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Das Licht Von Atlantis

Das Licht Von Atlantis

Titel: Das Licht Von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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traurig!« Sie selbst hatte Arkati kaum gekannt, aber sie wusste, dass Deoris sie liebgehabt hatte; und nicht einmal jetzt, in einem solchen Kummer, konnte die arme Deoris unbeschwert zu ihr kommen, sondern musste einen neuen Schock erleben.
    Elis rief ihr beim Weggehen über die Schulter nach: »Sei in Zukunft ein bisschen vorsichtiger! Wir hätten dich schlimm verletzen können - und stell dir einmal vor, Arvath wäre da gewesen!« Dann schlug ihre Tür zu.
     
    Während Elara sie abtrocknete, ankleidete und ihr das feuchte Haar flocht, saß Domaris gedankenverloren da, den Blick ins Leere gerichtet. Es würde sicher Schwierigkeiten mit Arvath geben - niemand wusste es besser als Domaris selbst -, aber damit wollte sie sich jetzt nicht belasten. Bisher hatte sie ihm gegenüber noch keine Verpflichtungen; sie hatte lediglich das Recht in Anspruch genommen, das ihr gesetzlich zustand. Mit Deoris hingegen war es viel schwieriger, Domaris machte sich Vorwürfe, die kleine Schwester vernachlässigt zu haben. Irgendwie musste sie Deoris dazu bringen, sie zu verstehen.
    Dank Elaras Hilfe hatte Domaris es nun warm und gemütlich.
    Sie kuschelte sich auf einen Diwan und wartete darauf, dass ihre Schwester zurückkam.
    Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Deoris auftauchte, auf den Wangen hektische rote Flecken. Domaris lächelte ihr fröhlich zu. »Komm her, Liebling.« Sie streckte ihr die Arme entgegen. »Ich muss dir etwas Wundervolles erzählen.«
    Deoris warf sich stumm auf die Knie und umarmte ihre Schwester so heftig, dass Domaris, die das Zittern der mageren Schultern spürte, ganz ängstlich wurde. »Aber, Deoris, Deoris«, protestierte sie bestürzt. Obwohl sie es ungern tat, setzte sie hinzu: »Halt mich nicht so fest, Schwesterchen - du wirst mich verletzen -, du kannst uns jetzt beide verletzen.« Sie sagte es lächelnd, aber Deoris fuhr zurück, als habe Domaris sie geschlagen.
    »Dann ist es also wahr?«
    »Ja, Liebling. Du hast es doch gesehen, als ich aus dem Teich kam. Weil du schon ein großes Mädchen bist, war ich sicher, du würdest es merken, ohne dass man es dir erklären muss -«
    Deoris fasste das Handgelenk ihrer Schwester mit einem schmerzhaften Griff, den Domaris ertrug, ohne zu zucken. »Nein, Domaris! Das kann nicht sein! Sag mir, dass du nur Spaß machst!« Deoris hätte dem Zeugnis ihrer eigenen Augen nicht geglaubt, wenn Domaris es nur abgeleugnet hätte.
    »Über ein heiliges mir anvertrautes Gut mache ich keine Späße, Deoris«, erwiderte die Frau. Sie war enttäuscht von ihrer Schwester, und ihr tiefer Ernst ließ ihren Vorwurf wie eine dunkle Glocke klingen.
    Deoris, noch immer kniend, sah zu Domaris hoch und zitterte heftig. »Heilig?« stieß sie mit erstickter Stimme hervor. »Du, eine Studentin, eine Akoluthin, unter Disziplin - du hast alles dafür aufgegeben?«
    Domaris löste mit ihrer freien Hand Deoris' Klammergriff von ihrem Handgelenk. Die Finger des Mädchens hatten rötliche Spuren auf der weißen Haut hinterlassen.
    Deoris sah verständnislos auf die Flecken, doch dann nahm sie plötzlich das Handgelenk in ihre Hand und küsste es. »Ich wollte dir nicht wehtun, ich - ich wusste nicht, was ich tat«, schluchzte sie voller Reue. »Aber ich kann das nicht ertragen, Domaris!«
    Die ältere Schwester berührte sanft ihre Wange. »Ich verstehe dich nicht, Deoris. Was habe ich aufgegeben? Ich bin immer noch Studentin, immer noch Schülerin. Rajasta weiß alles und hat mir seinen Segen gegeben.«
    »Aber - aber das schließt dich von der Initiierung aus -«
    Domaris sah sie völlig verwirrt an. Sie nahm die widerstrebende Hand der Schwester und zog Deoris auf den Diwan. »Wer hat dir nur solchen Unsinn eingeredet, Deoris? Ich bin immer noch Priesterin, immer noch Akoluthin, auch wenn - nein, gerade weil ich eine Frau bin! Du hast jetzt einen Monat oder länger in Caratras Tempel Dienst getan, und du solltest das doch wirklich wissen! Bestimmt hat man dich gelehrt, dass die Zyklen der Weiblichkeit mit denen des Universums im Einklang stehen, dass -« Domaris brach ab und schüttelte mit leisem Auflachen den Kopf. »Manchmal rede ich genau wie Rajasta! Liebe kleine Deoris, als Frau - und noch mehr als Initiierte - muss ich ganze Erfüllung finden. Man bietet doch den Göttern nicht ein leeres Gefäß an!«
    Deoris gab hysterisch zurück: »Oder ein vom Gebrauch beschmutztes?«
    »Aber das ist doch absurd!« Domaris' Mund lächelte, doch ihr Blick war ernst. »Ich muss meinen

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