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Das Licht Von Atlantis

Das Licht Von Atlantis

Titel: Das Licht Von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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verborgene Geheimnis zu enthüllen, so ihren Widerwillen zu brechen und sie später ganz für den Dienst der Mutter zu gewinnen.
    Als Arkati ins Haus der Geburt kam, ergriff Karahama die Gelegenheit, Deoris mehr für ihre Arbeit zu begeistern. Arkati war die junge Frau eines Priesters, ein hübsches, kaum der Kindheit entwachsenes Ding, jünger als Deoris sogar. Das hellhäutige blondhaarige Mädchen hatte liebliche Augen, einen ängstlichen Blick und war ein paar Wochen vor der Zeit in den Tempel Caratras gebracht worden, weil es ihr nicht gut ging. Wegen einer Krankheit im Kindesalter hatte sie ein schwaches Herz und sollte vor der Geburt gestärkt werden. Alle, selbst die strenge Karahama, behandelten das Mädchen liebevoll. Aber Arkati fühlte sich schwach, hatte Heimweh und weinte ständig ohne Grund.
    Sie und Deoris, so stellte sich schnell heraus, kannten einander seit ihrer Kinderzeit. Arkati klammerte sich an Deoris wie ein verlaufenes Kätzchen.
    Karahama ließ Deoris so viel Zeit, wie sie wünschte, bei Arkati verbringen. Mit Freude stellte Karahama bald fest, dass Deoris bei der Pflege des kranken Mädchens gute Arbeit leistete. Sie folgte Karahamas Anweisungen mit Verstand und Urteilskraft, und es sah ganz so aus, als gebe Deoris' rebellischer Geist der mädchenhaften Mutter Kraft... Andererseits war das Verhältnis der beiden Mädchen nicht ganz ungetrübt.
    Deoris dachte oft mit Entsetzen daran, was Arkati bevorstand. Ob sie sich überhaupt nicht fürchtete? Arkati hingegen wurde es nie müde, von ihrem Kind zu träumen, zu plaudern und Pläne zu schmieden. Sie nahm alle Unbequemlichkeiten, ihre Krankheit und ihre Erschöpfung klaglos und sogar mit Lachen auf sich. Wie war das möglich? Deoris wusste es nicht und hatte Angst zu fragen.
    Einmal nahm Arkati Deoris' Hand und drückte sie fest auf ihren schwangeren Leib. Deoris spürte eine merkwürdige Bewegung. Das rief ein seltsames Gefühl in ihr hervor. Unsicher, ob sie Freude oder Verärgerung empfand, riss sie ihre Hand jäh weg.
    »Was ist denn?« lachte Arkati. »Magst du mein Baby nicht?«
    Deoris fand es unangebracht, von einem noch nicht geborenen Kind zu sprechen, als sei es bereits ein Mensch. »Sei nicht dumm«, sagte sie rau - aber zum erstenmal in ihrem Leben dachte sie an ihre eigene Mutter, von der man sagte, sie sei sanft, anmutig und liebenswürdig und ganz wie Domaris gewesen. Sie war bei Deoris' Geburt gestorben. Deoris wurde elend vor Schuldgefühlen, denn sie war überzeugt, ihre Mutter getötet zu haben. Ob sich Domaris ihr so entzog, um sie dafür zu strafen?
    Sie sprach nie darüber und widmete sich ihren Aufgaben mit einer aus Zorn geborenen Entschlossenheit. Ein paar Tage später stellte Karahama überrascht fest, dass Deoris inzwischen schon so etwas wie Erfahrung zeigte, Geschicklichkeit und intuitives Wissen, wie sie sonst nur durch jahrelange Praxis erworben wurden. Als die Zeit ihres Dienstes abgelaufen war, bat Karahama sie - mit nicht viel Hoffnung auf Erfolg -, einen weiteren Monat im Tempel zu bleiben und bei ihr zu arbeiten.
    Deoris wunderte sich über sich selbst, aber sie stimmte zu. Sie sagte sich, schließlich habe sie Arkati versprochen, solange wie möglich bei ihr zu bleiben. Noch wollte sie sich selbst nicht eingestehen, dass sie allmählich Freude an dieser Arbeit fand.
     
    Arkatis Kind wurde in einer regnerischen Nacht geboren. Irrlichter tanzten an der Küste, und der Wind jammerte eine unheilverkündende Litanei. Obwohl Karahama und Deoris alles taten, was möglich war, hörte irgendwann in diesen dunklen Stunden Arkatis krankes Herz auf zu schlagen, und der Kampf - ein jammervoll kurzer Kampf - endete mit einer Tragödie.
    Bei Sonnenaufgang schrie in einem der oberen Räume des Tempels ein neugeborenes Kind. Deoris, erschöpft bis ins Mark, lag bitterlich schluchzend in ihrem Zimmer, den Kopf in die Kissen vergraben, und versuchte, die Erinnerung an alles zu verbannen, was sie gehört und gesehen hatte. Ihr ganzes Leben lang würde es sie in Alpträumen verfolgen!
    »Du darfst nicht hier liegen und weinen!« Karahama beugte sich über sie. Dann setzte sie sich zu ihr und ergriff ihre Hände. Ein anderes Mädchen betrat den Schlafraum. Karahama winkte ihr, sie allein zu lassen, und fuhr fort: »Deoris, hör mir zu, Kind. Es gibt nichts, was wir hätten tun können, um -«
    In Deoris' Schluchzen mischten sich unzusammenhängende Wörter.
    Karahama runzelte die Stirn. »Das ist Unsinn! Das Kind hat sie

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