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Das Liebesleben der Hyäne

Das Liebesleben der Hyäne

Titel: Das Liebesleben der Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Güte, du fängst aber früh an.«
    »Ich werde immer schon um sechs wach, und dann steh ich auch auf.«
    »Ich steh immer erst mittags auf. Das wird ein Problem mit uns.«
    Tanya setzte die Flasche an, und ich ging wieder rein und legte mich hin. Wer um 6 Uhr aufstand, mußte wahnsinnig sein. Oder kaputte Nerven haben. Kein Wunder, daß sie kaum etwas wog.
    Sie kam herein. »Ich mach mal einen Spaziergang.«
    »Okay.«
    Ich schlief weiter.
    Das nächste Mal wachte ich nicht von allein auf. Tanya saß auf mir, mein Schwanz war hart und steckte in ihrer Möse. Sie ritt wieder auf mir. Sie bog ihren ganzen Körper durch, warf den Kopf nach hinten und gab lustvolle keuchende Laute von sich, die immer rascher kamen. Auch ich gab jetzt einige Laute von mir. Sie wurden lauter. Ich spürte es kommen, näher und näher … jetzt. Es passierte. Es war gut und lang, es durchzuckte mich bis in die Zehenspitzen. Tanya stieg ab. Mein Ding stand immer noch hoch. Sie duckte sich zwischen meine Schenkel, leckte daran entlang, sah mir in die Augen. Dann drückte sie mir ihre Zungenspitze vorne in den Schlitz.
    Sie stand auf und ging ins Badezimmer. Ich hörte das Wasser in die Wanne plätschern. Es war erst viertel nach zehn. Ich schlief noch eine Runde.

103
    Gegen Abend fuhr ich mit Tanya hinaus nach Santa Anita. Das Ereignis der Rennsaison war ein 16jähriger Jockey, der als Anfänger immer noch mit seinem 5-Pfund-Vorteil ritt. Er war von der Ostküste und saß in Santa Anita zum ersten Mal im Sattel. Die Rennbahn hatte einen Preis von $ 10000 ausgesetzt. Den konnte man gewinnen, wenn man den Sieger des Hauptrennens erriet. Bei mehreren richtigen Tips mußte natürlich das Los entscheiden.
    Als wir hinkamen, waren die ersten drei oder vier Rennen schon gelaufen, und alles war dicht. Es gab keine Sitzplätze mehr, und man konnte auch nirgends mehr parken. Angestellte der Rennbahn dirigierten uns auf den Parkplatz vor einem nahegelegenen Einkaufscenter. Sie hatten einen Pendelverkehr mit Omnibussen eingerichtet. Allerdings nur für die Hinfahrt. Nach dem letzten Rennen mußte man zu Fuß zurück.
    »Das ist reiner Wahnsinn«, sagte ich zu Tanya. »Am liebsten würde ich gleich wieder umdrehen.«
    »Scheiße, was soll’s«, sagte sie und nahm einen Schluck aus ihrer Flasche. »Jetzt sind wir schon mal hier.«
    Drinnen kannte ich ein geheimes Plätzchen, wo man gut sitzen konnte. Zwar im Sand, aber immerhin weit genug abseits, um ungestört zu sein. Doch dann stellte sich heraus, daß es längst die Kinder entdeckt hatten. Sie rannten herum, kreischten und deckten einen mit Sand und Staub ein. Naja, immer noch besser als Stehen.
    »Nach dem 8. Rennen gehn wir«, sagte ich zu Tanya. »Die letzten kommen hier nicht vor Mitternacht raus.«
    »Ich wette, auf so einem Rennplatz kann man ganz gut Männer aufreißen.«
    »Die Nutten arbeiten hier alle im Klubhaus.«
    »Hat dich hier schon mal eine abgeschleppt?«
    »Ja, einmal. Aber das zählte nicht.«
    »Warum?«
    »Ich kannte sie schon von früher.«
    »Habt ihr Männer nicht Angst, daß ihr euch da was holt?«
    »Natürlich. Deshalb lassen sich die meisten auch nur blasen.«
    »Stehst du auf Blasen?«
    »Na sicher.«
    »Wann gehn wir wetten?«
    »Jetzt gleich.«
    Sie folgte mir zu den Wettschaltern. Ich ging ans 5-Dollar-Fenster.
    »Woher weiß man, auf was man setzen muß?«
    »Das weiß niemand. Aber im Prinzip ist das System ganz einfach.«
    »Nämlich?«
    »Also im allgemeinen wird das letzte Pferd am knappsten gewettet. Und je schlechter die Pferde werden, um so größer wird das Risiko. Aber das sogenannte ›beste‹ Pferd siegt nur in dreißig Prozent aller Fälle und bringt weniger als 3 für 1.«
    »Kann man nicht einfach auf alle Pferde in einem Rennen setzen?«
    »Sicher. Wenn man möglichst schnell arm werden will.«
    »Gewinnen viele Leute?«
    »Ich würde sagen, ungefähr einer von zwanzig oder fünfundzwanzig.«
    »Warum kommen sie dann her?«
    »Ich bin kein Psychologe. Aber ich bin hier, und ich kann mir vorstellen, daß auch ein paar Psychologen hier sind.«
    Ich entschied mich für das Pferd mit der Nummer 6, setzte fünf Dollar auf Sieg, und wir gingen zurück, um uns das Rennen anzusehen. Ich setzte am liebsten auf ein Pferd, das sofort aufs Ganze ging. Vor allem, wenn es in seinem letzten Rennen versagt hatte. »Aussteiger« nannte man diese Sorte. Doch für einen »Aussteiger« bekam man immer eine bessere Quote als für ein Pferd, dessen Stärke im Spurt lag.

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