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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wieder zuckte ein gleißender Elitz auf. Der Donner folgte gleich darauf. Oliver Blenford lag schwer atmend in seinem Krankenhausbett. Ein Mann von sechzig Jahren, hager, mit eingefallenen Wangen und glühenden Augen. Manchen Leuten lief es kalt über den Rücken, wenn Blenford sie mit seinen durchbohrenden Blicken anstarrte. Reichlich seltsam sah er aus. Der Kopf war oben kahl. Seitlich stand schlohweißes Haar ab. Blenfords Lippen waren schmal und immer schon beängstigend blutleer gewesen. Seine knöchernen Hände waren stets so kalt wie die eines Toten.
    Das Zimmer, in dem Blenford lag, war klein. Mehr als ein Bett, ein Schrank und ein paar Besucher hatten hier nicht Platz.
    Draußen rumorte das schwere Gewitter. Der Wind versuchte, die Fensterscheiben einzudrücken. Er zerwühlte die Kronen der Bäume und heulte gespenstisch.
    »Es ist die richtige Zeit zum Sterben!« sagte Blenford mit rauher Stimme. Seine Miene verfinsterte sich. »Ich habe genug vom Leben! Ich will nicht mehr länger dieses Menschendasein ertragen müssen!«
    Fauchend zuckte ein Blitz aus den dunkelgrauen Wolken. Mit furchtbarem Getöse schlug er in den Blitzableiter des Krankenhauses ein.
    Jene Kranken, die sich ungehindert bewegen konnten, krochen furchtsam unter die Decke. Die anderen, die in Gips gepackt waren oder an Apparate angeschlossen waren, beneideten sie um den Platz unter der Decke. Das Licht flackerte kurz.
    Blenford drehte die Augen nach oben. Furchtlos blickte er zum Fenster. »Es ist ein Sterbetag, wie ich ihn mir wünsche!« murmelte er. Ein zufriedener Ausdruck lag auf seinen blutleeren Lippen. Er holte tief Luft und sammelte all seine Kraft, um zu rufen: »Satan! Teufel! Herr der Finsternis! Hörst du mich? Hörst du deinen Diener Oliver Blenford? Mich widert dieses Leben an! Ich beschwöre dich, komm zu mir und nimm dieses verdammte Leben an dich…!«
    ***
    Lorie Karnak war Polin. Sie war blond, hatte ein nettes Puppengesicht, ein ansprechendes Wesen und war im ganzen Hospital bei Ärzten und Patienten sehr beliebt. Seit nunmehr vier Jahren versah sie in diesem Krankenhaus gewissenhaft ihren Dienst.
    Viel Trauriges hatte die junge Krankenschwester in dieser Zeit erlebt: Kinder, die nach einem Unfall eingeliefert worden waren, denen man einen Arm oder ein Bein amputieren mußte. Junge Menschen, die in der Blüte ihres Lebens gestanden hatten und plötzlich vom Tod aus diesem Leben gnadenlos herausgerissen worden waren. Alte, schwache Patienten, die um ihren Tod gebettelt hatten, ihn aber nicht bekommen hatten, weil das dem hippokratischen Eid widersprochen hätte…
    Aber Lorie hatte auch schöne Dinge in diesem Krankenhaus erlebt: Geheilte Patienten, die mit Tränen in den Augen zu ihren Familien zurückkehren durften, Geburten, über die sich eine ganze Sippe von Leuten gefreut hatte…
    Es war ein harter Job, den Lorie Karnak sich ausgesucht hatte, aber sie hing mit Leib und Seele an diesem Beruf, denn sie hatte den inneren Drang, zu helfen, und nirgendwo konnte sie das besser als in einem solchen Haus, wo so viele Menschen auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen waren.
    Lorie kam von der Röntgenabteilung.
    Das Gewitter beunruhigte sie auf eine unerklärliche Weise. Sie ärgerte sich über ihre Unruhe, denn sie fand eine solche Reaktion einfach dumm. Trotzdem vermochte sie diese unterschwellige Furcht nicht aus ihrem Gesicht zu verbannen.
    Die Krankenschwester schritt den breiten Korridor entlang.
    Da vernahm sie plötzlich Blenfords unseliges Geschrei. Sie trat an die weiße Tür, die in Blenfords Zimmer führte.
    »Satan!« schrie der Mann mit kräftiger Stimme. »Komm und hole deinen Diener!«
    Blenford mußte sich selbst in Trance versetzt haben. Er hörte und sah die eintretende Krankenschwester nicht. Steif lag er im Bett. Sein Mund klaffte weit auf. Er brüllte seine schauderhaften Beschwörungen in die rollenden Donner hinein.
    Lorie eilte an das Bett des Patienten. »Mr. Blenford…«
    »Teufel! Herr der Finsternis!…«
    »Mein Gott, Mr. Blenford, was ist denn nur mit Ihnen!«
    »Ich beschwöre dich! Komm und laß dir von mir mein Leben überreichen!«
    »Mr. Blenford!« schrie Lorie bestürzt. Sie legte ihre Hand auf die Stirn des Mannes. Erschrocken stellte sie fest, daß diese wie im Fieber glühte. Blenford war nicht ansprechbar. Er schien den Verstand verloren zu haben, schrie immer wieder mit voller Lunge, der Teufel möge sich seine Seele holen.
    Lorie stürmte hastig aus dem Krankenzimmer. Sie

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