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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Sie hatte währenddessen die handliche, außerirdische Waffe aus ihrer Bluse geholt und eingehend betrachtet.
    War wirklich ein reichlich komisches Ding, diese Pistole. Der Lauf war etwa fingerdick und etwa sechs Zentimeter lang und ragte seitwärts aus dem Mittelteil der Waffe heraus, welches das Aussehen einer kreisrunden Dose hatte, gut fünf Zentimeter hoch. Mittig hatte das Gebilde sowohl oben als auch unten einen acht Zentimeter langen und vier Zentimeter breiten Kolben, die eine verrückte Ähnlichkeit mit Tannenzapfen hatten. Der eine davon schien sogar weich zu sein! Margrit drückte darauf und plötzlich erhob sich vom Mittelteil ein kleiner Deckel. Sie sah, dass Flüssigkeit aus dem oberen Zapfen in die Dose sprudelte und ein grünliches Pülverchen dabei auflöste. Es blubberte kurz und ein köstlicher Suppengeruch waberte Margrit entgegen.
    Oh nein, dies war gar keine Waffe! Du lieber Himmel, sie hatte vorhin dem Soldaten nur den Nahrungsaufbereiter geraubt! Margrit konnte es nicht fassen, denn wozu gab es dann diesen Lauf? Und warum die Kolben? Doch je länger sie an dem Ding herum probierte und gegen die verschiedenen Sensorenfelder tippte, die produzierten Suppen immer wieder auskippte, desto klarer wurde ihr, dass diese Waffe eine ungeheuer praktische Einhandküche mit sehr schmackhaften diversen Pülverchen war. Der eine Kolben enthielt die Flüssigkeit für die Suppen und der andere diente zur Erhitzung. Der Lauf entpuppte sich als elastisches Röhrchen zum Einspritzen in den Mund. Verzweifelt steckte Margrit das Ding trotzdem wieder ein, als plötzlich Bremsen quietschten und ein Wagen ganz in der Nähe anhielt. Vorsichtig schlich sie von Baum zu Baum, um zu sehen, wer da gekommen war.
    Mit klopfendem Herzen spähte sie durchs Blattwerk und sah, wie ein großer, kräftiger Mann mit schwarzer, enger Lederjacke, weiten, bequemen Schlabberhosen und Halbstiefeln aus einem Wohnmobil kletterte, einen kleinen Werkzeugkoffer dabei missmutig in der Hand schwenkend. Je näher Margrit kam, desto deutlicher wurde das Stimmengemurmel, welches aus einem der geöffneten Fenster ins Freie drang.
    Der Mann war inzwischen, um das beigefarbene Wohnmobil herum gelaufen, das er unter einer riesigen, uralten Tanne einer ehemaligen Raststätte geparkt hatte und es schien Margrit, als ob die Stimmen, es befanden sich wohl mehrere Frauen und Männer im Inneren des Wagens, immer lauter und erregter wurden. Man schien sich uneins zu sein. Noch näher schlich Margrit und hielt dabei den Atem an.
    „Scheißwagen!“ brüllte der Mann und Margrit vernahm einen Tritt gegen das Blech. „Verfickte Scheiße!“
    Margrits Herz hüpfte vor lauter Freude, denn sie hörte zum ersten Mal seit langer Zeit diese wohl vertrauten deutschen Worte!
    Die Wohnmobiltür wurde so plötzlich aufgerissen, dass Margrit hinter ihrem Baum zusammenfuhr. „Hubert, bist du endlich fertig?“ ertönte eine helle, besorgte Frauenstimme.
    „Aaach, leckt mich!“ kam es als Erwiderung.
    „Hubi, bitte, beeil dich!“ flehte eine andere kräftige Stimme. Margrit drückte einen Zweig hinunter und konnte nun eine zierliche und eine wohlbeleibte weibliche Gestalt im Türrahmen des Wagens erkennen. Beide Damen blinzelten angstvoll zum Himmel und Richtung Wald.
    „Waldtraud hat Recht!“ beeilte sich nun auch die Zierliche. „Vielleicht haben sie uns schon entdeckt!“
    Die Dicke nickte aufgeregt dazu und schnaufte. „Ja, seht nur dieses Raumschiff, wie es dort hinten über den Wipfeln kreist!“
    Nun waren zu Margrits Überraschung auch noch zwei Männer und eine weitere Frau im Türrahmen des Wohnmobils zu sehen. Man, für so viele war der Wagen doch eigentlich viel zu klein! Die versuchten nun aus schmalen Augen über die Schultern der beiden Frauen hinweg ebenfalls nach oben zu blicken.
    Hubert blinzelte jetzt auch zum Himmel, sein Werkzeug dabei in der Hand haltend wie eine drohend erhobene Waffe. „Das ist ja ...“, stotterte er, „... die reinste Pisse! Scheint wirklich immer näher zu kommen, aber regt euch ab!“
    „Nein, Hubi, du steigst jetzt ein! Wenn sie keinen sehen, schießen sie vielleicht nicht“, schnaufte die Blonde heftig und ihr großer Busen hob und senkte sich dabei.
    Margrit konnte leider nichts am Himmel erkennen, weil sie unter einer ziemlich belaubten Baumkrone stand.
    „Meine Scheiße“, hörte Margrit plötzlich erleichtert, „jetzt fliegt es doch wieder weg!“ Hubert beugte sich daher recht zufrieden wieder über den

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