Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)
sowohl Hohl- als auch Längenmaßeinheit. Je nach Gegend etwa 1,70 bis 1,80 Meter, die Breite der ausgestreckten Arme eines Mannes.
Lautmerung: öffentliche Hochzeitsfeier im mittelalterlichen Nürnberg
Melanchthon, Philipp: Theologe, Humanist, Reformator und Freund Luthers (1497 – 1560)
Metze: Bezeichnung für ein leichtes Mädchen
Müntzer, Thomas: (1489 – 1525) Theologe und Prediger, der Martin Luther bewunderte, später aber weit über dessen Forderung nach einer Reformation der Kirche hinausging und zum gewaltsamen Aufstand gegen die weltliche Ordnung aufrief. 1525 gefangen genommen und hingerichtet.
Nachrichter: anderes Wort für den Scharfrichter, da er nach dem Richteherr richtete
Offizin: Werkstatt mit angeschlossenem Verkaufsraum, der Begriff wird bis heute für Apotheken und Buchdruckereien verwendet
Oheim: altes Wort für Onkel
Pamphlet: Spottschrift zu einem politischen oder religiösen Thema
Papist: erstmals in der Reformationszeit aufgekommene, abwertende Bezeichnung für Katholiken
Pappenheimer: die Müllmänner des Mittelalters sammelten Dreck und Fäkalien von den Straßen und Gassen der Stadt und brachten diese in großen Bütten zur Pegnitz, wo sie von der Strömung fortgetragen wurden. Deshalb durfte das Wasser nicht zum Bierbrauen oder Backen verwendet werden.
Bekannt ist auch der Ausdruck »Ich kenne meine Pappenheimer« aus Friedrich Schillers Drama Wallensteins Tod. Hier ist die Treue der Reitersoldaten Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheims gemeint, auf die sich Wallenstein verlassen konnte. Heute ist dieser Ausspruch eher abwertend gemeint.
Pfeffersack: mittelalterlicher Spottname für Nürnberger Kaufleute, ihres Handels mit Gewürzen aus dem Mittelmeerraum wegen
Pfeife rauchen: auch vor dem Anbau der Tabakpflanze in Europa um 1560 durch den französischen Diplomaten Jean Nicot war Pfeife rauchen gebräuchlich. Als Rauchwaren dienten damals Majoran, Lavendel und andere Kräuter.
Prälat: höherer Amtsträger der katholischen Kirche wie Bischof oder Vorsteher einer Abtei
Psalterium: Musikinstrument des Mittelalters, Urform einer griffbrettlosen Zither
Rabenstein: Richtplatz vor den Toren Nürnbergs
Rat: Nürnbergs Stadtverwaltung, bestehend aus Großem Rat und Innerem Rat. Mitglieder waren zunächst nur Angehörige von Handels- und Kaufmannsfamilien (Patrizier), später auch Handwerksmeister und Künstler wie Albrecht Dürer, der 1509 in den Großen Rat gewählt wurde.
Rotlauf: Tierseuche, trat meist bei Schweinen auf, aber auch beim Menschen
Schecke: kurze Männerjacke mit Knopfverschluss
Spitalmeister: Vorgesetzter eines mittelalterlichen Hospitals
Stadtschreiber: der vom Rat angestellte Leiter der städtischen Verwaltung erteilte den Bürgern Auskünfte und war Protokollführer in den mittelalterlichen Rats- und Gerichtssitzungen
Trinitatis: Dreifaltigkeitsfest am ersten Sonntag nach Pfingsten
Trippen: hölzerne Sohlen zum Unterschnallen, die die Schnabel- oder Lederschuhe der Städter vor Nässe und Straßendreck schützen sollten
Türmer: auch Turmwächter. Neben dem Warnen vor Gefahren, wie bei einem Feuer, gehörte im Spätmittelalter auch das stündliche Schlagen einer Glocke zur Zeitangabe zu seinen Aufgaben.
Veste: später Festung, mittelalterliche Bezeichnung für Burg
Wagner: der Mechaniker des Mittelalters. Er stellte Achsen, Räder und Speichen für Wagen und Kutschen her.
Wams: kurze Jacke, frühe Form der heutigen Weste
BENUTZTE LITERATUR
Staatliche Archive Bayerns: Ausstellungskatalog Nr. 30: Der Nürnberger Zeichner, Baumeister und Kartograf Hans Bien, Nürnberg 1991
Borst, Arno: Die Welt des Mittelalters, München 1988
Eberlein, Johann Konrad: Albrecht Dürer, Hamburg 2003
Julius, Cornelia: Die Leute im Hause Balthasar, Weinheim 1991
Schieber, Martin: Nürnberg. Die mittelalterliche Stadt, Nürnberg 2009
Unverfehrt, Gerd: Da sah ich viel köstliche Ding – Albrecht Dürers Reise in die Niederlande, Göttingen 2007
Vogt-Lüerssen, Maike: Der Alltag im Mittelalter, Norderstedt 2006
Winzinger, Franz: Albrecht Dürer, Hamburg 1971
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