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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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technischen Details, aber dass er mich liebte und nur das Beste für mich wollte.« Er lächelte zerknirscht. »Ich bin nicht ganz so perfekt, wie es scheint. Ich war hyperaktiv und hatte obendrein eine leichte Lesestörung. Durch das Implantat ist das behoben worden.«
    Sie versuchte das Profil des Implantats zu ertasten. Damit es nicht gar zu offensichtlich war, strich sie mit dem Handgelenk-Tattoo über die metallene Oberfläche. »Du solltest deine Hardware mal aufrüsten«, sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln.
    Er zuckte die Schultern. »Für meine Ansprüche reicht’s.«
    »Wenn du mir erlaubst, eine mikroelektronische Analyse-Ausrüstung mitzubringen, könnte ich eine Systemdiagnose durchführen.«
    »Und zu welchem Zweck?«
    Sie holte Luft. »Um herauszufinden, was es bewirkt.«
    »Ich sagte dir schon, was es bewirkt.«
    »Du hast mir erzählt, was Hiram dir erzählt hat.«
    Er stützte sich auf die Ellbogen und schaute sie an. »Was willst du damit andeuten?«
    Ja, was, Kate? Bist du nur sauer, weil er allem Anschein nach nichts für dich empfindet, obwohl du gerade dabei bist, dich in diesen vielschichtigen Mann mit all seinen charakterlichen Schwächen zu verlieben? »Du scheinst -Lücken aufzuweisen. Denkst du zum Beispiel nie an deine Mutter?«
    »Nein«, sagte er. »Müsste ich das denn tun?«
    »Das ist keine Frage des Müssens, Bobby. Die meisten Leute tun es einfach – ohne dass man sie dazu aufzufordern brauchte.«
    »Und du glaubst, das hätte etwas mit meinem Implantat zu tun? Schau, ich vertraue meinem Vater. Ich weiß, dass alles, was er tut, nur zu meinem Besten ist.«
    »In Ordnung.« Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn. »Das geht mich auch nichts an. Reden wir nicht mehr davon.«
    Zumindest so lange nicht, sagte sie sich mit leichten Gewissensbissen, bis ich die Daten analysiert habe, die ich dir schon aus dem Kopf gezogen habe – ohne dein Wissen und ohne deine Erlaubnis. Sie kuschelte sich an ihn und legte ihm beschützend einen Arm auf die Brust. Vielleicht bin auch ich diejenige, die Lücken in der Seele hat, sagte sie sich.
    Abrupt wurden sie von Taschenlampen angestrahlt.
    Kate zog sich schnell die Decke über die Brust. Sie fühlte sich irgendwie exponiert und verwundbar. Das Licht blendete sie, so dass sie die Gruppe im Hintergrund nicht erkannte. Einige Leute… in dunklen Uniformen.
    Und da war Hiram mit seiner unübersehbaren Leibesfülle. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und schaute sie zornig an.
    »Du kannst dich nicht vor mir verstecken«, sagte Hiram launig. Er wies auf das Bild der WurmCam. »Schalte das verdammte Ding aus.«
    Die SoftScreen zeigte nur noch Schnee, als die Wurmloch-Verbindung zu Billybobs Büro abgebrochen wurde.
    »Ms. Manzoni, nur durch Ihr Eindringen hier haben Sie schon gegen eine Reihe von Gesetzen verstoßen. Ganz zu schweigen davon, dass Sie die Privatsphäre von Billybob Meeks verletzt haben. Die Polizei ist bereits unterwegs. Ich bezweifle, dass es mir gelingen wird, Sie verhaften zu lassen – obwohl ich alles daransetzen möchte –, aber ich kann Ihnen versichern, dass Sie in Ihrem Beruf kein Bein mehr auf den Boden bekommen werden.«
    Kate behielt ihren trotzigen Blick bei, spürte ihre Entschlossenheit aber schwinden; sie wusste, dass Hiram die Macht hatte, seine Drohung wahr zu machen.
    Bobby lag ganz entspannt da.
    Sie bohrte ihm den Ellbogen in die Rippen. »Ich verstehe dich nicht, Bobby. Er spioniert dir nach. Macht dir das gar nichts aus?«
    Hiram stellte sich über sie. »Wieso sollte ihm das etwas ausmachen?« Im blendenden Licht sah sie Schweiß auf seiner Glatze, das einzige Anzeichen von Zorn. »Ich bin sein Vater. Was mir etwas ausmacht, sind Sie, Ms. Manzoni. Es ist offensichtlich für mich, dass Sie einen schlechten Einfluss auf meinen Sohn ausüben. Genauso wie…« Er verstummte plötzlich.
    »Wie wer, Hiram?« fragte Kate grimmig. »Wie seine Mutter?«
    Bobby legte ihr die Hand auf den Arm. »Krieg dich wieder ein, Papa. Kate, er hätte es eh irgendwann herausgefunden. Hört mal zu, ihr beiden. Wir sollten in dieser Sache eine Lösung finden, bei der es nur Gewinner gibt. Hast du mir das nicht immer gepredigt, Papa? Wirf Kate nicht raus«, sagte er impulsiv. »Gib ihr einen Job. Hier bei OurWorld.«
    Hiram und Kate reagierten gleichzeitig.
    »Bist du verrückt …?«
    »Bobby, das ist absurd. Wenn du glaubst, ich würde für diesen Fiesling arbeiten…«
    Bobby hob die Hände. »Papa, überleg

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