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Das Licht, das toetet

Titel: Das Licht, das toetet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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auf den Lippen des Jungen breit. Übertrieben freundlich wies er Wesley auf einen Mietwagen hin, der nur wenige Meter entfernt unter einer Laterne parkte. „Darf ich bitten, du Freak“, sagte er und wollte den Nachtwächter am Arm greifen. Er hatte seine Hand kaum ausgestreckt, als er mit einem schrillen Schrei zurückstolperte. Zachary, der Ian Richtung Wagen drückte, blieb erstaunt stehen.
    „Selber Freak“, sagte Wesley trocken. Ian erkannte, dass Wesley seinen Elektroschocker in der Hand hielt. Stöhnend sank der blonde Mann neben Bpm am Boden zusammen.
    Jetzt oder nie, dachte Ian. Noch immer war der Kerl abgelenkt, hatte vor Überraschung sogar lockergelassen.
    Er griff nach dem Erstbesten, dem er habhaft werden konnte. Mit aller Kraft riss er eine der Absperrungslampen aus der Verankerung und schleuderte sie herum. Es kostete ihn kaum Überwindung zuzuschlagen.
    Mit einem Aufschrei traf er Zachary direkt vor der Brust. Ian meinte, ein Knacken zu hören. Er beobachtete, wie der Kerl nach hinten stürzte, gegen eines der Plastikschilder knallte und mit ihm in die Baugrube rutschte.
    Ian hörte ihn fluchen.
    Doch keine Minute später hob der Kerl schon wieder einen Arm aus der Grube. Ein Pitbull grinste Ian schief an. Bloß weg hier, schoss es Ian durch den Kopf. Er stürzte zurück zu Bpm und zog ihn am Rucksack auf die Beine. Wo war Wesley? Ian sah ihn nicht und hatte auch keine Zeit, ihn zu suchen. Sein Blick fiel auf den Mietwagen, dann zurück zur Baugrube. Plötzlich tauchte Zachary wieder auf, benommen zwar, aber schon wieder auf den Beinen. Er fluchte jetzt lauter, hielt sich die Brust und versuchte bereits, aus der Grube zu steigen.
    „Komm! Komm schon!“ Mit zwei Schritten war Ian bei dem Blonden. „Die Schlüssel?“
    Da er keine Antwort bekam, griff Ian den Jungen an den Haaren und zog ihn mit aller Kraft auf den Rücken. Es war ihm gleich, ob er diesem hageren, bleichen Schläger die Haare büschelweise ausriss. Der Blonde schien halb ohnmächtig vor Schmerz. Offenbar wollte er etwas sagen und nach Ian treten, aber es gelang ihm nicht. Endlich hatte Ian die Autoschlüssel gefunden. Er packte Bpm unter den Armen und schob ihn mit aller Kraft vorwärts.
    Der Wagen, endlich.
    Er zog die Tür auf, riss Bpm den Rucksack von den Schultern und stieß seinen Freund auf den Beifahrersitz. Er warf beide Rucksäcke auf die Hinterbank und hetzte auf die andere Seite des Wagens. Aus dem Augenwinkel sah er Wesley wegrennen. Der Nachtwächter hatte bereits das Ende der Gasse erreicht, als der stämmige Cowboy gänzlich aus der Baugrube geklettert war.
    „Verfluchter Mist!“ Ian ließ sich auf den Fahrersitz fallen. Schlüssel rein und drehen. Nichts.
    Dafür stolperte dieser Zachary auf den Wagen zu. Sein Hemd und sein Gesicht waren schwarz vor Dreck. Er zog wieder diese kuriose Waffe, diesen unförmigen Revolver, hervor, die Ian schon in der Villa seines Vaters gesehen hatte.
    Nochmals drehte Ian den Schlüssel. Nichts. Nicht mal der Anflug eines Geräusches. Der Anlasser blieb still. Der Mann legte auf die beiden an.
    „Fahr doch!“, hörte er Bpm sagen, der vor Schmerz kaum sprechen konnte. Er drückte sich die Stichwunde mit der Hand ab, aber trotzdem floss Blut über seine Finger. „Fahr!“
    „Verdammt!“ Ein weiteres Mal wollte Ian den Schlüssel drehen, als er entdeckte, dass der Wagen einen Startknopf hatte.
    Sofort sprang der Motor an. Eine Sekunde lang hörten sie das Piepen für die Sicherheitsgurte, dann übertönte ein entsetzlich lauter Knall jedes andere Geräusch. Die Windschutzscheibe vibrierte, doch Ian widerstand dem Drang, sich die Ohren zuzuhalten. Er gab Gas. In Panik drückte er aufs Pedal, ohne einen Gang einzulegen. Der Motor heulte auf, aber sie bewegten sich nicht. Mit Schrecken sah er den hageren Blonden an seiner Tür stehen. Der Junge hielt sich die Brust und sah noch bleicher aus als vorher. Dafür blitzten seine Augen umso mordlustiger. Ians Blick wanderte zu Zachary, der schon fast vor dem Auto stand und abermals auf sie schießen wollte.
    „Shit!“, fluchte er und schaffte es endlich, den ersten Gang ins Getriebe zu drücken. Die Reifen quietschten und der Wagen schoss vor.
    Ein Aufprall. Der Cowboy wurde vom Kotflügel getroffen und verschwand aus Ians Blickfeld, noch bevor der Wagen schleudernd auf die Straße einscherte und an Fahrt gewann.
    Erleichtert atmete Ian aus und Bpm musste lachen, obwohl er wegen seiner Schmerzen kaum Luft bekam.
    Es dauerte nur

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