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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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die Anderen sie mit einem Schwert ficken. Sie wollte seinen Tod, damit sie ihm seinen Platz in der Thronfolge stehlen konnte. Deshalb hatte sie ihn hier warten lassen und die dringenden Befehle missachtet, die er ihr geschickt hatte.
    Sie saß auf dem hohen Stuhl der Starks und zerriss gerade einen Kapaun mit den Fingern. Die Halle war von den Stimmen ihrer Männer erfüllt, die mit Theons Leuten tranken und sich Geschichten erzählten. Sie machten einen solchen Lärm, dass man sein Eintreten nicht bemerkte. »Wo sind die anderen?«, wollte er von Stinker wissen. An den Tischen saßen kaum fünfzig Männer, die meisten davon gehörten ihm. In Winterfells großer Halle hätten leicht zehn Mal so viele Platz gefunden.
    »Das sind alle, M’lord Prinz.«
    » Alle ? Wie viele Männer hat sie mitgebracht?«
    »Zwanzig, wenn ich richtig gezählt habe.«
    Theon Graufreud schritt zu seiner Schwester hinüber, die sich auf dem Stuhl flegelte. Asha lachte gerade über eine Geschichte, die einer ihrer Männer zum Besten gegeben hatte, verstummte jedoch, als er sich näherte. »Seht nur, der Prinz von Winterfell.« Sie warf den Hunden, die in der Halle herumschnüffelten, einen Knochen hin. Unter der Hakennase verzog sich der breite Mund zu einem spöttischen Grinsen. »Oder ist es der Prinz der Narren?«
    »Neid steht einer Maid schlecht.«
    Asha leckte sich das Fett von den Fingern. Eine schwarze Locke fiel ihr in die Augen. Ihre Männer riefen nach Brot und Speck. Wenn sie auch nur wenige waren, veranstalteten sie einen ziemlichen Lärm. »Neid, Theon?«
    »Wie würdest du es sonst nennen? Mit dreißig Mann habe ich Winterfell in einer Nacht erobert. Du hast tausend und
einen ganzen Mond gebraucht, um Tiefwald Motte einzunehmen. «
    »Also bin ich wohl nicht so ein großer Krieger wie du.« Sie leerte ein Horn Bier und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Über deinen Toren habe ich Köpfe gesehen. Sag mir, welcher hat sich den erbittertsten Kampf mit dir geliefert, der Krüppel oder der Säugling?«
    Das Blut schoss Theon ins Gesicht. Diese Köpfe bereiteten ihm keine Freude, und es war auch kein Vergnügen gewesen, die enthaupteten Leiber der Kinder vor den Insassen der Burg zur Schau zu stellen. Die Alte Nan hatte dagestanden und den zahnlosen Mund geöffnet und geschlossen, ohne dass ein Laut herauskam, und Farlen hatte sich auf Theon geworfen und dabei geknurrt wie einer seiner Hunde. Urzen und Cadwyl hatten ihn mit ihren Speerschäften bewusstlos geschlagen. Wie konnte das alles nur geschehen?, hatte er sich gefragt, während er über den von Fliegen umschwärmten Leichen stand.
    Lediglich Maester Luwin hatte den Mut aufgebracht, näher zu treten. Mit versteinertem Gesicht hatte der kleine graue Mann ihn um die Erlaubnis angefleht, den Jungen die Köpfe wieder anzunähen, damit man sie unten in der Gruft zu den anderen toten Starks legen konnte.
    »Nein«, hatte Theon ihm erwidert. »Nicht in die Gruft.«
    »Aber warum denn nicht, Mylord? Gewiss können sie Euch dort keinen Schaden zufügen. Das ist ihr angestammter Platz. Alle Gebeine der Starks …«
    »Ich habe Nein gesagt.« Er brauchte die Köpfe für die Mauer, die enthaupteten Leiber hatte er jedoch noch am gleichen Tag verbrennen lassen, zusammen mit ihren Kleidern. Hinterher hatte er sich in die Knochen und die Asche gekniet und ein Klümpchen aus geschmolzenem Silber und gesprungenem Jett herausgesucht; das war alles, was von Brans Wolfskopfbrosche geblieben war. Dieses Stück besaß er noch immer.

    »Ich habe Bran und Rickon großzügig behandelt«, erklärte er seiner Schwester. »An ihrem Schicksal tragen sie selbst die Schuld.«
    »Das gilt für uns alle, kleiner Bruder.«
    Er war mit seiner Geduld am Ende. »Wie soll ich eigentlich Winterfell halten, wenn du mir nur zwanzig Männer bringst?«
    »Zehn«, berichtigte Asha ihn. »Die anderen kehren mit mir zurück. Du willst doch deine geliebte Schwester nicht ohne Eskorte den Gefahren des Waldes aussetzen, oder? Da drin gibt es Schattenwölfe, die durch die Dunkelheit schleichen.« Sie richtete sich auf und erhob sich von dem großen Steinsessel. »Komm, suchen wir uns ein Plätzchen, an dem wir uns unter vier Augen unterhalten können.«
    Sie hat Recht, das wusste er, obwohl es ihn ärgerte, dass sie diese Entscheidung getroffen hatte. Ich hätte niemals in die Halle kommen sollen, erkannte er zu spät. Ich hätte sie zu mir rufen sollen.
    Doch dafür war es nun zu spät. Theon blieb keine

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