Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
alten Augen, die Kleinen sprangen nacheinander auf und fielen Margrit und auch George in die Arme. Margrit war entsetzt, wie unterernährt und krank Muttsch und die Kinder aussahen und sofort versprach sie ihnen: „Ich hole euch hier raus, alles klar?“
George schluckte, als die Kinder und Elfriede zu erzählen begannen, was inzwischen geschehen war und wie sehr sie in dieser Zeit gelitten hätten. Julchen und Elfriede ließen dabei auch nicht aus, dass sie geschlagen wurden, zum Beispiel, wenn die Kinder mit den Grabungen oder Muttsch mit den Näharbeiten nicht schnell genug vorankamen und Tobias musste schließlich seinen Rücken zeigen, obwohl ihm das sehr peinlich war, der grün und blau schimmerte und von blutigen, noch immer geschwollenen Striemen übersäht war. Aus dem Augenwinkel bemerkte Margrit, wie Georges Gesichtszüge dabei zu entgleisen drohten, aber er riss sich sehr schnell wieder zusammen.
Obwohl Margrit tief erschüttert war, konnte sie doch nicht umhin, ihre Familie danach zu fragen, wie sie dazu gekommen war, für die ´Spinnen´ arbeiten zu müssen.
„Na, zunächst wollten wir nach Reichenberg!“ berichtete Muttchen.
„Ach und weshalb?“ fragte Margrit. „Andere Dörfer liegen doch viel näher?“
„Na, weil das ein Dorf ist, dass für die Hajeps arbeitet und daher höchst wahrscheinlich nie von ihnen angegriffen wird!“ erklärte Muttchen weiter.
„Oh Gott!“ entfuhr es Margrit entsetzt und auch George konnte nicht verhindern, nun doch ein bisschen verblüfft dreinzuschauen. „Wir dachten immer, die wären neutral?“ krächzte Margrit. „Woher wusstet ihr denn so genau, dass ...?“
„Von Diguindi!“
„Tjufat Diguindi?“ riefen George und Margrit fast zur gleichen Zeit.
„Richtig! Also, die Spinnen waren gerade mit einem Jambo zu ihnen unterwegs und ...“
„Also wussten die Spinnen zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht, dass die Bewohner von Reichenberg für die Hajeps arbeiten?“ fiel Margrit ihrer Mutter einfach ins Wort.
„Wieder richtig!“ Muttchen nickte. „Der Fahrer, er hieß Mike, hielt an. Wir waren darüber verwundert, denn er musterte uns drei so komisch und über den Kater, der uns die ganze Zeit folgte, lachte er schallend! Er fragte uns, wohin wir denn wollten. Na ja, und wir gaben ihm darüber Auskunft und erklärten, wie erschöpft wir inzwischen wären. Und dann lud er uns einfach ein, in seinem Jambo Platz zu nehmen. Er würde uns dorthin bringen, da er den gleichen Weg habe. Natürlich freuten wir uns und dann fragte er, genau wie ihr, weshalb wir denn ausgerechnet bis nach Reichenberg wollten. Und so erzählten wir ihm alles. Was soll ich sagen, plötzlich machte der kehrt. Er war wütend und verstört und erst wollte er uns rausschmeißen, aber da grinste er mit einem Male wieder so komisch und fuhr uns dann zu unserer Überraschung einfach zu den Spinnen. Da würde es uns gut gehen, hatte er noch bemerkt. Tja und den Rest kennt ihr ja!“ Muttchen machte dabei ein trauriges Gesicht.
„Wir werden euch da rausholen!“ versicherte Margrit abermals und drückte dabei zärtlich und fest Muttschs abgearbeitete Hände.
„Ganz ohne Sch ... äh ... also in echt jetzt?“ fragte Tobias unsicher und nuckelte schon wieder an seiner Unterlippe.
„Ganz, ganz wirklich Tobias!“
„Wie kannst du nur etwas versprechen“, wisperte George wenig später Margrit ins Ohr, kaum dass Tobias vom Boden aufgestanden war, auf welchem sie gesessen hatten, um sich eine Decke zu holen, „was du nicht einzuhalten vermagst?“
„Ich werde das einhalten, George!“ zischelte sie ihrerseits einfach zurück.
„Ttzississ, wie denn?“ Er schüttelte verärgert den Kopf.
„Was besprecht ihr gerade?“ erkundigte sich Muttchen arglos, da sie nicht besonders gute Ohren hatte.
„Ach, wir fragen uns nur, wie ihr es damals geschafft habt, den Hajeps zu entkommen“, log Margrit einfach und George machte deshalb eine erleichterte Miene.
„Wir sind ihnen nicht entkommen.“ Elfriede hatte plötzlich Tränen in den Augen. „Sie nahmen uns gefangen! Oh, das ganze war furchtbar! Es war schrecklich und ich kann mich darüber nicht näher äußern, weil Julchen dann wieder diese schrecklichen Albträume bekommt ... auch Tobias kann dann nicht ...“
„Aber ihr lebt doch!“ warf Margrit einfach ein. „Wie konnte das passieren, dass ihr ...?“
„Das war Diguindi!“ krächzte Tobias begeistert, der nun mit seiner Decke zurückgekommen war. Oh, was war diese
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