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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Händler, kaum dass der Hajep in einem der Räume nebenan verschwunden war. „Warum holt der denn plötzlich die Sachen selber?“
    „Das verstehe ich auch nicht!“
    „Tja, der will wohl nur etwas Spaß“, schnaufte der Händler. „Gott, ist der anstrengend! Aber das ist die Erklärung, weshalb er Sie bis jetzt am Leben gelassen hat! Er erfreut sich einfach an uns beiden.“ Dabei packte er die Kleidungsstücke weg. „Das ist nicht zu übersehen, und auf den anschließenden Spaß mit Ihnen freut der sich bestimmt noch viel mehr!“
    „Müssen Sie mir das so sagen?“ keuchte Margrit erschrocken und hielt sich den Hals, denn sie dachte dabei wieder an Marianna und Ilona und an die arme Frau damals im Garten. „Ich finde, das gar nicht nett!“
    „Aber es ist wahr! Und mich braucht der als Spion, wissen Sie!” fuhr Pommi knallhart fort. „Händler werden meistens als so was eingesetzt. Hab zwar alles getan, um mich davor zu schützen, aber okay! Ich weiß, was mich sonst erwartet!“
    Plötzlich hörten die beiden hinter sich ein schurrendes Geräusch. Margrit und der Händler fuhren erschrocken herum, denn der Hajep schob nun die Kiste mit den Medikamenten auf die Ablage.
    „Xerr, nunni, wellchiss Medikamännt wirr jitzt könnten bräuchten?“
    „Tja, eine Flasche Hustensaft vielleicht?“ schlug Margrit zögernd vor. „ Eine ganz große?“ ergänzte sie leise.
    Der Händler warf ihr einen feindlichen Blick zu.
    „Einer ganse grrosse Fläsch naturrelisch!“ wiederholte der Hajep nachdenklich. „Hich, wassis das?“ unterbrach er sich plötzlich. Er hielt den Kopf wieder schief, sodass ihm ein Teil seines schön geflochtenen Haarkammes in die Stirn fiel, als er eine Tube hervorholte.
    „Die Drabonsalbe?“ rief Margrit hoch erfreut und der Händler senkte die Mundwinkel.
    „Salve?“ wiederholte der Hajep. Der Kopf flog von einer Seite zur anderen.
    „Salbe!” sagte sie.
    „Salbe ... wasis das?”
    „In diesem Falle zum Einreiben erkrankter Stellen der Haut!”
    Zu Margrits Überraschung versuchte er sofort, die Tube zu öffnen, indem er oben am Verschluss zog und zerrte.
    „Nein, schrauben!” kreischte sie, da sie seine ungeheure Kraft kannte und fürchtete, er würde die Tube total zerquetschen, und der Händler warf Margrit einen dankbaren Blick zu.
    Der Hajep schraubte, natürlich erst einmal in die falsche Richtung, aber dann bekam er die Tube doch auf, schnüffelte kurz daran und erklärte verzückt: „Riecher nisch schlächt.” Dann schob er sich den Plusterärmel seines Hemdes hoch und ehe Margrit noch etwas sagen konnte, hatte er einen dicken, weißen Kringel auf seinem muskulösen Unterarm verrieben.
    „Äh, das ist wohl doch nicht die Drabonsalbe”, sagte Margrit verschämt, da sie endlich die Aufschrift gesehen hatte, während er sich auch schon das Hemd aus der Hose zerrte. „Das ist für die Zähne!“
    „Zäähne?” wiederholte der Hajep entgeistert und ließ das Hemd wieder sinken. „Xerr”, schnaufte er verdrießlich. „Weshalbig bräuschinn harte Zähne weische Salbee?” Nachdem er sich wieder mit dem dosenartigen Gebilde gereinigt hatte, fand er nach Margrits Anweisungen und zu Pommis Kummer tatsächlich alle Medikamente, welche die Spinnen von Margrit hatten haben wollen, und die konnte es nicht verhindern, darüber ein sehr glückliches Gesicht zu machen, obwohl der Hajep von jedem Medikament ein kleines bisschen hatte kosten müssen. Im Geiste umarmte sie schon ihre Mutter und ihre Kinder, als der Hajep einen lauten, begeisterten Schrei ausstieß.
    „Einer Rassel!“ jubelte er und schüttelte dabei eine Dose mit Tabletten gründlich durch. „Hich?“ ächzte er eine Sekunde später, weil sich der schlecht zugeschraubte Deckel geöffnet hatte und schon hopsten die meisten Tabletten zuerst auf die Ladentheke und dann auf den Boden. Der Händler rang verzweifelt die Hände und der Hajep rief fasziniert: „Hiat Ubeka, pir barang osar! Zweihunderteinundvierziege, denda zweihundertdreiundvierziege“, verbesserte er sich und blickte dabei hinter die Theke, „xerr, zweihundertsechsundvierziege.” Er schaute nun unter den Schemel, bückte sich und verlor dabei gleich noch ein paar aus dem Deckel. „Zweihunderachtundvierziege!“ Mehr nicht, denn da hatte ihm Margrit endlich die Dose entrissen und beiden Teile zu Pomadenmaxes Erleichterung wieder ordentlich zusammen geschraubt und der Hajep schaute ihr dabei aufmerksam zu.
    „Es heißt nicht ´ziege´ sondern

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