Das Liebesleben der Hyäne
Kerl ab, der vierzig Jahre älter ist als sie!«
»Zieh sie da weg! Die hat sie nicht mehr alle!«
»Nein, warte doch! Jetzt legt sie erst richtig los!«
»Und sieh dir mal dem sein Ding an!«
»Grauenhaft!«
»Hey, die pimper ich in den Arsch, während sie abgelenkt ist!«
»Die muß verrückt sein, daß sie so einen alten Knacker abkaut!«
»Komm, wir halten ihr mal ein Streichholz an den Arsch!«
»Sieh dir das an! Die dreht richtig durch!«
»Total übergeschnappt, die Alte!«
Ich packte Tanya an den Haaren, drückte ihr mein Ding noch tiefer rein und ließ es sprudeln.
Als sie aus dem Badezimmer kam, hatte ich die Gläser wieder voll. Sie nahm einen Schluck und sah mich an.
»Das hat dir gefallen, nicht? Ich hab dir’s angemerkt.«
»Hast recht«, sagte ich. »Magst du klassische Musik?«
»Folk-Rock.«
Ich ging hinüber zum Radio, drehte den roten Strich auf 160, stellte es an, auf Zimmerlautstärke. So. Da waren wir nun.
104 Am folgenden Nachmittag brachte ich Tanya an den Flughafen. Wir tranken wieder etwas in derselben Bar. Die Mulattin war nicht auf dem Posten. Diese Beine umklammerten jetzt einen anderen.
»Ich schreib dir mal wieder«, sagte Tanya.
»Is gut.«
»Denkst du jetzt, ich bin ein Flittchen?«
»Nein. Du stehst auf Sex, und daran ist nichts auszusetzen.«
»Du fährst aber auch ganz schön drauf ab.«
»Ich hab viel von einem Puritaner. Möglich, daß Puritaner mehr Spaß dabei haben als alle anderen.«
»Ja wirklich, ich hab noch nie einen erlebt, der sich so unschuldig aufführt wie du.«
»Irgendwie hab ich meine Unschuld nie verloren …«
»Das möchte ich von mir auch gerne sagen können.«
»Noch einen Drink?«
»Klar.«
Wir tranken schweigend. Dann wurde ihr Flug aufgerufen. Vor dem Durchgang zur Sicherheitskontrolle gab ich Tanya einen Abschiedskuß. Ich nahm die Rolltreppe nach unten und ging raus zum Wagen. Auf der Rückfahrt dachte ich: So, jetzt bin ich wieder allein. Wird verdammt Zeit, daß ich wieder was tue. Entweder ich schreibe endlich was, oder ich muß mir einen Job als Hauswart suchen. Bei der Post komme ich nie mehr unter. Für die bin ich erledigt.
Zu Hause sah ich in den Briefkasten. Nichts. Ich ging rein und rief Sara in ihrem Restaurant an.
»Wie gehn die Geschäfte?« fragte ich.
»Ist dieses Luder weg?«
»Ja, sie ist weg.«
»Seit wann?«
»Ich hab sie gerade ins Flugzeug gesetzt.«
»War sie dir sympathisch?«
»Sie hatte einige Qualitäten.«
»Liebst du sie?«
»Nein. Hör mal, ich würde dich gerne sehen.«
»Ich weiß nicht. Mir hat das fürchterlich zugesetzt. Woher soll ich wissen, daß du es nicht wieder tust?«
»Kein Mensch kann mit Sicherheit sagen, was er tun wird oder nicht. Du kannst es von dir auch nicht sagen.«
»Ich weiß aber, was ich empfinde.«
»Schau mal, ich frag dich nicht einmal, was du gemacht hast, Sara.«
»Danke. Wie nett von dir.«
»Ich möchte dich gerne sehen. Heute abend. Komm zu mir rüber.«
»Hank, ich weiß einfach nicht …«
»Komm schon. Wir brauchen ja nur reden, und sonst nichts.«
»Ich fühle mich wirklich verdammt elend. Ich hab die Hölle durchgemacht.«
»Schau her, ich will’s mal so sagen: Für mich bist du die Nummer Eins, und eine Nummer Zwei gibt’s überhaupt nicht.«
»Na gut. Ich komme so gegen sieben. Paß auf, ich hab zwei Kunden hier, und …«
»Is gut. Also dann bis sieben.«
Ich legte auf. Sara war wirklich eine gute Seele. Sie wegen einer Tanya zu verlieren, wäre lächerlich gewesen. Obwohl mir Tanya durchaus etwas gegeben hatte. Sara hatte es nicht verdient, daß ich so mit ihr umsprang. Man schuldete dem anderen eine gewisse Loyalität, auch wenn man nicht miteinander verheiratet war. Dann eigentlich gerade um so mehr.
Na schön. Wir brauchten Wein. Einen guten Weißwein. Ich setzte mich in den VW und fuhr zu einem neuen Getränkeladen. Ich wechselte meine Läden von Zeit zu Zeit. Die Angestellten lernten einen zu gut kennen, wenn man Tag für Tag große Mengen einkaufte. Man bekam das Gefühl, daß sie sich fragten, wann man endlich am Suff krepieren würde, und das war mir unangenehm. Wahrscheinlich machten sie sich solche Gedanken überhaupt nicht, aber wenn man an 300 Tagen im Jahr verkatert aufwacht, wird man eben paranoid.
Ich erstand vier Flaschen guten Weißwein, und als ich damit herauskam, versperrten mir ein paar kleine Mexikaner den Weg.
»Hey, Mister, geben Sie uns Geld? Hey, Mann, geben Sie uns ein bißchen Geld!«
»Für was
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