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Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Titel: Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Cleverer Junge. Er drückte sich hoch und stand unsicher auf den Füßen. Ich habe alles verloren, also, was soll’s? Wenn du alles verloren hast, bleibt dir nichts, außer weiterzugehen.
    Komm schon, einen Fuß vor den anderen. Nur einen, dann noch einen. Nur einen, dann noch einen. Nur einen. Yi. Yi. Yi. Scheiß auf den Berg. Scheiß auf Mr. Peng. Scheiß auf Simms. Scheiß auf die Freunde der beschissenen Familie. Schritt. Schritt. Scheiß auf mein ganzes verdammtes nutzloses Leben. Schritt. Schritt. Yi. Yi. Yi. Yi. Sieh hinter dich. Die Schweine kommen näher. Sind schnell. Tja, Jungs, wartet mal, bis ihr die gute alte Drei-Blick-Treppe erreicht. Wartet, bis ihr die beliebten vierundachtzig Biegungen absolvieren dürft. Wir werden sehen, wie ihr euch freut, wenn ihr über meine Leiche trampelt.
    Wenigstens mußtet ihr dafür was tun. Simms sah sie zuerst, aber er gab sich auch die meiste Mühe, und sie waren am Steilhang deutlich zu erkennen. Einer sieht verletzt aus, dachte Simms. Der andere hundemüde.
    Er rüttelte Peng an der Schulter und zeigte es ihm. »Da sind deine Püppchen!«
    Peng war in Schweiß gebadet. Die Drei-Blick-Treppe war mehr wert als drei Blicke.
    »Können wir sie einholen?«
    »Wenn Sie Ihren Arsch bewegen!«
    »Vergessen Sie nicht, ich will sie und Pendleton lebend!«
    Du vielleicht, dachte Simms. Aber ich werde nicht riskieren, daß einer von ihnen mal gegen einen anderen ausgetauscht wird und allerlei Geschichten ausplaudert.
    »Vergessen Sie nicht«, sagt Peng. »Sie sind Beweise!«
    Leichen sind auch Beweise, dachte Simms.
    »Darüber machen wir uns Sorgen, wenn wir sie kriegen.«
    Simms sah, daß das dem blöden Peng Beine machte. Der Junge hinter ihnen fiel zurück.
    Macht nichts, dachte Simms. Solange ich nicht zurückfalle. Und ich muß sie nicht kriegen, ich muß nur in Schußweite kommen. Die Kugeln werden sie kriegen. 
     
    Nach den vierundachtzig Biegungen ließ sich Neal zu Boden fallen. Der Weg vor ihm war tatsächlich plan, nur eine milde Steigung. Li lag auch am Boden – auf dem Rücken, sie verlangsamte ihren Atem, bereitete sich auf die nächste Phase vor.
    »Ich kann sie nicht mehr sehen«, keuchte Neal.
    »Das ist schlecht. Es heißt, sie sind näher. Wir können sie nicht sehen, wegen des Winkels.«
    »Ich schätze, die Pause ist zu Ende.«
    Sie stand auf. »Wir sind auf dem Elefantensattel. Wenn wir schnell sind, können wir den Gipfel vor ihnen erreichen. Vielleicht rechtzeitig.«
    Neal stemmte sich hoch. Er warf einen Blick über den Wegesrand. Fehler. Man würde auf keiner Seite ohne Fallschirm hinunterspringen wollen. Man würde auf keiner Seite mit Fallschirm hinunterspringen wollen.
    »Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dir zu sagen, daß ich Höhenangst habe?« fragte Neal.
    »Nein«, sagte sie und ging los.
    Völlig humorlos, dachte Neal. Er ging langsam und vorsichtig. Kleine Steine rutschten unter seinen Füßen weg und rasselten in den Abgrund. Neal widerstand der Versuchung, ihren Sturz ins Nirgendwo zu beobachten. Seine Rippen schmerzten, die Beine zitterten, die Knie gaben nach. Er wollte nicht wissen, wie es seinen Füßen ging. Li Lan entfernte sich von ihm.
    Er hinkte weiter. 
     
    Xaos Fahrer gab seinem Chef das Fernglas.
    »Sie sind auf dem Sattel«, sagte er.
    Xao sah durch das Fernglas. Er konnte das Mädchen erkennen, müde, aber stark, wie sie näherkam. Carey schien weit hinter ihr herzuhinken.
    »Er ist, glaube ich, verwundet«, beobachtete Xao.
    »Oder nicht fit«, entgegnete der Fahrer.
    Xao gab ihm das Fernglas zurück.
    »Was ist mit Peng? Können Sie ihn sehen?«
    »Ich habe sie verloren, als sie die Donner-Terrasse betraten. Sie müssen jetzt die Biegungen hochkommen.«
    »Sie sagten, es wären drei.«
    »Ja, und ich könnte schwören, daß einer aus dem Westen kam. Der mit dem Gewehr.«
    »Unmöglich. Vielleicht ein Yi, ein Jäger.«
    Der Fahrer zuckte mit den Achseln.
    »Wie lange?« fragte Xao.
    »Höchstens eine Stunde. Für ihn länger.«
    »Bereiten Sie alles vor.«
    »Ja, Genosse Sekretär.«
    Eine Stunde, dachte Xao. Nach all den Jahren nur noch eine Stunde, bis die Familie beisammen ist. 
     
    Sie erreichte Buddhas Leiter lange vor ihm, natürlich. Es war auch keine Leiter, nur eine Steigung an einer Stelle des Gipfels, bis zum Ende. Am anderen Ende war Buddhas Spiegel. Es gab einige Stufen, aber vor allem einen glitschigen, schmierigen Pfad.
    Sie stoppte und wartete. Die Aussicht ist wunderschön, dachte sie. Berggipfel

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