Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Motor. „Tja, die sind halt nur scharf auf den Haupttross!“
„Aber es gibt doch gar kein Haupttross mehr, die haben sich geteilt!“ wandte die Dicke immer noch recht ängstlich ein.
„Das erfassen die von da oben doch nicht so schnell!“
„Verlass dich nicht zu sehr darauf“, knurrte nun auch der kleine, bebrillte Kerl neben dem Bärtigen. „Wir sollten schnell machen, dass wir von hier verschwinden, sonst ...“
„Verschwinden, verschwinden!“ echote Hubert wütend und ruderte dabei wild mit den Armen, deren Hände jetzt je ein Werkzeug umklammerten. „Wohin denn! Ihr wart es doch, die unbedingt wollten, dass wir uns den Zigeunern anschließen. Ihr meintet doch, dass wir dann Ruhe vor den Scheißhajeps hätten. Ihr habt doch mit denen diesen Kackvertrag ausgehandelt, denen dieses bepisste Wohnmobil abgekauft, uns was hat es uns gebracht?“ Seine Augen blitzten nun die ängstliche Schar böse an.
„Sollen ich und Armin dir vielleicht helfen, Hubert?“ meldete sich nun der Schmalgesichtige ziemlich kleinlaut.
„Nein, kann ich auch alleine machen!“ tönte es hinter der Motorhaube hervor.
Nach einem heftigen Wortwechsel ließ sich Hubert dann doch helfen. Es dauerte nicht lange und dann kamen zu Margrits Verwunderung auch noch die drei ängstlichen Damen hinterher. Sie schauten mehr oder weniger sorgenvoll Richtung Wald zum Himmel, während die Männer eifrig darüber beratschlagten, wie man diese alte Zigeunerkiste wieder in Gang bekommen konnte.
Margrit meinte, dass dies ein günstiger Moment wäre, sich der Gruppe anzuschließen und trat darum beherzt aus ihrem Versteck hervor. Die drei Frauen beäugten Margrit ausgesprochen missmutig und ärgerlich. Waldtrauds Blick blieb dabei besonders an Margrits bunter Zigeunertracht haften.
„Nein!“ beantwortete sie Margrits Bitte. „Wir nehmen keine Zigeuner in unser Wohnmobil! Es ist bereits für drei Paare zu eng!“ Die anderen Damen nickten dabei bestätigend und aufgeregt der Dicken zu.
„Da können Sie so gut Deutsch sprechen wie Sie wollen!“ mischte sich nun auch die zierliche Person ein.
„Sehr richtig“, meldete sich die Grosse, Hagere, welche ihre schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden trug. „Schließlich habt ihr uns ja all den Ärger gebracht!“
„Wir sind durch euch buchstäblich vom Regen in die Traufe gekommen!“ bestätigte die Dicke und dann lachten alle drei ärgerlich auf.
„Also?“ bemerkte nun der große, graublonde, etwa fünfzigjähriger Mann mit dem Stirnband und seine Augen funkelten Margrit an.
„Was ... also?“ wiederholte Margrit unsicher und wandte sich nach ihm um.
„Armin meint, du fährst nicht mit!“ erwiderte die Dicke für ihn hochnäsig. „Also, nur zu, lauf alleine durch diesen Wald oder sonst wo hin!“ Sie lachte nun meckernd wie eine Ziege.
Margrit wusste, dass es wenig Zweck haben würde, diesen Menschen zu erklären, dass sie keine Zigeunerin war. Es gab viele aus diesem Volk, die seit ihrer Kindheit in Deutschland lebten und daher sehr gut deutsch sprechen konnten. Was sollte sie da entgegnen?
„Nun macht mal halblang!“ brüllte sie nach kurzem Nachdenken wütend. „Ihr werdet mich mitnehmen oder soll ich etwa das Wohnmobil alleine fahren, nachdem ich von dieser Waffe hier“, sie holte dabei die außerirdische Einhandküche, welchen sie die ganze Zeit hinter ihrem Rücken versteckt gehalten hatte, mit gewichtiger Miene hervor und hielt ihnen den Schnorchel wie einen Lauf entgegen, „Gebrauch gemacht und euch eure dämlichen Gehirne aus euren sechs Dickschädeln gepustet habe?“
Alles stand nun mit offenen Mündern da und betrachtete mit angehaltenem Atem das unheimliche Ding, welches Margrit auf sie gerichtet behielt. Selbst die drei Männer, Hubert, Armin und Wilhelm, die gerade ihre Reparatur beendet hatten, hatten noch nie so etwas Entsetzliches wie diese stachelige Waffe gesehen.
Kurz darauf saß Margrit dann auch auf der hinteren Bank des kleinen Wohnmobils und der Wagen ruckelte wie ein Lämmerschwanz hin und her über die Schlaglöcher der alten Schnellstraße.
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Gulmur hockte indes gemütlich in einer Höhle. Seine gesprenkelten Augen blinzelten in die kleinen Flämmchen, die langsam ausgehen wollten. Er schob noch ein Stück Holz in die Glut, rülpste zufrieden und beleckte sich dabei die breite Schnauze. Bei Ubeka und Anthsorr, das war wirklich sehr lecker gewesen. Lediglich die knusprig gebratenen Hinterbeine und der lange Schwanz
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