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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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denen bisher behandelt worden ist. Sie haben sich nur zweimal in vier Wochen waschen dürfen und das nicht einmal mit Seife. Sie schlafen nur auf dünnen Decken auf dem kalten Boden. Meine Kinder müssen – da sie so klein sind – einen schmalen Tunnel bis zu einer Halle graben, die in Zarakuma liegt und in der die Hajeps ihre Waffenbestände lagern, und meine Mutter muss trotz ihrer Gliederschmerzen mit einer Karre all die Erde wegschaffen, die meine Kinder hervorholen und noch dazu spät abends bei schlechtem Licht Kleider flicken. Sie bekommen dafür nur etwas Brot und einen Krug Wasser als Tagesration!“
    „Ja und? Reicht doch!“ murrte George. „Sollen froh sein, dass sie noch am Leben sind!“
    „Also gut!“ krächzte sie und schnürte sich dabei das Kopftuch enger, da ihr in diesem offenen Jambo bei dem Wind ständig die Haare ins Gesicht geweht wurden. „Wenn ihr meine Familie nicht haben wollt, dann gehe eben ich! Ich wechsle zu den Spinnen über, hörst du, George?“
    Georges Lippen wurden zu einem schmalen, harten Strich. Er blinzelte in das grelle Sonnenlicht, während er den Wagen über die unzähligen Schlaglöcher der halb zerstörten Straße hüpfen ließ.
    „Kannst du nicht antworten?“ knurrte sie nach einer Weile des Schweigens.
    „Warum sollte ich das nicht können?“ gab er leise und ruhig zurück. „Aber mir liegen nun mal nicht Wiederholungen. Habe ich dir nicht bereits zigmal erklärt, dass Kinder keine Untergrundkämpfer sein können? Wir sind keine Herberge, die Menschen einen sicheren Unterschlupf bieten, sondern ein Geheimbund, dem du angehörst. Margrit, verwechsle das nicht! Notfalls musst du zur Waffe greifen. Vor allen Dingen darfst du unter keinen Umständen etwas verraten, und das ist nun mal bei Kindern nicht sicher. Auch wenn du mir weismachen willst, dass Julchen wie ein Indianer schweigen kann!“ Er lächelte nun doch.
    „Aber die Spinnen ...“, stotterte Margrit, „… die sind doch auch ein solcher Geheimbund, gehören sogar eurer großen Bewegung ´Menschen gegen Hajeps` an und haben dennoch meine Mutter und die Kinder bei sich aufgenommen. Ja, sogar den Kater!”
    Er lachte kurz und hart, während er den Jambo einfach über eine Wiese steuerte. „Die Spinnen spinnen eben wirklich!“ knurrte er. „Mike, die ´Tarantel` dieser Gruppe hat echt – entschuldige Margrit – eine Macke, denn damit gefährdet er uns alle! Früher war der nicht so! Ich weiß auch nicht, woran das liegt, dass er derart leichtsinnig geworden ist. Ich glaube kaum, dass diese Sache unserem Günther Arendt zu Ohren gekommen ist! Und das scheinen mir noch nicht einmal die einzigen Kinder zu sein, die er bei sich beherbergt.“
    „Ja, für Kinderarbeit! Und“, sie schluckte, „was macht der hinterher mit denen, George, wenn diese Arbeiten erledigt sind?“
    George warf einen schnellen Seitenblick auf Margrit und schüttelte den Kopf. „Nein, Margrit, ein solcher Unmensch ist er nun auch wieder nicht!“
    „Und was ist, wenn die Hajeps meine Kinder bei den Grabungen erwischen?“
    Da wurde er doch etwas nachdenklicher. „Ach, das werden sie schon nicht!“
    „Ja, das sagst du so einfach!“ ächzte sie.
     
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    Margrit wurde wenig später gemeinsam mit George von einem bärtigen und etwas nach Schweiß stinkenden Guerillero zu ihrer Familie geführt.
    „Du Tobi, du Tobi, du–hu?“ rief Julchen ihrem Bruder zu und gab ihm einen Knuffi mit dem Ellenbogen, denn sie hatte Margrit und George als erste in der Türe der kleinen Kammer stehen sehen. „Du … da sind die … und der George is’ auch da! Na und sie … unsere Mams!“
    „Ganz ohne Sch ...?“ Tobias verlor den Knopf, den er gerade hatte annähen wollen, denn immer, wenn die Hajeps gerade in der Lagerhalle beschäftigt waren, durften sie nicht graben und mussten stattdessen in den unterirdischen Behausungen ihrer Oma beim Ausbessern von Kleidung helfen.
    Elfriede zitterte, kaum dass sie Margrit und George erkannt hatte. „Meine Tochter!“ krächzte sie mit belegter Stimme. „Und sie lebt, lebt wie wir. Welch ein Wunder!“ 
    „Mamms?“ kreischte Tobias, dann nuckelte er mit nachdenklicher Miene an der Unterlippe, während er George musterte. „Und du bist ein ganz Lieber, stümms?“
    George schaute verdutzt drein.
    „Du magst Menschen scheißgern wie der Hajep!“
    „Welcher Hajep?“ wiederholte George, immer noch nicht klüger geworden.
    Er bekam keine Antwort. Muttchen wischte sich nur stumm die 

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