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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Taschen auf die Arbeitsplatte und ließ den Umschlag aus ihrem Mund auf den kleinen Frühstückstisch fallen. »Den hier musste ich quittieren.«
    Carter warf einen kurzen Blick auf den Absender. Sein Italienisch war immer noch gut genug, um zu erkennen, dass er von einer italienischen Armeeeinrichtung stammte, einem Stützpunkt in Frascati. Er riss den Umschlag auf und erblickte eine Flut von Dokumenten auf Durchschlagpapier, alle beglaubigt, abgestempelt und an den Stellen, wo er unterschreiben sollte, mit großen roten Kreuzen versehen.
    Beth sagte: »Und, wo ist unser Gast?«, und öffnete den Kühlschrank.
    »Unter der Dusche.«
    Sie stellte eine Tüte auf den Boden und begann, die Einkäufe in den Kühlschrank zu räumen. Carter studierte immer noch die Unterlagen, als Joe hinter ihm in der Tür zur Küche auftauchte.
    »Das fühlt sich wesentlich besser an«, sagte er. Carter drehte sich um. Joe war immer noch nass und bis auf das Badehandtuch, das er locker um die Hüfte geschlungen hatte, nackt. An einer Silberkette baumelte eine St. Christophorus-Medaille auf seiner behaarten Brust.
    Beth kniete auf dem Boden und wurde von der geöffneten Kühlschranktür verdeckt. Jetzt stand sie auf und sagte: »Hi, ich bin Beth.«
    Joe, der sie offensichtlich nicht gesehen hatte, packte den Knoten in seinem Handtuch. »
Maron
«, sagte er. »So wollte ich mich dir nicht vorstellen.«
    Trotzdem streckte er eine große nasse Hand aus, während er mit der anderen das Handtuch festhielt. Beth schüttelte sie, und gab es schließlich auf, sich das Lachen zu verkneifen. »Genauso habe ich mir unser erstes Treffen vorgestellt«, sagte sie, und Joe lachte ebenfalls.
    »Hast du zufällig einen Bademantel, den du mir leihen könntest?«, fragte er Carter. »Ich habe meinen vergessen.«
    »Ja, sicher. Aber sieh dir das hier an«, sagte Carter und reichte ihm die Papiere, ehe er loszog, um den Mantel zu holen.
    Joe durchblätterte ein paar Papiere, militärischer Bürokratenkram, mehr nicht, ehe er zu Beth sagte: »Ich würde dir gerne beim Einräumen helfen, aber das könnte gefährlich werden«, sagte er und deutete mit den Papieren in der Hand auf das fadenscheinige Handtuch.
    »Schon in Ordnung«, sagte sie und wandte sich wieder den Einkaufstüten zu. »Ich bin fast fertig. Ich wusste nicht genau, was du magst, also habe ich alles Mögliche gekauft – Äpfel, Rucola, Tomaten, Käse, Brot, Wein.«
    »Das wäre nicht nötig gewesen, aber danke.«
    »Hattest du eine gute Reise?«
    »Die Dame neben ihm hat Genueser Salami geschmuggelt«, antwortete Carter für ihn und reichte Joe einen Frotteebademantel.
    Joe gab ihm die Papiere zurück, drehte sich um und zog den Bademantel über dem Handtuch an. »Das sind nur ein paar Formulare und Quittungen«, sagte er mit Blick auf die Papiere, »aber du musst sie morgen mitnehmen und unterschreiben, wenn wir das Fossil in Empfang nehmen.« Er verknotete den Gürtel des Bademantels. »Andernfalls werden sie es dir nicht aushändigen.«
    »Weißt du, um wie viel Uhr es ankommt? Ich habe dem Hausmeister gesagt, er soll sich den ganzen Tag bereithalten, um uns in das Bio-Gebäude zu lassen.« Und weil es ein Sonntag war, hatte es Carter hundert Dollar extra gekostet.
    »In den Unterlagen steht morgen früh gegen elf Uhr. Aber ich muss dich wohl nicht daran erinnern, dass es Landsleute von mir sind.«
    Carter fragte sich, ob es überhaupt am nächsten Tag ankommen würde. Der Vorteil einer Anlieferung auf dem Campus an einem Sonntag war, dass wenig Verkehr herrschte und die Laderampe frei sein würde. Er hatte mit der Spedition der Uni vereinbart, dass das Fossil vom Flughafen abgeholt wurde. Normalerweise transportierte diese Firma Dinge wie schwere Maschinen, und er hatte darauf gedrängt, dass die Männer, denen die Probe wie ein einfacher riesiger Felsblock vorkommen musste, damit umgingen wie mit einem höchstempfindlichen Hightech-Gerät.
    »Aber jetzt werde ich gehen und mir etwas anziehen. Kleidung habe ich dabei«, sagte er zu Beth.
    Carter blieb bei Beth in der Küche, während sie die Papiertüten zusammenfaltete und sie verstaute. Mit leiser Stimme sagte sie: »Beim Test heute Morgen ist also wirklich alles gutgegangen?«
    »Ja«, erwiderte Carter lächelnd. »Ich bin ziemlich abgegangen.«
    »Du bist echt ekelhaft«, sagte sie, ohne es wirklich zu meinen. »Giuseppe …«
    »Nenn ihn einfach Joe. Das ist ihm lieber.«
    »… scheint sehr nett zu sein. Und sehr korpulent«, fügte

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