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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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Gruppen und in kleinen. Es gibt ein Dutzend neue Khalasars auf dem Dothrakischen Meer, wo einst nur Drogos war.«
    »Die Alten sind geblieben«, sagte Aggo. »Die Ängstlichen, die Schwachen und die Kranken. Und wir, die wir es geschworen haben. Wir bleiben.«
    »Sie haben Khal Drogos Herden mitgenommen«, sagte Rakharo. »Wir waren zu wenige, als dass wir sie daran hätten hindern können. Es ist das Recht des Starken, von den Schwachen zu nehmen. Sie haben auch viele Sklaven mitgenommen, vom Khal und auch von Euren, nur wenige haben sie zurückgelassen.«
    »Eroeh?«, fragte Dany, als sie an das verängstigte Kind dachte, das sie draußen vor der Stadt der Lämmermenschen gerettet hatte.
    »Mago hat sie sich geholt, der jetzt Khal Jhaqos Blutreiter ist«, berichtete Jhogo. »Er hat sie von allen Seiten bestiegen und dann seinem Khal geschenkt, und Jhaqo hat sie an seine
anderen Blutreiter weitergereicht. Sie waren zu sechst. Als sie mit ihr fertig waren, haben sie ihr die Kehle durchgeschnitten. «
    »Es war ihr Schicksal, Khaleesi«, sagte Aggo.
    Wenn ich mich umsehe, bin ich verloren. »Es war ein grausames Schicksal«, sagte Dany, »und doch nicht so grausam, wie Magos werden wird. Das verspreche ich Euch, bei den alten Göttern und den neuen, beim Lämmergott und Pferdegott und allen Göttern, die es gibt. Ich schwöre es bei der Mutter aller Berge und beim Schoß der Welt. Wenn ich mit ihnen fertig bin, werden Mago und Ko Jhaqo um die Gnade winseln, die sie Eroeh haben angedeihen lassen.«
    Die Dothraki tauschten unsichere Blicke. »Khaleesi«, erklärte die Dienerin Irri, als spräche sie mit einem Kind, »Jhaqo ist jetzt Khal, mit zwanzigtausend Mann in seinem Rücken.«
    Sie hob den Kopf. »Und ich bin Daenerys Sturmtochter, Daenerys aus dem Hause Targaryen, vom Blute Aegons, des Eroberers, und Maegors, des Grausamen, und des alten Valyria vor ihnen. Ich bin die Tochter des Drachen, und ich schwöre Euch: Diese Männer werden sterben. Jetzt bringt mich zu Khal Drogo.«
    Er lag auf der nackten, roten Erde und starrte zur Sonne hoch.
    Ein Dutzend Blutfliegen hatten sich auf ihm niedergelassen, er schien sie nicht zu spüren. Dany verscheuchte sie und kniete neben ihm. Seine Augen standen weit offen, doch sahen sie nichts, und sie wusste, dass er blind war. Als sie seinen Namen flüsterte, hörte er sie nicht. Die Wunde an seiner Brust war so gut verheilt, wie sie jemals verheilen würde, die Narbe grau und rot und abscheulich.
    »Warum ist er allein hier draußen in der Sonne?«, fragte sie die anderen.
    »Die Wärme scheint ihm zu gefallen, Prinzessin«, sagte
Ser Jorah. »Sein Blick folgt der Sonne, doch sieht er sie nicht. Er kann einigermaßen gehen. Er geht, wohin man ihn lenkt, aber nicht weiter. Er isst, wenn man ihm etwas in den Mund schiebt, trinkt, wenn man ihm Wasser auf die Lippen träufelt.«
    Dany küsste ihre Sonne, ihre Sterne sanft auf die Stirn, stand auf und sah Mirri Maz Duur an. »Dein Zauber ist teuer, Maegi.«
    »Er lebt«, sagte Mirri Maz Duur. »Ihr habt ums Leben gebeten. Ihr habt für Leben bezahlt.«
    »Das ist kein Leben für jemanden, der wie Drogo war. Sein Leben war Lachen, ein Braten über dem Feuer und ein Pferd zwischen den Beinen. Sein Leben war ein Arakh in der Hand und seine läutenden Glöckchen im Haar, wenn er einem Feind entgegenritt. Sein Leben waren seine Blutreiter und ich und der Sohn, den ich ihm schenken wollte.«
    Mirri Maz Duur gab keine Antwort.
    »Wann wird er wieder sein, wie er war?«, forderte Dany zu wissen.
    »Wenn die Sonne im Westen aufgeht und im Osten versinkt«, sagte Mirri Maz Duur. »Wenn das Meer austrocknet und die Berge wie Blätter im Wind verwehen. Wenn Euer Schoß wieder Früchte trägt und Ihr ein lebendes Kind bekommt. Dann wird er wiederkehren, vorher nicht.«
    Dany deutete auf Ser Jorah und die anderen. »Geht. Ich möchte mit dieser Maegi allein sprechen.« Mormont und die Dothraki zogen sich zurück. »Du hast es gewusst«, sagte Dany, als sie fort waren. Ihre Schmerzen waren groß, innerlich und äußerlich, doch ihr Zorn verlieh ihr Kraft. »Du wusstest, was ich mir erkaufen würde, du kanntest den Preis, und du hast mich bezahlen lassen.«
    »Es war nicht recht von ihnen, meinen Tempel niederzubrennen«, sagte die schwere, flachnasige Frau gelassen. »Es hat den Großen Hirten verärgert.«

    »Das war keines Gottes Werk«, sagte Dany kalt. Wenn ich mich umsehe, bin ich verloren. »Du hast mich betrogen. Du hast das Kind in mir

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