Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Pommi, ach, du bist so lieb zu mir!“ Sie legte ihren Arm um seinen Hals und hing sich an ihn. „Mach dir keine Sorgen! Ich bin diesem Hajep wirklich gewachsen!“ Margrit nahm dabei noch ein Schlückchen. „Uuuoooh! Das haut vielleicht rein, Mann! Echt stark, ohne Scheiß! Hihihi! He, was soll das?“ krächzte sie, als er ihr die Flasche entrissen hatte. „Ich habe noch nicht genug getrunken!“
„Doch das haben Sie ... oh Gott, was habe ich jetzt angestellt?“ Er hielt die Flasche ins Licht und begutachtete den restlichen Schnaps mit sorgenvoller Miene. „Hoffentlich werden Sie davon keine Alkoholvergiftung bekomm ...“
„Ich werde ihn überlisten, ha!” quiekte Margrit jetzt unglaublich hell. „Da habe ich ja schon ganz andere ... na, wie heißt das doch?“
„Schscht!“ machte der Händler aufgeregt und versteckte die Flasche hinter dem Rücken.
Sie lief um ihn herum. „Bin völlig okay! Sie haben Recht, schadet wirklich nicht! Im Gegenteil!“
Aber er nahm einen Schemel und stellte die Flasche hoch ins Bord.
„Aber, da komm ich ja gar nicht mehr ran!“ kreischte sie vorwurfsvoll und hüpfte, um die Flasche zu erreichen und fiel dabei fast auf ihr Hinterteil. „He, ist mir trieselich, aber man wird viel mutiger! Viel stärker!“ Sie spannte den mageren Arm an, um ein paar Muskeln zum Vorschein zu bringen und senkte ihn, denn jemand tippte ihr von hinten auf die Schulter. Sie blickte über ihre Brillengläser hinweg zu dem Hajep hinauf. „ Hallo ... oh!“ krächzte sie freundlich. „Na, was haben wir denn inzwischen so alles Schnuckeliges gefunden?“
Der Hajep, der die Kiste mit den Süßigkeiten unter dem rechten Arm trug, schaute zuerst auf Margrit dann unglaublich finster in das verschreckte Gesicht von Pommi.
„Was du ihr gägäbinn hast?“ brüllte er und stellte dabei die Kiste mit den Süßigkeiten auf die Erde.
„Oh, äh - nur eine Kleinigkeit!“ keuchte Pomadenmaxe.
„Wass for Kleinlischkait?“ Der Hajep zupfte dabei eine Tablette aus dem Kragen des Dicken.
„Oh ... hundertachtundvierzig”, stotterte Pommi fassungslos und die Zigarette wippte dabei in seinem Mund.
Und dann fingerte der Hajep die Dose aus einer kleinen Tasche an Pomadenmaxes Weste hervor, schraubte deren Deckel ab, packte die Tablette hinein und die Dose wieder ordentlich an Ort und Stelle zurück. Dann zupfte er die Zigarette aus den Lippen des Dicken, ließ diese fallen und trat sie mit dem Absatz ganz langsam aus.
Pomadenmaxe machte ein jammervolles Gesicht, und dann packte der Hajep den Händler beim Kragen und hob ihn hoch wie frisch erlegtes Wild, das abgehangen werden sollte.
„Nunni?” knurrte seine abgrundtiefe Stimme zu ihm hinauf. „Was du ihr gägäbinn hast?”
„Schna ... aps!“ keuchte Margrit anstelle von Pomadenmaxe entsetzt. „Der, also, der ist sehr gut. Man kann damit sogar Wunden desinfizizzzieren glaube ich und ...“
„Habbe nisch gefraggt disch zondern ihn!” brummte der Hajep zu ihr hinunter und das obere seiner drei Nasenlöcher zuckte bedenklich.
„Pok ... okay!” keuchte Margrit ängstlich.
„Alzo, was dasis? Schna ... aps?“ erkundigte sich der Riese wieder bei dem Dicken. Seine roten Augen funkelten ihn an.
„Oh, also, da gibt es völlig unterschiedliche Schnäpschen”, beeilte sich schon wieder Margrit, obwohl ihr das Denken schwer fiel . „Einige sind ... na ... so aus Korn gebrannt, einige aus Wein und einige aus ... „
„Du pisst ruuuhig”, fauchte der Hajep abermals. „Der hier sprechert, chesso?”
„Chesso ... äh ... verstanden!” wisperte Margrit und wankte dabei wieder ein bisschen vor und zurück.
„Wassis Schnäääpsschinn?” Der Hajep schüttelte den Dicken, um dessen Gesprächigkeit zu fördern, aber seltsamerweise sagte Pomadenmaxe noch immer nichts und daher brüllte er: „Rääde!“
„Wenn der das aber nicht kann?”, jammerte Margrit nun richtig vorwurfsvoll.
Der Hajep machte ein verdutztes Gesicht, dann musterte er den Dicken etwas gründlicher. „Bei Ubeka und Anthsorr!” ächzte er und senkte, wenn auch widerstrebend, den Arm. Dann zupfte er dem Taumelnden, den er mit einer Hand von hinten am Niederstürzen hinderte, den Kragen aus dem Mund und brachte auch dessen Kleidung in Ordnung, bis Pomadenmaxe wieder manierlich dastand.
„Das war nur etwas G ... Gutes, eben Schnaps!“ erklärte Margrit. Sie schwankte diesmal von einer Seite zur anderen und dann wies sie mit großer Mühe hinauf zum Bord, wo die
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