Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
sich einfach freuen, dass sie noch ein weiteres Mal dem sicheren Tod entgangen war. Sie und der ´Dings´ hinter ihr – wie hieß er eigentlich? – waren vorerst gerettet. Sie schaute sich wieder nach ihm um. Jetzt konnte man vielleicht fragen, da er von oben mehr Übersicht hatte, wenn er sich streckte, ob wirklich alle fort waren?
„Are they away?“ erkundigte sie sich keuchend vor Anspannung.
Er schien nichts gehört zu haben.
„What do you see?“ Sie reckte sich zu ihm empor.
Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. „You Baby!“ erklärte er.
„Hä, hä, wie witzig! Ich meine ... äh ... I meen ...”
„Can't look higher”, unterbrach er sie achselzuckend, „course one energetic woman had that forbidden me!”
Nun musste sie doch lachen. Er lächelte zwar nicht, sein Gesicht blieb wie immer völlig starr, doch musste sie trotzdem unbedingt einen Hauch von Fröhlichkeit in ihn hineininterpretieren. Schließlich lachte sie ihn so lange an, bis plötzlich die gesamte Muskulatur seines Gesichtes in einem sonderbaren Rhythmus zu zucken begann. Ein seltsames Kerlchen, wirklich!
„So ein Blödsinn“, ächzte sie. „Natürlich können Sie jetzt mit dem Kopf hoch.“
Wie der Blitz wollte er sich aufrichten.
„Halt – äh – stopp, that's wrong, meine ich natürlich!“ wisperte sie entsetzt. „So doch nicht!“ und drückte seine muskelbepackte Schulter mit aller Macht hinunter. „Immer schön vorsichtig ... ja? Langsam, gaanz langsam.“
Er musterte ihre schmalen Hände, die seine Schulter hinunterdrückten und zog die hübschen Brauen hoch. Dann tat er so, als ob er kaum gegen diesen Händedruck ankönne und stöhnte gequält, während er sich aufrichtete. Oben im Freien äugte er scheinbar aufmerksam nach allen Seiten. „There isn't anyone!“ nuschelte er mit seiner Krächzstimme.
„Im Ernst? Gaaanz sicher? Äh, ich meine, are you sure?“ stotterte sie, doch noch ein bisschen skeptisch.
Er erwiderte nichts. Stattdessen spürte sie, wie sich seine großen Hände um ihre Taille legten und plötzlich fühlte sie sich emporgehoben!
Er keuchte dabei nicht vor Anstrengung, wie sie es von Paul kannte, wenn er es gelegentlich im Übermut getan hatte, denn sie wog trotz ihrer Zierlichkeit nicht wenig. Er jedoch hob sie mit solch einer Leichtigkeit, wie sie die in ihrem ganzen Leben noch nie erlebt hatte.
Er musste sehr stark sein, denn er hielt jetzt beide Arme durchgedrückt. Über allem erhoben spähte sie über das Gebüsch hinweg, über das ganze Grundstück. Es war ein himmlisches Gefühl, so mühelos von starken Armen gehalten zu werden.
„Hm ... ich habe nun genug gesehen!“ Sie musste sich noch einmal kräftig räuspern, um zu Verstande zu kommen. „Äh, Sie hatten offenbar Recht! Ach, Quatsch! Das Ganze in Englisch natürlich! Enough – okay?“
Viel zu schnell stand sie wieder auf dem Boden. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und schaute dabei ein wenig verwirrt zu ihm empor und sagte leise: „Ich glaube, wir können jetzt hinaus!“ Sie schob sich die Brille zurecht und begab sich entschlossen ins Freie.
Er wollte ihr sofort folgen, doch sie schubste ihn mit dem Ellenbogen zurück. „Noch nicht!“ wisperte sie, von Neuem nervös. „Erst werde ich zum Ausgang laufen und sehen, ob die Luft auch wirklich rein ist. Es können sich ja noch irgendwo Hajeps versteckt haben.”
„There is no one“, hörte sie ihn und seine eigenartige Stimme klang völlig überzeugt.
Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ziemlich lehrmeisterlich nach ihm um. „Unsinn! Sie sind“, fuhr sie sehr ernst fort, „viel zu naiv, um das richtig zu erfassen. Ach, schon wieder!“ Sie schlug sich gegen die Stirn. „In Englisch muss ich das ja sagen!“ Margrit seufzte und begann von Neuem, musste aber mitten in ihrer Übersetzung entrüstet feststellen, dass er nicht gehorchte.
Er wirkte sogar ein wenig verärgert, als er neben ihr stand, denn nachdem er mehrmals seinen prächtigen Körper ächzend gestreckt und gereckt hatte, murrte er: „I'm a soldier, but perhaps I'm too mad for such things?“
Trotz seiner Spiegelbrille spürte sie, dass er sie ziemlich stechend ansah. Sein Blick glitt dabei über ihre schmale Figur und sie spürte ganz deutlich, dass er sie damit ärgern wollte. Ganz sicher wollte er damit ausdrücken, dass sie nur eine schwache Frau war und er schließlich ein Mann und somit dieser Situation viel mehr gewachsen als sie.
Margrit ignorierte daher sein freches
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