Kandidaten‹ (Fischer Taschenbuch Bd. 16323), ›Die Farbe der Gier‹ (Bd. 16324) und ›Der gefälschte König‹ (Bd. 16325). Mehr zum Autor unter: www.jeffreyarcher.co.uk
Über dieses Buch
Keine Gnade vor Recht: Der neue Justizthriller vom Meister der Spannungsromane!
Wenn der junge Handwerker Danny Cartwright seiner Beth den Antrag nur einen Tag früher oder später gemacht hätte, wäre er nicht verhaftet und wegen Mordes an seinem besten Freund angeklagt worden. Und wenn die vier Zeugen der Anklage ein Rechtsanwalt, ein Schauspieler, ein Aristokrat und ein Unternehmer sind, wer wird dann wohl Dannys Version der Geschichte glauben?
Die Justiz kennt kein Erbarmen: Danny wird zu 22 Jahren Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh Prison verurteilt, aus dem noch nie jemand entkommen ist. Aber Spencer Craig, Lawrence Davenport, Gerald Payne und Toby Mortimer unterschätzen allesamt Dannys Entschlossenheit zur Rache: Gemeinsam mit seiner Verlobten kämpft er für eine Gerechtigkeit, die die Zeugen das Fürchten lehren wird.
Impressum
Covergestaltung: HildenDesign, München
Coverabbildung: Stephen Oliver/ Getty Images
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2011
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-401279-7
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